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GRIM FATE / THE SOMBRE: From Ancient Slumber / The Horrid Silence Thus Began [Split-CD]

Ich hatte schon mal ausgeführt, dass ich nicht unbedingt ein Freund von Split-Veröffentlichungen bin, und auch in diesem Fall erweist sich die gemeinsame Veröffentlichung zweier Bands als – Achtung, Knaller-Wortwitz! –  zweischneidiges Vergnügen, wenn nämlich die Beiträge der vertretenen Bands beim Hörer unterschiedlich ankommen. So wie in diesem Fall.

Die Niederländer GRIM FATE eröffnen den Reigen mit drei Songs ihrer sludgigen Funeral Doom Interpretation, die stark an CROWBAR erinnert, was ja prinzipiell nicht schlecht ist. Die Songs leiden in ihrer Wirkung auf den Hörer aber doch sehr unter einer kalten, generischen Produktion, vor allem die Drums klingen arg künstlich. Dazu kommt das recht eintönige Growling, welches zudem auch noch stark in den Vordergrund gemixt wurde und ebenfalls einen sehr trockenen Sound verpasst bekommen hat. Die Songs an sich sind aber ansprechend, das Riffing ist ordentlich und mit gelegentlichen schnellen Eruptionen auch angemessen abwechslungsreich. Hier hätte eine der Düsternis der Musik entsprechende dunklere Produktion für meinem Geschmack dem Beitrag besser gedient, als die klare und etwas leblose Nummer-Sicher-Variante, die die Band gewählt hat.

Die Soundfrage haben THE SOMBRE, ein weiteres Projekt von Maurice de Jong, der in ungefähr einer Myriade weiterer Bands involviert ist, schon mal besser gelöst und präsentieren mehr Dichte und Dunkelheit,  ohne direkt in fuzzige Dröhn-Welten abzugleiten. Aber es ist vom ersten Ton ganz klar das Licht aus im Keller und das Grauen nimmt seinen Lauf. Allerdings ist auch hier eine gewisse Künstlichkeit nicht komplett wegzuleugnen und es klingt leider auch hier eher nach engagiertem Home-Recording als nach Studio-Produktion.

Die Songs an sich sind deutlich vielschichtiger angelegt als bei den Split-Kollegen, im wahrsten Sinne des Wortes, denn THE SOMBRE türmen auf einem Funeral Doom-Riff-Fundament, diverse todtraurige Gitarren-Melodie-Schichten, abgerundet durch sinistre Streicher auf, so hoch es die Moll-Harmonien hergeben. Und gerade die Gitarren sind wirklich gelungen und bieten Melodien der Extraklasse. Der Rest der Instrumentierung kann da nicht immer mithalten.

Melancholie britische Prägung ist der Leitfaden von THE SOMBRE, vor allem im zweiten Stück „His Pride Had Cast Him Out From Heav´n“ mit einleitendem Klavier ist der MY DYING BRIDE Einfluss kaum zu überhören.

Insgesamt gefällt mir der zweite Teil der Split deutlich besser als der erste Teil, aber auch die drei Songs von THE SOMBRE leiden unter einem zu eintönigen Growling, auch wenn es besser im Mix platziert ist als bei GRIM FATE und daher im ersten Moment nicht so sehr stört. Auf lange Sicht ist das aber doch ein Schwachpunkt, der durch bessere Phrasierung und mehr Variationen im Rhythmus leicht hätte gelöst werden können.

So bleibt als Fazit, dass sich hier zwei durchaus interessante Bands mit unterschiedlichen Interpretationen des Doom/Funeral-Doom-Genres zusammengefunden haben, die beide gute Ansätze präsentieren, aber unter unpassender Produktion zu leiden haben.

Release Date: 10.09.2021
Label: Chaos Records

GRIM FATE / THE SOMBRE „From Ancient Slumber / The Horrid Silence Thus Began“ Tracklist

1. GRIM FATE – Corpse Eater
2. GRIM FATE – Smoarige Fine (Audio bei Bandcamp)
3. GRIM FATE – From Ancient Slumber
4. THE SOMBRE – Above th’ Aonian Mount
5. THE SOMBRE – His Pride Had Cast Him Out From Heav’n
6. THE SOMBRE -The Horrid Silence Thus Began (Audio bei Bandcamp)

https://chaos-records.bandcamp.com/album/from-ancient-slumber-the-horrid-silence-thus-began

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