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GF93: OSR

Originelle, aber nicht konsequent gute Vermischung aus Noisecore, Metalcore und Nu Metal.

Wenn es um Beiträge zu Underground-Musik geht lassen sich die Italiener in letzter Zeit auch öfter mal blicken, sind dann jedoch zumeist in Todesbleieren Richtungen unterwegs. Bei GF93, deren Sänger zwar auch schon bei den Schwarzkitteln NECROMASS mitmischte, sieht die Sache doch anders aus. Ursprünglich als Industrial Metal-Projekt gegründet, rocken die vier nun in sehr unterschiedlichen und teilweise auch ungewöhnlichen Bereichen.

Zwischen fast poppigen Songstrukturen, alternativ angehauchtem Nu Metal, Metalcore und Noisecore siedelt das Quartett auf OSR seinen Stil an. Dabei schaffen die Musiker um Carlo Belotti es aber ein sehr homogenes Gesamtbild über die ganze Spielzeit hindurch abzuliefern, das in die verschiedensten Richtungen tendiert und trotzdem wie aus einem Guss klingt. Das ist sicherlich eine beachtenswerte Leistung, doch so manches passt an dem mittlerweile vierten Album der Band nicht wirklich. Durchwachsene Ideen kommen in einigen Songs, wie Heartbeat, Trustpay und Own Style Research, die teilweise sehr auf massenkompatibel getrimmt sind.

Doch im Gegensatz dazu gibt es heftige Songs wie den Opener Brings Further Signification, 25 Times Fire Devastates oder das abschließende Eight Years, die sich schön vom Gros des Genres abheben. Einfach fantastisch hingegen ist Earthagram, bei dem GF93 alles richtig machen – spannende Songaufbauten, mitreißender Gesang und klasse Riffs zeichnen das Stück aus. Apropos Gesang, Sänger Carlo Belotti präsentiert sich auf diesem Album als Sänger, der sowohl in extremen als auch melodischen Stimmlagen brilliert und sticht einige seiner Kollegen im Schlaf aus.

Die im Info gewählten Referenzen – KORN, DEFTONES, THROWDOWN und CONVERGE – kann man durchaus so stehen lassen und stellenweise merkt man auch, wie gut die Verschmelzung daraus klingen kann. Doch GF93 mangelt es stellenweise sehr an Konsequenz und Tiefe. Das liegt mehr am einfach zu oberflächlich ausgefallenen Songwriting, das oftmals die kleinen aber feinen Details missen lässt. OSR ist also ganz bestimmt kein Must-Have, Komplettisten kann ich jedoch beruhigen: Durch die vielen guten Ansätze schmeißt ihr euer Geld nicht zum Fenster raus.

Veröffentlichungstermin: 22. November 2004

Spielzeit: 41:46 Min.

Line-Up:
Carlo Belotti – Vocals

Mario de Giorgi – Guitars

Fabio Baini – Bass

Alvaro Buzzegoli – Drums

Produziert von Allessandro Paolucci
Label: Incendiary Records

Homepage: http://www.gf93.com

Email: gf93@convulseallstar.com

Tracklist:
1. Brings Further Signification

2. 25 Times Fire Devastates

3. Lesive

4. Deathwishineye

5. Enter the Cult (The Cold Ocean)

6. Enter Reprise

7. Heartbeat

8. Crush-Art

9. Earthagram

10. Trustpay

11. Own Style Research

12. Eight Years

13. Eight Years (Syncprodz Remix)