FREDRIK KLINGWALL: Works of woe

Ein gelungener kleiner Neo-Klassik-Trip für finstere Seelen.

Das Werk The resilence des Schweden FREDRIK KLINGWALL hatte mich total in seinen Bann gezogen, dieses instrumentale Gruselhörspiel hat mich so manche finstere Nacht begleitet. Mit Works of woe schließt KLINGWALL nun eine Triologie, die mit Chronicles in decay 2007 begann und in The resilence ihren Höhepunkt fand. Denn das neue Werk erreicht dessen Tiefe nicht mehr.

Inspiriert von den Kurzgeschichten vom großen Edgar Allan Poe gibt es diesmal neun Interpretationen, die passend zum Thema natürlich immer noch sehr gruselig daher kommen. Mit viel Dynamik führt uns das Piano durch unheilschwangere leise Töne, laute Ausbrüche und beschwörende Klänge. Nimmt man die Lieder für sich, dann sind sie intelligent arrangiert und wirklich interessant gespielt. Die morbiden Einblicke Poe´s in die Abgründe kranker Seelen vertont KLINGWALL fast bildlich. Nur fällt es merklich schwerer als beim Vorgänger, sich in das finstere Klangbild fallen zu lassen. Baute The resilence einen kompletten Gruselfilm auf im Geiste des Zuhörers, so reicht es bei Works of woe eher nur für richtig gute dunkle Begleitmusik. Machen wir es so: ein Candlelight-Dinner mit unserer Arlette im angesagten Gourmetrestaurant Zum bleichen Gebein down under in Hellcity. Im dezenten Schein der natürlich schwarzen Kerzen schweift der Blick. Die tiefroten Wände, ist das wirklich nur Farbe? Die Hand streicht über das edel bezogene Gestühl, es fühlt sich an wie … Menschenhaut! Die Bedienung wirkt im Kerzenschein blass und irgendwie nicht lebendig. Das Menü hingegen, hat sich dort gerade etwas bewegt? Man erkennt es im Schummerlicht nicht und will es auch lieber nicht genau wissen. Das tiefgründige Grinsen im Gesicht unserer Teufelsbraut Arlette gibt uns auch wenig Entspannung, sodass wir dieses anfangs so lohnenswert scheinende Date nach knapp 20 Minuten lieber beenden und aus dem Albtraum erwachen. Und wer sich hierzu nun den passenden Soundtrack vorstellen kann – den findet er auf Works of woe. Sehr gut eignet sich diese CD natürlich auch als Begleiter, wenn man mal wieder die Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe aus dem Bücherregal holt. Die schön aufgemachte CD ist auf 500 Stück limitiert, also bei Interesse bald zuschlagen.

Ein gelungener kleiner Neo-Klassik-Trip für finstere Seelen.
Man darf jetzt schon gespannt sein, wohin uns FREDRIK KLINGWALL mit dem nächsten Album Entrance führen wird, an dem er gerade arbeitet.

Veröffentlichungstermin: 08.03.2009

Spielzeit: 22:22 Min.

Line-Up:
Fredrik Klingwall: Piano

Produziert von Fredrik Klingwall
Label: Last Entertainment

Homepage: http://www.klingwall.se

MySpace: http://www.myspace.com/klingwall

Tracklist:
1. The sleeper
2. Alone
3. Spirits of the dead
4. An enigma
5. The conqueror worm
6. The valley of unrest
7. The city in the sea
8. For Annie
9. A dream within a dream

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