Statt, wie es sich für Italiener geziemt, Pizza zu backen und uns Mitteleuropäer zur Fettleibigkeit zu verhelfen, haben es sich fünf junge Musiker auf die Fahnen geschrieben, thrashigen Metalcore zu spielen und damit KILLSWITCH ENGAGE, THE HAUTNED und anderen promimenten Genrevertretern das Wasser abzugraben. Zusammen mit dem jungen Label KOLONY RECORDS gehen FIGHTCAST also auf Seelenjagd und versuchen, ihr Debütalbum an den Fan zu bringen. Und der erste Eindruck ist trotz der fehlenden Identität gar nicht mal schlecht – Songwriting beherrschen die fünf Musiker schon mal.
Mit Filter, The White Pitch und Illogical Trip gibt es auch drei kleine Hits zu hören, aber generell geht dank der zuckersüßen Refrains, aggressiven Strophen, melodischen Gitarrenleads, tiefgestimmten Rhythmusgitarren, fettem Drumming und dem abwechslungsreichen Brüll- und Klargesang eigentlich alles ins Ohr. Die daraus resultierenden Songs sind überraschend gut, oftmals ein wenig vertrackt, um es interessant zu halten, aber doch so angelegt, dass der weniger anspruchsvolle Metal-Freund seine Vollbedienung bekommt. Dabei stört auch nicht, dass das Material etwas gleich klingt, zum Headbangen Samstag Abend in der Metalkneipe reicht das allemal.
Aber seien wir nicht ungerecht, denn wie gesagt, die Songs sind gut gemacht, durchdacht, nur trauen sich FIGHTCAST noch nicht genug, etwas mehr Experimentierfreudigkeit und aus dem eigentlich poppigen Material der fünf aus Cesena hätte deutlich mehr werden können. Das Material auf Breeding a Divinity ist geradezu unverschämt glatt, einzige Ausnahme ist Charlie B. mit seinem krassen Geschwindigkeitswechsel, der sehr schwer im Magen liegt, andererseits aber auch nicht gerade gekonnt klingt. Auch die Produktion schlägt in diese Kerbe, ist fett, sauber, aber ziemlich seelenlos und sehr steril. Außerdem ist die Nettospielzeit von dreißig Minuten auch etwas mager ausgefallen. Mehr Ecken und Kanten, sowie Material hätten nicht geschadet, aber ansonsten sind FIGHTCAST wenigstens mit guten songschreiberischen Fähigkeiten ausgestattet, was sie über das Gros des Genres hebt. Wie sagt man so schön, anhören schadet nicht.
Veröffentlichungstermin: 18. Juli 2008
Spielzeit: 34:10 Min.
Line-Up:
Filipo Tellerini – Vocals
Stefano Casadei – Guitar
Alberto Casadei – Guitar
Francesco Vinici – Bass
Marco Biondi – Drums
Label: Kolony Records
MySpace: http://www.myspace.com/fightcast
Tracklist:
1. Poison Cage
2. Filter
3. Three Ghosts for You
4. The White Pitch
5. Chrome Within
6. New Shade Behind
7. Illogical Trip
8. Charlie B.
9. Breeding a Divinity