Die Herren EYES SEE RED haben sich aber verdammt viel Zeit mit ihrem neuen Prügel gelassen, fünf Jahre nach dem Debüt ist das zweite Scheibchen endlich draußen und klingt trotz der vielen Verzögerungen und der langen Arbeitsperiode dennoch etwas halbherzig. Zwar liefern EYES SEE RED anspruchsvollen Death Metal zwischen DEATH und NEURAXIS ab, doch mit einigen Schwächen haben die drei Schweizer dennoch zu kämpfen.
Die richtige Keule holen EYES SEE RED nicht aus dem Sack, doch einige abgefahrene Ideen entschädigen locker für diesem Umstand. Somit merkt man, dass sich das Trio durchaus austoben kann und will, doch dabei schießen sie hier und da definitiv übers Ziel hinaus. Löblich, dass EYES SEE RED auch in anderen Stilistiken wildern, von Thrash Metal bis Blues gibt es schließlich genügend Spielereien zu entdecken, doch dabei verliert man als Hörer gerne mal den Überblick. EYES SEE RED packen zu viel in einen Song, ein Umstand der ihnen dann und wann das Genick bricht.
Madness Sweet Madness beispielsweise ist voll mit Riffs, die oft nicht zünden wollen, weil sie nicht flüssig genug miteinander verbunden werden. Und auch die abgefahrenen Elemente gliedern sich nicht so recht ein. Was bleibt ist ein Chaos, dem man, so leid es mir tut, nicht die harte Arbeit anhört, die jedoch drinsteckt. Durch die dünne Produktion und den zu gleichförmigen Gesang wirkt Beyond the Realms of Sanity eher wie ein Schnellschuss und nicht wie ein ambitioniertes Werk. Schade, hier wäre mehr drin gewesen, vor allem da man den Schweizern attestieren muss, dass sie technisch wirklich begabt sind. Nichtsdestotrotz, eine Pflichtveranstaltung ist dieses Album beileibe nicht. Für günstige 8 Euro könnt ihr die Scheibe bei Mike Meier, Köchlistr. 14, CH-8004 Zürich bestellen.
Veröffentlichungstermin: 26. Juni 2004
Spielzeit: 34:58 Min.
Line-Up:
Christian Mettler – Bass, Vocals
Mathias Zopfi – Guitar, Backing Vocals
Mike Meier – Drums
Produziert von Christian Mettler
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.eyesseered.com
Email: mike@eyesseered.com
Tracklist:
1. Rapture
2. Sacrificial
3. Dreamscape
4. Borderline
5. Madness Sweet Madness
6. That Which Destroys
7. Broken Cycle
8. Sick (a spring poem)
9. Don´t Ask Me How I Feel