EVIL HEDGEHOG: Rising [EP] [Eigenproduktion]

Eigentlich ein klarer Ausmusterungsfall, aber es bedurfte mehr Zeilen, um alle relevanten Informationen unterzubringen…

Die EVIL HEDGEHOG-EP Rising rotierte zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt in meiner Stereoanlage und zwar direkt nachdem ich zum ersten Mal die famosen Songs vom neuen NIGHTMARE-Release Insurrection vernahm. Danach steigt aufgrund der Euphoriewelle, die einen durchdringt, unweigerlich die Anspruchshaltung und dass die Eigenproduktion das Level von dieser Power Metal-Granate nicht halten kann, ist irgendwie klar. Deshalb musste ich erst etwas Abstand gewinnen, um mir den gefährlichen Igel nochmal anzuhören. Dass dieser Bandname nicht ganz ernst gemeint ist bzw. sich die Band selbst nicht bierernst sieht, dürfte allen klar sein…lässt sich aber auch noch, um alle Zweifel zu beseitigen, im Booklet nachlesen.

Musikalisch bewegt sich dieser Jungspund, denn die Aachener Formation mit Leadgitarristin wurde erst letztes Jahr gegründet, im traditionellen Heavy Metal-Bereich. Leider und das gleich vorweg, kann das Demo qualitativ auch in keinster Weise zu den vorherigen von mir besprochenen Eigenproduktionen aufschließen. Dieser Eindruck ändert sich auch nach dem zweiten Hördurchlauf nicht. Dafür gibt es auf Rising einfach zu viele Baustellen. Da wäre zum einen das Songwriting. Aha-Erlebnisse gibt es kaum, Songstrukturen und Riffs wollen sich einfach nicht einprägen und nachdem man dem Gesamtpaket gelauscht hat, drängt sich schlicht das Stichwort ´Einheitsbrei´ auf. Tempovariationen sind selten und Stimmungswechsel absolute Mangelware, lediglich die Nummern The ark of truth und Hedgehog dominion besitzen ein paar belebende Elemente, die ansatzweise zu gefallen wissen. Das ist aber definitiv zu wenig. Des Weiteren ist der Gesang zu bemängeln. Ich will Frontmann Florian de Sordi hier nicht zu nahe treten, aber sogar ich würde mir zutrauen, diese Vocals so nachzukrächzen. Da besteht auf jeden Fall Nachholbedarf. Wenn schon Pagan Metal-Stil, dann muss dieser aber zumindest ausdrucksstärker rüberkommen. Dass die Produktion nicht der druckvollsten einer ist, lässt sich auch unschwer erkennen, aber bei Demos sehe ich diesen Aspekt als zweitrangig an.

Letztendlich sind es die technischen und kompositorischen Fähigkeiten, die verbessert werden müssen, damit EVIL HEDGEHOG den nächsten Schritt machen können. Ich möchte anfügen, dass ich es durchaus als mutig erachte, dass die Band bereits nach einem Jahr Existenz Demos an Musikmagzine schickt. Davor ziehe ich den Hut, allerdings muss man nach Rising konstatieren, dass EVIL HEDGEHOG einfach noch nicht soweit sind. Von dieser Tatsache sollte man sich aber nicht demoralisieren lassen. Weiter Spaß am Musik-Machen haben, weiterhin den Humor nicht verlieren und in Zukunft an den obengenannten Baustellen arbeiten, also sich weiterentwickeln und Erfahrungen sammeln; das muss fortan die Devise sein, damit der Igel auch musikalisch zur gefährlichen Bestie werden kann.

Veröffentlichungstermin: 20.05.2009

Spielzeit: 28:37 Min.

Line-Up:
Gesang, Rhythmusgitarre: Florian de Sordi
Leadgitarre: Diana Hütz
Bass: Marco Scheidle
Schlagzeug: René Petri

Gastmusiker:
Gitarre: Tim Steffens

Produziert von Tim Steffens und EVIL HEDGEHOG
Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/evilhedgehogrising

Tracklist:
1.Bringer of light
2.Dressed in black
3.Isolation
4.The ark of truth
5.One thousand voices
6.Hedgehog dominion

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