EERINESS: Paths

Bei drei Frauen auf einen Schlag, erprobtem Gothic Metal mit zweigeschlechtlichem Gesang, schleppend drückendem Tempo und einer atmosphärischen Instrumental-Draufgabe in Form eines Violoncellos hüpft die Objektivität schon mal über Bord…

Na, wenn das keine Scheibe für mich ist… Drei Frauen auf einen Schlag in einer Band, erprobter Gothic Metal mit zweigeschlechtlichem Gesang, schleppend drückendes Tempo und die atmosphärische Instrumental-Draufgabe in Form eines Violoncellos. Da hüpft die Objektivität schon mal über Bord und weicht den subjektiven Faves. Aber auch davon abgesehen hat das zweite Album der Schweizer Formation einiges zu bieten. Als erstes sollte diesbezüglich die Abwechslung genannt werden, die beinahe jedem Song seine eigenen Trademarks kredenzt. Auch die melodische Komponente darf nicht außer Acht gelassen werden. Alleine das Piano-Ende von The Cruelty Of Life ist ein Gedicht, selbst wenn es nur eine Handvoll Tastenanschläge rezitiert.

Wenngleich es für Gothic Metal-Acts zusehends schwieriger, wenn nicht gar unmöglich wird, eigene Nischen für sich beanspruchen zu können bzw. gar welche neu zu schaffen, so heben sich EERINESS doch ein wenig vom Gros des Genre-Mittelmaßes ab. Als hydraulische Hebebühnen fungieren hier vor allem die härteren, beinahe deathigen Passagen wie gegen Ende von Neurosia, der leicht gewöhnungsbedürftige Gesang von Philipp Gnos, der von der Intonation stellenweise an THE VISION BLEAKs Allen Konstanz erinnert (etwa in Facing up to my Destiny) und nicht zuletzt der sehr gelungene Einsatz des Violoncellos, das dem Album einen charismatisch melancholischen Anstrich verleiht. Aber auch die klassischen Elemente des Genres werden gut umgesetzt, wenngleich diese Passagen zu linienkonform wirken. Ganz gut versteht es auch der Sopran-Gesang von Sirkka Skald zu gefallen. Insbesondere die Form, wie er eingesetzt wird. EERINESS verzichten hier großteils auf das typische Die Schöne & das Biest-Klischee, sondern verbinden die beiden Gesangsstile zu einem zwar kontrastreichen, aber homogenen Ganzen.

Paths ist ein durchweg gutes Album geworden, das anspruchsvoller ist als viele andere Gothic Metal-Scheiben, härter als das Vorgänger-Album, überraschend spät zündet und erfreulich abwechslungsreich ist.

Veröffentlichungstermin: 23.03.2007

Spielzeit: 47:03 Min.

Line-Up:
Philipp Gnos – Gesang & Gitarre
Sirkka Skald – Gesang
Roland Hurni – Gitarre
Mikko Wiederkehr – Bass
Thomas Willareth – Schlagzeug
Tilia Schneider – Keyboards
Zorka Ciklaminy – Violoncello

Gastmusiker:
Oliver Orzel – Gesang

Produziert von Christoph Brandes & EERINESS @ Iguana Studios
Label: Twilight

Homepage: http://www.eeriness.ch

Email-Adresse der Band: eeriness@eeriness.ch

Tracklist:
1. Grief and Despair
2. Neurosia
3. Afraid to lose
4. Facing up to my Destiny
5. The Cruelty Of Life
6. Thanatos
7. Overshadowed
8. Beyond the Shades
9. Time
10. Drifting Finitness

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