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DROWNED IN DREAMS: Far from Home [Eigenproduktion]

Rockiger Metalcore mit zu hohem Proll-Anteil.

Um im Metalcore-Zirkus wirklich mitmischen zu können, sind DROWNED IN DREAMS aus Bayern ein paar Jährchen zu spät dran, und das haben sie auch selbst gemerkt. Weil löblich ist, dass sich die fünf jungen Musiker nicht versuchen zu sehr an Genrekollegen wie CALIBAN oder HEAVEN SHALL BURN zu orientieren, sondern ihren Metalcore mit dem Assifaktor des Bollo-Hardcore zu paaren. Das ist allerdings wieder weniger löblich, weil hier Gangshouts noch und nöcher und da Breakdowns bis zum Umfallen geboten werden. Den Kids im Pit wird es gefallen, aber halten DROWNED IN DREAMS auch anspruchsvollen Hörern stand?

Zerlegen wir erst einmal das Debütalbum Far from Home. Die Gitarrenarbeit ist recht gelungen, die melodischen Riffs sind nicht neu, aber durchaus frisch, dazu kommen überraschend gute Leadgitarren, die für die richtige Würze sorgen. Das Drumming ist relativ simpel, aber treibt die Songs schön an. Das Gebrüll ist recht eintönig, aber beherzt, der Cleangesang sorgt für eine poppige Note, das steht in schönem Kontrast zu den Schattenseiten des Albums. Denn dass Gangshouts eingesetzt werden, ist ja mal eine schöne Abwechslung, wenn es aber übertrieben wird, wie in der zweiten Hälfte dieser knapp vierzig Minuten, dann wirkt es aufgesetzt. Das Gleiche gilt für die Breakdowns, bei denen sich die Band durch den Einsatz von Leadgitarren bemüht, innovativ zu sein, was aber nur selten klappt. Fatal ist, dass die guten Ansätze, wie in Catwalk Crime, One Step Away und dem abschließenden No Love Can Save Me dadurch nahezu im Keim erstickt werden.

DROWNED IN DREAMS verschenken hier viel Potenzial, denn das Songwriting wäre eigentlich, bis auf das hoffnungslos konfuse Rise and Fall, gar nicht mal so schlecht. Auch die platten Botschaften wirken eher aufgesetzt, als dass sie wirklich von Herzen kommen. Die Monotonie gipfelt im simpelst gerifften Interlude, das nicht besser wird, nur weil es mit ein paar Synthesizern unterlegt wird. Spielerisch mögen die Fünf aus Bayern fit sein, aber ihre Songs müssen frei von den Klischees des Assi-Hardcore werden, damit es glaubwürdig wird und auch Spaß macht. Jungs, Moosburg ist nicht die Bronx, konzentriert euch lieber auf den Metal, das könnt ihr besser. Far from Home mit seinem ziemlich üblen Cover ist zumindest ein ordentlich produziertes Album, allerdings mit etwas dünnem Drumsound, das für 11 € inklusive Bonus-DVD erhältlich ist, die hier leider nicht vorliegt.

Veröffentlichungstermin: 8. April 2009

Spielzeit: 38:47 Min.

Line-Up:
Gerdi – Vocals
Bogi – Guitar
Markus – Guitar
Stiefel – Bass
Andi – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.drownedindreams.com

MySpace: http://www.myspace.com/drownedindreams05

Tracklist:
1. Burn this City
2. Rise and Fall
3. January Freezes Blue
4. Sinkin Ship
5. Harbours
6. Interlude
7. Catwalk Crime
8. One Step Away
9. Closing a Chapter
10. Defeating the Path
11. No Love Can Save Me