DRIFT & DIE: Back To Paradise

Ein solides Album zwischen Post-Grunge und modernem US-Rock. Wer von seinen Freunden häufiger mal den Hinweis erhält, man sei hier nicht in Seattle, sollte die CD antesten.

Neue Wege beschreiten wollten DRIFT & DIE mit ihrer Musik. Passend dazu öffnet sich auf dem Titelbild der letztes Jahr bereits in Eigenregie veröffentlichten Debüt-CD eine Tür in eine unbekannte Welt. Leider führt nicht jeder neue Pfad zu hörenswerten Zielen. DRIFT & DIE beschreiten ihren neuen Weg allerdings nahe genug entlang der ausgebauten NICKELBACK-Autobahn, um sich nicht in Experimenten zu verlieren. Auch die Ausfahrt Seattle ist nicht allzu weit entfernt. So bekommt man auf Back To Paradise kraftvollen Gitarrenrock geboten, der ohne großen Schnickschnack solide Unterhaltung bietet. Beim Opener Nowhere gibt es noch dezente Parallelen zu METALLICA während der Load-Ära. Letztlich bleibt der Härtegrad aber zwischen Post-Grunge-Elementen und modernem US-Rock. Die Stücke leben von dynamischen Gitarrenriffs und dem charismatischen, wenn auch nicht unbedingt originellen Gesang.

Das schwäbische Quartett ist bemüht, möglichst international kompatibel zu klingen. Letztlich verraten nur die anschwellenden Tom-Stakkatos den Ursprung der Musik. Die CD ist somit alles andere als ein schlechter Anfang, zumal die gute Produktion die Songs bestens in Szene setzt. Die Souveränität und Durchschlagkraft von THREE DAYS GRACE fehlt zwar noch. Aber dafür verschießen DRIFT & DIE ihr Pulver nicht schon in den ersten Songs. Vielmehr gehören das geradlinige Loose And Leave sowie das eingängige We Love Rock N`Roll zu den Höhepunkten des Albums. Der Reiz der Musik liegt sicher ihrer Nachbarschaft zu etablierten Acts. Back To Paradise stößt niemanden vor den Kopf. Die Melodien gehen gut ins Ohr und der Groove in die Füße (für Nichtschwaben: Beine).

Auf allzu plakative Popelemente wird komplett verzichtet, was die Massenkompatibilität schmälert, gleichzeitig aber auch die Authentizität bewahrt, die man mit dem sperrigen Riffing und er unruhigen Grundstimmung assoziiert. Wer von seinen Freunden häufiger mal den Hinweis erhält, man sei hier nicht in Seattle, sollte das Album auf alle Fälle antesten.

Veröffentlichungstermin: 01.07.2011

Spielzeit: 45:02 Min.

Line-Up:

Sascha Breithaupt: Gesang, Gitarre
Ralf Trautmann: Gitarre
Mike Meiser: Bass
Michael Schelhorn: Schlagzeug

Produziert von DRIFT & DIE und Tom Schenk
Label: 7Music

Homepage: http://www.drift-and-die.de

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/driftdie

Tracklist:

1. Intro
2. Nowhere
3. Part Of You
4. White Flag
5. Back Home
6. Loose And Leave
7. Scars
8. Gone This Day
9. Back To Paradise
10. XxX (Sex, Drugs… We Love Rock N`Roll)
11. Rising Disease
12. Solitary Place

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