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DISSECT / LOS REZIOS: Split [7

Deutliche Unterschiede in Herkunft, Kultur und Sprache hin oder her: Die Finnen DISSECT und die peruanischen LOS REZIOS überbrücken mit dieser Split alle Barrieren. Das Ergebnis ist allerdings weniger spannend, als man zu hoffen wagte.

Turku, Finnland: Herkunft der Crustcore-Combo DISSECT. Erahnt hätte man es nicht, denn als die Musiker loslegen, fällt sogleich erst mal eins auf: Der Sound ist übel. Nein, nicht nur kultig schrammelig, sondern auch für Underground-Verhältnisse einfach schlecht. Unterstützt von megaverzerrten Gitarren, die irgendwo im Hintergrund herumkratzen und einem Schlagzeug, das klingt wie aus leeren Joghurtbechern gebaut, hauen die Finnen ihren schnellen Crust aus den Boxen. Normaler Gesang wechselt sich ab mit markerschütternden Schreien, die auch dem Aufnahmegerät offenbar zu Schaffen machten. Auch vom Songwriting können DISSECT nicht überzeugen, mittelmäßiger Crustcore und undurchdachte Strukturen. Da hört einmal ein Song überraschend auf und der nächste beginnt mit einigen schiefen Riffs. Man freut sich doch direkt, als die Seite von DISSECT sich dem Ende zuneigt und fragt sich nur, was einen auf der anderen Seite erwartet.

Sprung: Wir befinden uns jetzt in Peru. Daher kommen nämlich LOS REZIOS. Und diese zeigen sich – obwohl um einiges besser produziert – ebenfalls deutlich im tiefsten Underground. Im Gegensatz zu ihren Split-Kollegen bieten die Peruaner wütenden Old-School Hardcore-Punk, ultra schrammelig und mega angepisst. Die schnellen Beats und punkigen Grooves vermischen sich mit schrägen Melodien und der Rage des Sängers, der die Texte in seiner Landessprache herausbrüllt. Trotz allem können auch LOS REZIOS das Kunststück nicht vollbringen wirklich zu begeistern und auch nach mehreren Malen des Neuauflegens der Nadel kann kein Funke überspringen.

Zu rau, zu gewöhnlich präsentieren sich diese beiden verschiedenen Bands. Solche Underground-Splits sind mir eigentlich sympathisch, aber DISSECT und LOS REZIOS bringen uns eigentlich nur die Klasse einer Proberaum-Band ins Haus. Somit ist diese 7 aufgrund der Herkunft der Musiker interessant, aber keinesfalls Pflicht.

Veröffentlichungstermin: 2005
Label: Power It Up Records

Homepage: http://www.dissectcrust.com

Tracklist:
Seite A:

DISSECT

01. VKPM

02. Sirkus

03. Elukka

Seite B:

LOS REZIOS

01. Massangre…

02. Esperandola muerte

03. Guerra contra el terror

04. ¡Ellos nos odian!