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CURRENTS: The Way It Ends

Wer auf Album Nummer zwei schon vom Ende spricht, kann entweder in die Zukunft sehen oder ist schlicht knallharter Realist. Was auch immer letztendlich zutrifft, langweilig wird es jedenfalls nicht. Vielmehr ist „The Way It Ends“ so abwechslungsreich, wie ein Metalcore-Album nur sein kann.

CURRENTS erkunden in rund 39 Minuten tatsächlich so ziemlich jede Ecke des Genres: Vom nachdenklichen Intro „Never There“ über den brutalen Deathcore-Brecher „Poverty of Self“ bis zur Power-Ballade „How I Fall Apart“ erstreckt sich die stilistische Bandbreite. Dabei bleiben die US-Amerikaner stets am Puls der Zeit. Ausgestattet mit einer klinisch-modernen Produktion und tief gestimmten Gitarren sind die Musiker weder um Djent-Einflüsse („Second Skin“) noch um klassische Metalcore-Strukturen verlegen. Dank Letzteren beherbergt „The Way It Ends“ auch typisches Hit-Material wie „A Flag To Wave“, wo die heftigen Strophen einem klar gesungenen Refrain weichen.

CURRENTS tauchen in die emotionalere Seite ihres Sounds ab

Nur an wenigen Stellen schlagen CURRENTS dabei über die Stränge; so hätten die Millennial Whoops in „Monsters“ vielleicht nicht sein müssen. Dafür runden die dezenten Synthesizer das folgende „Kill The Ache“ wunderbar ab, indem sie den leisen Passagen den passenden Unterbau spendieren und den kraftvollen Parts zusätzlichen Schwung verleihen.

Leider kommt selbiger dem Album mit zunehmender Laufzeit immer mehr abhanden. CURRENTS tauchen mit Songs wie „Let Me Leave“ oder „Split“ – trotz heftiger Ausbrüche – in die emotionalere Seite ihres Sounds ab und lassen Energie und Technik ein Stück weit auf der Strecke. Das macht „The Way It Ends“ zwar noch lange nicht zu einem schlechten Album, aber in gewisser Weise doch zu einem Austauschbarem.

„The Way It Ends“ bietet mehr vom Bekannten

Neue Impulse oder einzigartige Ideen dürfen wir nicht erwarten, um mit der Platte Spaß zu haben. Dann bieten uns CURRENTS ein hohes Maß an Abwechslung, allerdings auch hauptsächlich mehr vom Bekannten. Das ist keine Schande, wird aber auch nicht für den Genre-Olymp reichen. Das ist übrigens kein Blick in die Zukunft, sondern lediglich unsere Einschätzung – wir sind eben auch knallharte Realisten.

Veröffentlichungstermin: 5.6.2020

Spielzeit: 38:45

Line-Up:

Brian Wille – Vocals
Chris Wiseman – Gitarre
Ryan Castaldi – Gitarre
Christian Pulgarin – Bass
Matt Young – Drums

Label: SharpTone Records

Homepage: https://currentsofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/CurrentsCT/

CURRENTS “The Way It Ends” Tracklist

01. Never There
02. A Flag To Wave (Video bei YouTube)
03. Poverty Of Self (Video bei YouTube)
04. Monsters (Audio bei YouTube)
05. Kill The Ache
06. Let Me Leave
07. Origin
08. Split
09. Second Skin
10. How I Fall Apart
11. Better Days