CRUSHING BLOW: Cease Fire

Wer auf klassischen Female-Fronted 80er-Metal steht, der sollte die Franzosen CRUSHING BLOW absolut mögen.

Sehr eilig hatten es die Franzosen CRUSHING BLOW bisher nicht, seit 1997 zwei kurze Appetizer und 2003 das Debüt Far Away, mit Cease Fire gab es im letzten Spätsommer also das zweite Album. Gut Ding will halt Weile haben oder so.  

Nun, die Geduld hat sich gelohnt, Eile wäre eh unpassend, die Band um Sängerin Valène ist in den 80ern verwurzelt und hat mit modernen Klängen wenig am Hut. Mit dem eher unnötigen Intro, echt Oldschool halt, geht es zurück in die Zeit, als die Mädels noch nach Metalmiezen aussahen und die Kerle nach harten Jungs. Und so klingt auch das Album, das zeigt schon der energische Opener. Es gibt treibenden Happy Metal der Marke HELLOWEEN, bei Redemption greift man auch mal kurz in den Schminktopf von TWISTED SISTER, vor allem bei Dreams kopiert man JUDAS PRIEST, wer auf die härteren Songs von DOKKEN steht, der wird Memories mögen. Beim zarten Beginn von Shadow oder dem balladesken Titeltrack erwartet man fast automatisch deutsche Vocals, da drückt DORO sehr deutlich durch, die nicht zu überhören und zu übersehen das Vorbild von Sängerin Valène ist. Auf ihr ruhen natürlich Augen und Ohren, unvermeidbar, wenn man eine Sängerin hat. Valènes Stimme ist kräftig, in den jeweils passenden Momenten etwas angeraut, sie quietscht mal Girlie-like oder schnurrt auch mal zart mit dezenten Anleihen an Pop- und Gothic-Melodien wie beim ruhigen My Venom. Hier kommen mir beim Gesang immer wieder ROXETTE in den Sinn, durch die trotzdem beständige 80er-Hard Rock-Linie kann man hier aber auch an HEART denken. So schickt einen das Album bunt durch die 80er, Eigenständigkeit ist hier ein Fremdwort, die Herren bei CRUSHING BLOW liefern einen sehr guten Job, die Frontdame bringt alles mit, was eine 80er Metal-Queen halt so braucht. Deren Glanzzeiten sind halt vorbei, gerade weil Frauen im Metal heute Standard sind und nicht wie in den 80ern etwas Besonderes. Aber es gibt ja genug Hard`n´Heavy-Freaks, die der guten alten Zeit nachtrauern, die sind hier genau richtig.

Wer auf klassischen Female-Fronted 80er-Metal steht, der sollte die Franzosen aus der PACA-Region absolut mögen. CRUSHING BLOW bieten eine bunte Mischung, die auf Metal-Festivals ebenso für Unterhaltung sorgen dürfte wie auch auf Biker-Treffen. Und natürlich hier auf dem Cease Fire-Album, Bien joué! Natürlich macht sich das Album auch super in der Sammlung direkt neben den Nachbarn von MYSTERY BLUE, wer hier aufhorcht, der kann sofort zugreifen.

Veröffentlichungstermin: 20.09.2010

Spielzeit: 49:35 Min.

Line-Up:
Valène De Santis – Vocals
Guillaume – Guitars
Benjamin – Guitars
Gérald – Bass
Laurent – Drums

Label: Infernö Records

Homepage: http://crushingblow.free.fr

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/crushingblowmusic

Tracklist:
1. Intro
2. The Wizard´s Tale
3. Redemption
4. Shadow
5. Dreams
6. Cease Fire
7. Rise Your Soul
8. Tears of Heart
9. Memories
10. My Venom
11. The Prophecies

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