COLD SNAP aus Kroatien haben laut Promozettel bereits mit Größen wie DISTURBED, SOULFLY und LIMP BIZKIT auf einer Bühne gestanden, und wenn man nach der musikalischen Ausrichtung von Perfection geht, glaubt man das sofort. So birgt das Album modernen Groove Metal der Marke EKTOMORF, versetzt mit Nu-Metal-Bruchstücken. Zudem versuchen COLD SNAP ihrer Musik noch mit gewagten Breaks, Dissonanzen, Flüstergesang und Percussioneinlagen eine kranke Note zu geben, was allerdings all zu leicht als billiger SLIPKNOT-Abklatsch zu entlarven ist.
Somit verfolgen die Kroaten einen ähnlichen Ansatz wie EKTOMORF: sie holen sich einfach bei bekannten Größen die nötigen Zutaten, mixen diese, und wollen sie dann als eigene musikalische Großtat verkaufen. Das funktioniert im objektiv betrachtet wirklich guten Opener Genocide noch ganz ordentlich, verliert sich im weiteren Verlauf des Albums allerdings schnell in der Belanglosigkeit und nervt letztlich über die gut 50 Minuten Spielzeit sogar. Gesungen wird meist auf Englisch (wenn auch mit teils amüsanter Aussprache), hin und wieder aber auch (vermutlich) in der Landesprache. Das birgt zwar etwas Abwechslung, reicht aber, wie der gelegentliche Einsatz von anderen Instrumenten (Didgeridoo?) längst nicht aus, um die Langeweile der spannungsarmen Songs zu eliminieren. Die teils klar und sogar hin und wieder im Chor gesungenen Refrains gehen manchmal in Ordnung, sind allerdings in Friend so dermaßen schief, das es einem die Zehennägel aufrollt.
Letztlich bleiben mit dem bereits erwähnten Genocide und dem an LINKIN PARK erinnernden, mit Bläsern aufgepeppten Going Nowhere zwar zwei gute Eindrücke, trotzdem geht es Perfection genauso wie dem darauf enthaltenen, überflüssigen und nervigen MANU CHAO-Cover Bongo Bong: es braucht einfach kein Mensch.
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010
Spielzeit: 50:03 Min.
Line-Up:
Jan – Vocals
Nino – Guitar
Leo – Guitar
Zoki – Bass
Denis – Drums
Produziert von Tue Madsen
Label: MIG Music
Homepage: http://www.cold-snap.com/
MySpace: http://www.myspace.com/coldsnaprocks
Tracklist:
01. Intro
02. Genocide
03. Snap
04. Party
05. Flutter Of Mother Earth
06. You Failed
07. Going Nowhere
08. Friend
09. Episoda Osjecaja
10. Religion
11. Music Evolution
12. Bongo Bong
13. Bury The Hatchet