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BUFFET OF FATE: Spätstücken [EP] [Eigenproduktion]

Die Partyplatte der diesjährigen Examenszeit? Mit Synthesizer, Dubstep und Metal-Fundament kein Probelm…

“Spätstücken” ist kein Nebenprodukt durchzechter Nächte, sondern eine Lebenseinstellung. Zumindest die studierende Zunft dürfte mit dem Neologismus, den uns BUFFET OF FATE hier auftischen, bestens vertraut sein. Den Soundtrack für das lustige Studentenleben gibt es gleich mit dazu. Die Jungs nennen das prägnant Party Metal, doch so einfach wollen wir es uns nicht machen.

Nach dem letztjährigen Full-Length-Album “Face Your Demons“, das trotz guter Songs unter fehlender Originalität litt, zeichnete sich eine stilistische Neuorientierung bereits ab. Dass diese so rigoros und konsequent aus dem gewohnten Hörschema ausbricht, war indes nicht zu erwarten. Den einst modern interpretierten Metalcore krempeln BUFFET OF FATE auf “Spätstücken” folglich komplett um, bis Synthie-Pop- und Dubstep-geschwängerter Metal aus den Lautsprechern drückt.

“Spätstücken” besitzt eine Ladung Selbstironie

Aufgrund der deutschsprachigen Texte ist hin und wieder eine Grundnähe zu CALLEJÓN nicht gänzlich zu leugnen, die zahllosen elektronischen Effekte und Synthesizer rücken die vier Songs aber in eine eingängige, tanzbare Ecke. Diesen Eindruck festigt das EIFFEL 65-Cover “Blau”, das aus dem einstigen Charthit über den traurigen Kerl von nebenan eine Ode an den Rausch des Jahrhunderts zimmert.

Sorge um geschmacklose Fehltritte müssen wir uns nicht machen – “Spätstücken” ist beileibe kein einfältiger WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER– oder EXCREMENTORY GRINDFUCKERS-Verschnitt. Die Lyrics fahren zwar nicht den bitterbösen Sarkasmus von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE auf, eine satirische Note ist dafür ebenso zu vernehmen wie eine Ladung Selbstironie. Das lockere Studentendasein wird im Titeltrack auf das Wesentliche reduziert und in “Baldriantee”, der selbst eine verschmitzte Metapher darstellt, winkt uns gar eine kurze SHAGGY-Hommage.

BUFFET OF FATE taugen zu mehr als einer Spaßkapelle

Dass auf “Spätstücken” unbändige Spielfreude auf Leidenschaft trifft, bleibt nicht lange verborgen. Das freche Konzept stellt für BUFFET OF FATE eindeutig mehr dar als ein bloßes Freischwimmen: Es ist in jeder Sekunde zu merken, wie agiler die Jungs unterwegs sind, seit sie das strikte Metalcore-Korsett abgeschüttelt haben, und mit wie viel Bock sie ihre neue Nische ausfüllen. Weil überdies für die Arrangements hörbar viel Zeit aufgewendet wurde, taugen BUFFET OF FATE zu mehr als einer Spaßkapelle.

Klar, die treibenden Beats und SKRILLEX-mäßigen Bässe erlauben in Verbindung mit dem durchaus guten Klargesang, der den Screams souverän Paroli bietet, keinen allzu großen Tiefgang. Dennoch fährt “Spätstücken” einen dichten Sound auf, der abseits der dominanten Melodieführung Raum für Entdeckungen lässt – und sei es nur ein Pacman-Sample in der Dubstep-Metal-Hymne “Partyphil”.

Bei aller guten Laune bleiben derweil zwei Fragezeichen: Während die Frage nach der breiten Rezeption vorerst zurückgestellt werden kann, bleibt die Überlegung, ob sich dieser kauzige Crossover-Verschnitt auch auf Albumlänge behaupten kann. Das ist aktuell noch schwer abzuschätzen, für den Quickie zwischendurch liefern BUFFET OF FATE unterdessen aber die Partyplatte der diesjährigen Examenszeit – wenn das Mal nicht kontraproduktiv ist.

Veröffentlichungstermin: 07.03.2013

Spielzeit: 15:19 Min.

Line-Up:
Jan Fries – Vocals
Adam Laszlo – Guitars
Alexander Mondani – Guitars
George Yazarlioglu – Bass
Simon Lemcke – Drums

Produziert von BUFFET OF FATE
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.buffetoffate.de
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/buffetoffateband

BUFFET OF FATE “Spätstücken” Tracklist

01. Ausschlafen (Intro)
02. Spätstücken
03. Baldriantee
04. Blau (EIFFEL 65-Cover)
05. Partyphil

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