BRUCE KULICK: BK3

Der dritte Streich aus dem Hause Kulick mit vielen Gästen. Vielversprechend…vielschichtig…gut!!!

Auch wenn er nicht im ganz großen Rampenlicht steht, der Nachname Kulick ist eigentlich aus der Metal-Szene nicht mehr weg zu denken. Seit den 70ern machen entweder Bob oder Bruce nahezu jährlich Schlagzeilen. Aber nicht, dass hier jetzt jemand von Rockstarallüren oder Ähnlichem ausgeht. Nein, die Kulicks sind schlicht sehr, sehr fleißige Zeitgenossen. Mit der Band BALANCE konnte Bob Anfang der 80er kleine Erfolge einstreichen. Heute tritt er zumeist als Produzent (von Tributsamplern) und ab und an auch als Gitarrist (wiederum vor allem auf Tributkompilationen) in Erscheinung. Für KISS griff er im Übrigen bei Killers und den Studiotracks von Alive II in die Saiten, auch wenn das erst seit den Linernotes der Remasters ein Fakt ist.

Apropos KISS. Die Mannen um GENE SIMMONS und PAUL STANLEY sind auch die passende Überleitung zum Hauptdarsteller. BRUCE KULICK war nämlich von 1984-1996 ebenfalls für die bemalten Rocksuperstars aktiv, sowohl auf der Bühne als im Studio (inklusive Erwähnung in den Credits). Vorher war er bereits unter den Fittichen von BILLY SQUIER und MICHAEL BOLTONs BLACKJACK in Aktion. Nach KISS formierte er u.a. zusammen mit John Corabi (ex-MÖTLEY CRÜE) die Band UNION, werkelte bei Eric Singers ESP mit und seit 2001 widmet sich BRUCE KULICK neben seinem Engagement bei GRAND FUNK RAILROAD seiner Solokarriere. Daraus gingen 2001 Audiodog und 2003 der Zweitling Transformer hervor. Auch wenn man diese Werke nicht kennt bzw. diese Informationen nicht hat, lässt sich am aktuellen Albumtitel unschwer erkennen, wie viele Soloscheiben BRUCE KULICK schon in seine Historie integriert hat.

Ein Egotrip ist BK3 aber nicht geworden. Das sieht man sofort, wenn man auf die illustre Gästeliste blickt, die Bruce (auf möglicherweise virtuellem Wege) zum Musizieren eingeladen hat. Neben den Bandmitgliedern Jeremy Rubolino am Bass und Brent Fitz (ex-UNION, HARLEQUIN) am Schlagzeug, greift im entspannt dahinrockenden Ain`t gonna die z.B. kein geringerer als Zungenakrobat GENE SIMMONS zum Mikro. Beim melodischen, nachdenklichen No friend of mine übernimmt John Corabi und bei I`m the animal glänzt Tobias Sammet, unterstützt durch Eric Singer hinter der Schießbude. Die Frühlingsstimmung verbreitende Nummer Dirty girl veredelt Doug Fieger, seinerzeit Sänger von THE KNACK (die Band hinter My Sharona) und beim schwerfälligen Hand of the king stellt Nick Simmons, Sohn von Meister Gene und Shannon Tweed, seine Gesangsambitionen unter Beweis. Hat schon was vom Papa. Und noch ein Gastsänger: Dan Lavery von TONIC leiht der relaxten Nummer Final mile seine Stimme. Nicht die Stimme aber sein Künste am Sechssaiter offenbart TOTO-Gittarero Steve Lukather in Between the lines, einem mitreißenden, nie langweiligen Instrumental. Den Abschluss bildet mit Skydome schließlich ein weiteres, man muss einfach sagen, geiles Instrumental, das bereits beim Erstling Audiodog den Hörer verzückte.

Ja, und apropos verzücken. Das tut BK3 im Ganzen. Vom Strickmuster her ungefähr vergleichbar mit Tony Iommis Solowerk Iommi tragen neben dem ganz, ganz feinen Gitarristen und Hauptakteur BRUCE KULICK viele Gaststars mit ihren Beiträgen zu einem harmonischen, interessanten, heterogenen Solowerk bei, das trotz derart vieler Einflüsse den roten Faden nicht verliert. Da spürt man einfach die Routine eines altbewährten Künstlers. Für Freunde vielschichtiger, musikalischer Unterhaltung, aber auch für alle die schlicht nach frischer, einprägsamer Rockmusik lechzen ist BK3 mit Sicherheit ein gefundenes Fressen. All die, die sich jetzt angesprochen fühlen, sollten auf alle Fälle reinhören!

Veröffentlichungstermin: 29.01.2010

Spielzeit: 51:26 Min.

Line-Up:
Gesang, Bass, Gitarre: Bruce Kulick
Bass: Jeremy Rubolino
Schlagzeug: Brent Fitz

Gastmusiker:
Gesang: Gene Simmons
John Corabi
Doug Fieger
Dan Lavery
Tobias Sammet
Nick Simmons
Gitarre: Steve Lukather
Bass: Jimmy Haslip
Schlagzeug: Kenny Aronoff
Eric Singer
Strings: Mark Robertson
Alma Fernandez
Sam Fischer
Vanessa Freebairn-Smith

Produziert von BRUCE KULICK und Jeremy Rubolino
Label: Frontiers Records

Homepage: http://www.kulick.net

MySpace: http://www.myspace.com/brucekulick

Tracklist:
1.Fate
2.Ain`t gonna die
3.No friend of mine
4.Hand of the king
5.I`ll survive
6.Dirty girl
7.Final mile
8.I`m the animal
9.And I know
10.Between the lines
11.Life
12. Skydome* (Bonus Track)