BRAXTON BRAGG: Braxton Bragg [Eigenproduktion]

"Braxton Bragg" macht verdammt viel Spaß und passt perfekt zum aktuellen Sommerwetter und die anstehenden Grillpartys.

Braxton Bragg war ein hochdekorierter Soldat, der sich vor gut 160 Jahren erfolgreich mit Indianern und Mexikanern angelegt hat und im Bürgerkrieg nicht wirklich politisch korrekte Schlachten geschlagen hat. Eine Band, die sich nach diesem Helden benennt, und dann ein Blick auf das herrliche Cover – das Leben als Whisky-Flasche kann ja so schön sein – hier ist ganz klar echter Cowboy/Redneck-Rock angesagt, also Rock für Südstaatentypen, Freunde des ungezwungenen Lebensstils und Westernfans. Dabei kommen die 2005 gegründeten BRAXTON BRAGG nicht mal aus dem Süden der USA, sondern aus Portland/Oregon. Aber davon hört man auf dem selbstbetitelten Debüt nichts.

Wie uns die nette Dame auf dem Cover bereits klar macht, ist hier nicht harte Rockmusik mit metallischen Gitarren angesagt, hier fliegt die Kuh, eine mächtige Portion Country und etwas Bluegrass lassen die Sonne aufgehen. Locker flockig mit extremen Gute-Laune-Faktor rockt die Band von der angeschlagenen Leber weg, man sieht sich selber am Steuer eines rostigen Pickup über weite Landstraßen rollen, auf dem Rücken eines kraftvollen Pferdes gewaltige Rinderherden durch reißende Flüsse treiben oder zwischen den Armen der Coverlady. Die im Info angegebenen BLACK CROWES und (natürlich) LYNYRD SKYNYRD werden gelegentlich zitiert, in erster Linie aber klingen BRAXTON BRAGG deutlich Country-lastiger und erinnern oft an die ALLMAN BROTHERS, aber auch mal an DOC HOLIDAY, die OUTLAWS oder die GEORGIA SATELLITES.
Die Vocals von Mark Elmer kommen etwas quäkig, das stört aber nicht, erhöht noch das Country-Feeling und ist sowieso vergessen, wenn Billy McMullen mit erstklassigen Gitarrenleads die Prärie brennen lässt. So gibt es reichlich Songs mit gemäßigter Härte, die von der gutgelaunten Cowboyatmosphäre leben. Bei totalen Schunkelnummern wie Coal black heart oder der Saufnummer ILIKDILIKIR mag man auch mal an unsere heimischen Vorzeigecowboys TRUCK STOP denken, auch die Hamburger KICKHUNTER kommen einem gelegentlich in den Sinn. Braxton Bragg macht verdammt viel Spaß und passt perfekt zum aktuellen Sommerwetter und die anstehenden Grillpartys. Man sollte aber keine Probleme haben mit echtem Countrysound (Tipp: KRISTINA CORNELL), der hier immer wieder stark durchkommt. Rockende Cowboys und Countrygirls wenden sich vertrauensvoll an Just For Kicks.

Veröffentlichungstermin: 16.05.2008

Spielzeit: 44:15 Min.

Line-Up:
Mark Elmer – Leadvocals, Rhythmguitar
Billy McMullen – Leadguitar, Vocals
Joel Munn – Bass, Vocals
Chris McMullen – Drums, Vocals

Special Guest:
Ken Brewer – Keyboards

Produziert von Braxton Bragg and Kevin Hahn
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.braxtonbragg.org

Tracklist:
1. Walter ego
2. Lonesome road
3. Cherry Stem
4. ILIKDILIKIR
5. Never run and hide
6. Coal black heart
7. Scars
8. Howl
9. Tragedy
10. Sweaty things

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