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BLINKING LIGHTS: Psycho

Melodischer Power Metal im Stil der Frühwerke von FATES WARNING, QUEENSRYCHE und CRIMSON GLORY.

Während das Titelbild Erinnerungen an 80er-Thrash-Combos wie I.N.C. und GRINDER wachruft, orientiert sich die Musik auf Blinking Lights eher an gemäßigteren Power Metal-Combos ARTCH und QUEENSRYCHE. Der Stil ist entsprechend wenig originell und innovativ. Immerhin verzichten BLINKING LIGHTS darauf, ihre Vorbilder einfach zu kopieren. Die italienische Band ist deutlich bemüht, sich einen eigenen Weg durch den Riff-Dschungel zu finden. Statt geradliniger Songstrukturen gibt es entsprechend ausladende Zwischenteile, durch die die Musik progressiver wirkt, als sie eigentlich ist.

Der recht hohe Gesang von Raffaele Chiummo hat eine leicht weinerliche Klangfarbe, die Erinnerungen an den ersten HEXX-Sänger Manzo wachruft. An anderer Stelle gibt es sogar Parallelen zu den Debüts von CRIMSON GLORY und FATES WARNING, obgleich deren Qualität (natürlich?) nicht erreicht wird. Liebhaber dieser Platten dürften jedenfalls an den epischeren Momenten von Flying und den Akustikgitarren von Majestic Bell Gefallen finden. Außerdem deutet Tears In The Rain an, wie es klingen würde, wenn FATES WARNING heute noch Stücke der Marke Misfit schreiben würden.

Mit dem abschließenden Psycho gehen BLINKING LIGHTS noch einen Schritt weiter und versuchen sich an einem viertelstündigen, instrumentalen Magnus Opus. In der Nummer stecken einige gute Ansätze, doch die zwingenden Zusammenhänge fehlen. Durch die choralen Elemente und die melodischen Spannungsbogen klingt der Titeltrack eher nach einem Soundtrack als nach einem eigenständigen Werk.

Am Ende fragt man sich unweigerlich, warum solch atmosphärische Musik mit einem derart unpassenden Coverartwork ausgestattet wurde. Einmal mehr drängt sich hier der Vergleich zu Night On Bröcken auf. Interessierte Fans sollten sich aber nicht von der Verpackung abschrecken lassen und die Band nach dem Opener Blinking Lights nicht vorschnell in die Italo-Speed-Metal-Schublade stecken. BLINKING LIGHTS leiden zwar auch ein Stück weit unter dem Manko, dass der Gesang eher freizügig mit der Phrasierung der englischen Sprache umgeht. Doch dafür gibt es auch einige sehr gelungene Power Metal-Songs, bei denen die Gitarren funkeln, der Gesang Emotionen transportiert und die stimmigen Keyboards dezente Klangtupfer beisteuern.

Veröffentlichungstermin: 18.04.2006

Spielzeit: 50:59 Min.

Line-Up:
Michele G. Catri: Gitarre, Bass
Alberto Sonzogni: Keyboard
Luca Mazzucconi: Schlagzeug

Gastmusiker:
Raffaele Chiummo: Gesang

Produziert von Michele G. Catri und Dario Ravelli
Label: Wild Flower

Homepage: http://www.blinkinglights.it

Tracklist:
1. Blinking Lights
2. Miracle
3. Insomnia
4. Electrified
5. Flying
6. Tears In The Rain
7. Majestic Bell
8. Psycho

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