Aus dem Land des gepflegten Coup de Boule kommen BLACK BOMB A und knallen einem auch vordergründig mit ähnlicher Wucht vor die Brust. Groove-orientierter Metal zwischen SOULFLY, SLIPKNOT und sogar SYSTEM OF A DOWN mit wirklich mächtiger Produktion und gutem, massivem Sound. Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte man dazu NuMetal gesagt. Und zu dieser Zeit hätten die Franzosen sicherlich mit dieser Platte einiges an Begeisterungsstürmen wecken können, aber heute reisst mich das Ganze nicht wirklich vom Hocker. Die Platte ist sicher nicht schlecht, die Songs haben größtenteils Hand und Fuß, die Arrangements sind meistens durchdacht und spielen können die Jungs auch. Hier und da werden auch mal andere Einflüsse verwurstet, aber im Großen und Ganzen dreht es sich immer wieder um die guten, alten Hüpf-Riffs aus drei Tönen und den obligatorischen schnelleren Part für den Circle Pit. Und irgendwie können andere das schlicht besser, siehe EKTOMORF. Leider schaffen es BLACK BOMB A nicht, sich so gnadenlos und konsequent der musikalischen Beschränktheit zu ergeben, dass sie die darin steckende Energie wecken können, wie es die genannten Ungarn immer wieder schaffen. So bleiben viele Songs entweder im Ansatz stecken oder verzetteln sich in Arrangement-Feinheiten, die aber leider auch nicht so fein sind, dass sie begeistern könnten. Man will zwar immer Hüpf-kompatibel bleiben, versucht aber trotzdem rumzufrickeln und scheitert letzlich mit beidem. Zumal mich noch zwei Punkte an dieser Platte massiv stören: Zum einen die, neben den guten Growls von Arnaud, leider genauso oft zu hörende, hohe Kreischstimme von Poun, die schlicht ziemlich nervt. Die Krone der negativen Punkte ist aber die miserable, überflüssige und peinliche Version vom ohnehin schon peinlichen 80er-Nerver Beds are burning von MIDNIGHT OIL. Diese Aufhäufung von Abgeschmackheit und Ideenlosigkeit vermiest mir leider vollkommen die Freude an den zweifellos auch vorhandenen, wenn auch wenigen guten Seiten der Platte und befördert die Franzosen leider mit einer berechtigten Roten Karte frühzeitig in die Dusche. So bleibt eine Spitzen-Produktion, die leider nicht mit angemessener Musik gefüllt werden kann und somit nur eine leere Hülle bleibt, die eine wirklich gute Band verdient hätte, aber leider nur Mittelmaß bekommen hat. Schade.
Veröffentlichungstermin: 2007
Spielzeit: 52.05 Min.
Line-Up:
Arnaud – Vocals
Poun – Vocals
Scalp – Guitar
Snake – Guitar
Hervé – Drums
Etienne – bass
Label: Tiefdruck Musik
Homepage: http://www.blackbomba.com
Tracklist:
1. Lady Lazy
2. Be alive
3. One Sound bite to react
4. Fatherfuckers
5. Never change
6. Beds are burning
7. Salvation
8. Joke
9. Be my Guest
10.Lock up
11.She drives me crazy
12.Let´s Roll