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BEING AS AN OCEAN: Death Can Wait

Optimismus und Melancholie liegen auf “Death Can Wait” nahe beieinander: BEING AS AN OCEAN übersetzen das textliche Konzept selbstbewusst in die musikalische Ebene.

Was sich wie eine Kampfansage liest, sind eigentlich eher mahnende Worte. „You can’t keep living like Death can wait“, offenbart Sänger Joel Quartuccio im Refrain den kompletten Kontext des Titelstücks. Wir mögen im Moment leben, doch unsere Vergänglichkeit zu vergessen, wäre ein Fehler. Schließlich ist unsere Zeit kostbar und ein Privileg, das es zu ehren gilt.

Keine ganz leichte Kost also, die BEING AS AN OCEAN auf ihrem sechsten Album in zugänglicher Weise aufbereiten. Zwischen modernem Post und Melodic Hardcore wandelt „Death Can Wait“ selbstbewusst und feinfühlig; überrascht zunächst mit dem zuckrigen Alternative Rocker „Beautiful Agony“ und begibt sich dann doch in gewohnte Bahnen. Spoken-Word-Passagen im Stil von LA DISPUTE gehen über in catchy Melodiebögen, welche wiederum mittels harter Eruptionen durchbrochen werden.

Optimismus und Melancholie liegen auf “Death Can Wait” nahe beieinander

Diese Bandbreite hält „Death Can Wait“ trotz seines eingängigen Grundcharakters frisch, zumal die Instrumentierung im Hintergrund durch so manches Detail besticht. So schlägt „Swallowed By The Earth“ Haken im Sekundentakt, wohingegen „Purest Love“ auch mal sanfte Pop-Harmonien unter harsche Screams legt. Ausdrucksstark und ehrlich ist der Gesang derweil in jedem Fall, weshalb wir das Duo letzten Endes auch mit teils betont süßlichen Arrangements davonkommen lassen.

Was zählt, ist letzten Endes die Authentizität, die einem emotionalen Track wie „Flesh And Bone“ aus allen Poren tropft. Erst zerbrechlich, dann aufgebracht-verzweifelt und schließlich mit einem Anflug von Melancholie führen uns BEING AS AN OCEAN durch eine turbulente Gefühlswelt, die dennoch Zuversicht zu spenden vermag. Ihren Charakter behalten die US-Amerikaner somit auch im sechsten Anlauf bei: Indem Optimismus und Melancholie auf „Death Can Wait“ nahe beieinanderliegen, übersetzt die Band das textliche Konzept stimmig auch in die musikalische Ebene.

BEING AS AN OCEAN übersetzen das textliche Konzept auch in die musikalische Ebene

Das geschieht mit Konsequenz: Tragen manche Passagen zugegebenermaßen doch etwas dick auf, findet sich eine entsprechende Kurskorrektur meist nur wenige Takte entfernt. Es scheint fast so, als möchten uns BEING AS AN OCEAN auch hier an unsere Vergänglichkeit erinnern: Selbst die süßesten Momente unseres Daseins sind nicht von ewiger Dauer. „Mit einem Bein im Leben und dem anderen im Grab“, heißt es im Titeltrack „Death Can Wait“: Fürs Erste kann der Tod warten. Fragt sich nur, wie lange noch?

Veröffentlichungstermin: 02.02.2024

Spielzeit: 40:21

Line-Up

Joel Quartuccio – Vocals
Michael McGough – Bass, Vocals, G

Label: Out of Line Music

Facebook: https://www.facebook.com/beingasanocean/

BEING AS AN OCEAN “Death Can Wait” Tracklist

1. Beautiful Agony
2. Swallowed By The Earth (Video bei YouTube)
3. Purest Love
4. …Gave it a Voice So That My Heart Could Speak
5. Flesh And Bone (Visualizer bei YouTube)
6. Gloom (Visualizer bei YouTube)
7. Paradise In My Mind
8. Snake
9. Death Can Wait (Visualizer bei YouTube)
10. The Fullness of My Being (Stream)

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