BATHORY: Nordland II

Quorthon zeigt sich erneut vollkommen kompromisslos und legt ein weiteres Nordic-Album vor, das von der Atmosphäre her mit den Vorgängern nicht mithalten kann, dennoch aber ein weiteres Meisterwerk darstellt.

Anscheinend ist es derzeit ja wieder schick, BATHORY, bzw. Quorthon scheiße zu finden – so schnell kann es gehen, vom Megasympath zum Riesenarschloch. Aber auf so einen Blödsinn hab ich doch gleich mal wieder gar keinen Bock – und das neue Album „Nordland II“ bestätigt mich dann auch sofort in dieser Einstellung. Denn als hätte Quorthon zur Zeit der Aufnahmen zu den beiden „Nordland“-Werken bereits geahnt, dass es mal wieder größeren Wirbel um seine Person und sein Schaffen gibt, veröffentlicht er mit dem zweiten Teil ein Album, auf dem er mal wieder keine Kompromisse eingeht.

Während beim ersten Hördurchlauf die ersten drei Songs dabei dann aber fast schon als zu zahm und lieblich erscheinen, wirkt spätestens „Death and Ressurection of a Northern Son“ als ein heftiges „Fuck Off“ an alle heuchlerischen Kritiker Quorthons. So speedig ist der Schwede noch auf keinem Nordic-Album zu Werke gegangen und ich glaube selten hatte er so viel Spaß dabei, wirklich jeden Gesangston daneben zu setzen – geil! Der ruhige Mittelteil ist dazu der perfekte Kontrast, um zum Ende hin noch mal so richtig die Gitarren braten zu lassen. Das Ganze selbstredend im typischen Scheppersound – Viking´n´Roll in seiner Vollendung, yeah!

Zugegeben, die Wikinger-Atmosphäre ist auf „Nordland II“ nicht derart intensiv, wie es auf alten Meisterwerken der Fall ist und für die fast schon modernen Riffelemente bei „Flash of the Silver Hammer“ wird den lieben Quorthon sicher auch so manch treuer Fan verfluchen!

Dennoch verbrät der Eigenbrödler auch diesmal wieder massig mächtige Chöre und gibt einem dieses ungeheuer kräftige Gefühl, das einen jeder Naturgewalt strotzen lässt – und das kurioserweise gerade mit „Flash of…“ und seinem stampfenden Riffing.

Genauso passen aber auch die eher folkloristischen Melodien von „Blooded Shore“ und „Vinland“ (,mit einem gar merkwürdigen Flöten-Keyboard-Sound) in den Gesamtkontext der Nordlandalben und „The Wheel of Sun“ ist der ungewöhnlich melancholisch und wunderschöne Ausklang für zwei weitere Nordicscheiben von BATHORY, die wie auch die alten Alben einen Ehrenplatz in meinem CD-Regal bekommen.

Spielzeit: 63:25 Min.

Line-Up:
Quorthon

Produziert von Boss & Quorthon
Label: Black Mark

Tracklist:
1. Fanfare

2. Blooded Shore

3. Sea Wolf

4. Vinland

5. The Laand

6. Death and Resurreciton of a Northern Son

7. The Messenger

8. Flash of the Silver Hammer

9. The Wheel of Sun

10. Instrumental

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner