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AUSTRIAN DEATH MACHINE: Quad Brutal

Wer hätte gedacht, dass dieser Running Gag ähnlich resilient sein würde wie sein Vorbild. Die Schwarzenegger-Huldigung AUSTRIAN DEATH MACHINE zeigt sich nach zehn Jahren selbstverständlich viermal so brutal wie auf dem Vorgänger und dabei im Kern so unkaputtbar wie Cover-Star Arnies Paraderolle: „lebendes Gewebe über einem metallischen Endoskelett.“ Ganz der Terminator geht Mastermind Tim Lambesis (AS I LAY DYING) auf seinem Soloprojekt mit geballter Faust und gesteigerter Kompromisslosigkeit ans Werk, vermengt rasenden Thrash mit brachialen Metalcore-Anleihen.

Dass die Handschrift des Shouters dabei auch abseits der Stimmspuren aus jeder Pore trieft, ist Segen und Fluch zugleich. Immerhin sorgen die markanten Riffs, Akkordfolgen und Rhythmen für eine vertraute Umgebung, in der wir uns umgehend wie zu Hause fühlen. Gleichzeitig jedoch nähert sich AUSTRIAN DEATH MACHINE auf „Quad Brutal“ immer mehr Lambesis‘ anderem Schaffen an: So weit weg ist Album Nummer vier nicht mehr von der härteren Seite AS I LAY DYINGs oder den kompromisslosen Eskapaden des zweiten Nebenprojekts BORN THROUGH FIRE.

Tim Lambesis’ Handschrift zeigt sich auch auf “Quad Brutal” in aller Deutlichkeit

Vor allem wenn im Opener „No Pain No Gain“ im Refrain plötzlich Klargesang ertönt, ist das Déjà-vu geradezu unvermeidlich. Abgrenzen kann sich AUSTRIAN DEATH MACHINE dagegen durch zweierlei Faktoren: Neben der erhöhten Thrash-Präsenz wie in „Everybody Pities The Weak“, „Judgment Day“ oder „MeatGrinder” ist es der Schalk im Nacken, welcher das Album vom restlichen Schaffen Lambesis‘ abgrenzt. Zwischen Filmzitaten und übertriebenen Arnie-Imitationen agiert der Songwriter immer mit einem Augenzwinkern, ohne diesen ironischen Ansatz aber in die Musik überfließen zu lassen.

Satte Breakdowns oder ein unbändiger Drang nach vorne wie in „Don’t Be Lazy“ wischen uns das Grinsen unmittelbar wieder aus dem Gesicht, nachdem ein eingespieltes Sample eben noch – wie könnte es anders sein – mehr Brutalität gefordert hatte. Dass auch hier Lambesis‘ Hauptband wieder besonders deutlich hindurchsticht, soll uns nicht weiter stören, verhindert aber letzten Endes auch das Zuteilwerden höherer Weihen.

Die Rückkehr AUSTRIAN DEATH MACHINEs ist kurzweilig und kompetent, aber kein Meilenstein

So kurzweilig und kompetent „Quad Brutal“ mitsamt seiner Schar an Gastmusiker:innen konzipiert ist, das latente Gefühl einer ausgearbeiteten B-Seiten-Sammlung können AUSTRIAN DEATH MACHINE nicht ganz abschütteln. Immerhin wäre in diesem Fall auch eine solche noch von absolut respektablem Niveau und gleichzeitig eine ganze Kante härter als die jüngeren Veröffentlichungen des US-Amerikaners unter anderem Banner. Eigentlich also gar nicht so schlecht für den vierten Aufguss des im Kern immergleichen Witzes, welcher nun mal das Glück hat, unter seinem organischen Erscheinungsbild auf ein nahezu unkaputtbares Gerüst zählen zu können – eben ganz so wie Arnold Schwarzeneggers Paraderolle T-800.

Veröffentlichungstermin: 23.02.2024

Spielzeit: 34:24

Line-Up

Tim Lambesis – Guitar, Bass, Vocals

Label: Napalm Records

Homepage: https://timlambesis.com/collections/austrian-death-machine
Facebook: https://www.facebook.com/AustrianDeathMachine

AUSTRIAN DEATH MACHINE “Quad Brutal” Tracklist

1. No Pain No Gain (feat. Craig Golias, Angel Vivaldi)
2. Conquer (feat. HELLBØRN, Clayton King)
3. Hey Bro Can You Spot Me? (feat. Craig Golias, Alarcon)
4. Judgment Day (feat. Ov Sulfur) (Video bei YouTube)
5. Everybody Pities The Weak (feat. HELLBØRN)
6. Don’t Be Lazy (feat. Craig Golias)
7. Get Down (feat. Craig Golias)
8. Destroy The Machines (feat. Dany Lambesis)
9. MeatGrinder (feat. HELLBØRN)
10. I Never Quit (feat. Kill ROB Bailey, Craig Golias, Bleeding Through)

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