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ARKANGEL: Hope You Die By Overdose

ARKANGEL bleiben sich treu, können sich – im Vergleich zum Vorgänger – aber leider nicht steigern.

Die belgische Metalcore-Fraktion ARKANGEL hat sich bei mir bereits mit den vorigen veröffentlichungen Prayer Upon Deaf Ears und Dead Man Walking einen Namen geschaffen. Gerade Dead Man Walking hat in der Zwischenzeit nicht nur einmal den Weg zurück in mein CD-Fach gefunden, weshalb ich den Nachfolger auch gespannt erwartet habe.

Da sich – das sei gleich gesagt – nicht viel geändert hat im Hause ARKANGEL, kann jeder Gernhaber des vorigen Albums relativ bedenkenlos zugreifen. Nach wie vor bietet die Formation metallischen Hardcore im oberen Bereich der Intensitäts-Richterskala dar. Sänger Baldur brüllt nach wie vor am Rande seiner Möglichkeiten und klingt dabei natürlich immer noch einzigartig und auf irgendeine Art verzweifelt. Der Großteil der Songs auf Hope You Die By Overdose geht in die Richtung älterer HEAVEN SHALL BURN und hat ohne Zweifel die Hosen an. Die Produktion ist dreckig genug, um das Feeling der Band hautnah rüberzubringen, hat aber gleichzeitig genug Eier, um gepflegt Druck zu machen. Nur manchmal kommt das Gefühl auf, dass alles etwas dumpf klingt.

Annihilating Your Peace, Let Your Unloved Parts Get Known oder How We See The World sind jedenfalls allesamt starke Stücke. ARKANGEL präsentieren sich hier mehr denn je dem Mosh, der fast durchgängig deutlich spürbar ist. Die Metal-Einflüsse finden sich eher in den melodischen Gitarrenläufen und den wenigen schnelleren Parts wieder, wie im (teils) thrashigen Then. Ansonsten haben die Belgier die Geschwindigkeit zugunsten des Groove an einigen Ecken und Enden herausgenommen, was für mich dazu beiträgt, dass die Abwechslung über das gesamte Album hin gesehen etwas zu kurz kommt. Einige Songs setzen doch etwas zuviel auf ähnliche Elemente im mittleren Tempobereich. Trotzdem ist die Scheibe durch ihre Aggressivität ein mitreißendes Stück Moshcore, das klingt, wie ein einziger Wutausbruch, unterbrochen von gesprochenen oder atmosphärischen Zwischenspielen, wie sie auch auf Dead Man Walking schon zu finden waren.

Leider bleibt trotzdem ein kleiner fader Beigeschmack zurück, denn ein Song, wie Warpath 777 ist in seiner zähen Art und Weise einfach ein Stück weit langweilig. Der Titeltrack Hope You Die By Overdose beendet das Album außerdem sehr gewöhnungsbedürftig, als ein Instrumental mit Stimmengewirr und leicht psychotischem Touch.

Hope You Die By Overdose ist somit ein gutes Stück moderner Metalcore, das aber mit einer Schwäche zu kämpfen hat: Der Gleichförmigkeit. Wenn ich mich recht erinnere hat mich Dead Man Walking damals doch mehr mitgerissen, mit seinen markanteren Liedern und signifikanten Lyrics, bei denen eindeutig mehr hängen geblieben ist, als beim aktuellen Longplayer.

Fans der Band oder Anhänger von Acts wie HEAVEN SHALL BURN können und sollten das Teil auf alle Fälle trotzdem antesten.

Veröffentlichungstermin: 24.01.2004

Spielzeit: 37:27 Min.

Line-Up:
Baldur – Vocals

Kirby – Guitar

David – Drums

Medhi- Bass

Produziert von Koen De Boeve
Label: by Private Hell Records

Homepage: http://www.arkangelonline.com

Email: band@arkangelonline.com

Tracklist:
01. You Had To Go

02. Annihilating Your Peace

03. Let Your Unloved Parts Get Known

04. How We See The World

05. Then

06. Fallen Angels We Are

07. The Little People

08. Joe Loves Junk

09. Warpath 777

10. Who`s Time Has Come

11. Hope You Die By Overdose