Vorab sei gesagt, dass mir die Beurteilung vom neuen ANTICOSM-Album “The Call of the Void” nicht leicht fällt. Denn das dritte Album der Band aus New Jersey macht gerade in seiner Kerndisziplin, dem Black Metal, keine besonders aufregende Figur. Doch dafür glänzen die US-Amerikaner – allen voran Gitarrist Mark Siedlecki II (MIDNITE HELLION) – auf den Genre-Nebenschauplätzen, wenn thrashige Elemente eingegliedert oder gar Speed Metal-Töne angeschlagen werden. Mitunter wird der allumfassende Genre-Bogen aber zu sehr überspannt. Während man mit der Black´n´Roll-Rhythmik (“Somewhere Between Life And Death”) noch fein ist, ist man sich bei einer gewissen Hard Rock-Ausrichtung (“Behold The Venom Crystals”) unklar, wohin die Reise von ANTICOSM gehen soll.
“The Call of the Void” von ANTICOSM hätte mehr Biss vertragen
“The Call of the Void” startet mit “Viral” mittelprächtig. Zwar sind die über sechs Minuten des Openers noch besser (weil flotter) als “Call Of The Void” und spannender als “Fall Asleep” gelöst, doch vermisst man den gewissen Biss. Diesen bekommt man dann eher in “Someone Must Suffer” mit seinem feinen Grundriff und in den kompakten und knackigen “Scorched Earth” sowie “Never Enough” zu hören und spüren. Auf Albumlänge hätte es mehr solcher Songs gebraucht, um die im Spannungsaufbau trägeren und insgsamt zu lange geratenen vier, fünf Songs auszugleichen. Hinzu kommt auch, dass der angeraute Krächz-Gesang von Kirill Kovalevsky zu wenig Abwechslung und wiederum Biss bietet.
Veröffentlichungstermin: 16.08.2019
Spielzeit: 41:09 Min.
Line-Up:
Kirill Kovalevsky – Gesang
Mark Siedlecki II – Gitarre
Ethan Susman – Schlagzeug
Tom Wilson – Bass
Label: Hell Kill Destroy Records
Produziert von Brendan Smith @ Brady Street Recordings, Waldwick (New Jersey)
Mehr im Netz: https://anticosm.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/anticosmnj
ANTICOSM „The Call of the Void“ Tracklist
1. Viral
2. Someone Must Suffer
3. Scorched Earth (Audio bei YouTube)
4. Call Of The Void
5. Fall Asleep
6. Somewhere Between Life And Death (Lyric-Video bei YouTube)
7. Behold The Venom Crystals
8. The Only Truth
9. Never Enough