DISPATCHED: The Final Dudelsack

Die Geschichte von Dispatched ist einigermaßen verwirrend. Gegründet wurde die Band 1991, nach mehreren Demos, Line-Up Wechslen und Mini-LPs endet der erste Teil der Band-History 1995. 1996 war von den Gründungsmitgliedern nur noch Gitarrist Daniel Mitglied bei Dispatched, stilistisch hat sich die Band von langsamem Death Metal der früheren Tage entfernt. Grund genug, Daniel ein paar Fragen zu stellen…

Die Geschichte von Dispatched ist einigermaßen verwirrend. Gegründet wurde die Band 1991, nach mehreren Demos, Line-Up Wechslen und Mini-LPs endet der erste Teil der Band-History 1995. 1996 war von den Gründungsmitgliedern nur noch Gitarrist Daniel Mitglied bei Dispatched, stilistisch hat sich die Band von langsamem Death Metal der früheren Tage entfernt. Grund genug, Daniel ein paar Fragen zu stellen…

Kannst du kurz erklären, warum du die Biographie von Dispatched auf eurer Homepage www.dispatched.nu in zwei Teile splittest?

Die 1998 erschienene Mini-LP Promised Land ist eine Brücke zwischen den alten Dispatched und den neuen. Da sich zwischen der alten und der neuen Band das Line-Up geändert hat – ich bin der einzige, der seit 1991 dabei ist – wollen wir eigentlich, dass beide Bands als eigenständige Gruppen gesehen werden. 1991 waren Dispatched eine ganz andere Band als heute.

Wäre es nicht sinnvoll gewesen, den Namen zu wechseln? Ihr hattet ja auch mal überlegt, euch in DEADY GRACE umzubenennen..

Eigentlich wollte keiner, dass wir einen neuen Namen annehmen und so haben wir uns entschieden, bei Dispatched zu bleiben.

Motherwar, euer erstes Full-Length Album ist recht vielseitig. Ihr wollt euch gar nicht auf einen Stil festlegen, oder?

Ich höre selbst alles mögliche. Alten, klassischen Heavy Metal wie Iron Maiden oder Judas Priest, viel Powermetal wie Helloween oder die ganzen neuen Bands wie Hammerfall. Außerdem interessiere ich mich auch für Death und Black Metal. Vielleicht klingt Motherwar darum so vielseitig.

Mir ist aber aufgefallen, dass die einzelnen Songs durchaus in einer Stilrichtung beheimatet sind: der Titeltrack ist ein typischer Götheborg Death Metal Song, Dispatched hingegen ist ein klassischer Metal Song mit Gitarren, die ein wenig an Iron Maiden erinnern.

Das ist Absicht – wir wollten einen ähnlichen Song wie die Maiden Klassiker Seventh son of a seventh son oder Powerslave machen.

Ist Dispatched eigentlich älter oder neuer als die anderen Tracks? Er unterscheidet sich doch ziemlich vom Rest des Albums.

Nein, Dispatched entstand mit den anderen Songs – wir wollten eben einen langen Titel machen, etwas in Richtung Iron Maiden. Den Song habe ich geschrieben, als ich darüber nachdachte, den Bandnamen zu ändern. Dispatched sollte eine Art Abschiedssong werden.

Was hast du denn mit den Sex Pistols am Hut? Das Intro zu Motherwar klingt nach Friggin´ in the Riggin´.

Haha, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber ich arbeite manchmal mit einem Typ der Dudelsack spielt – wenn du Dudelsack spielst, benutzt du nur eine Melodie, das ist die Idee hinter dem Intro, es besteht aus einer Melodie.

Insgesamt wirken die Songs sehr gitarrenorientiert, der Gesang ist monoton und eher im Hintergrund gehalten…

Der Gesang tendiert in Richtung Black Metal, da hast du nicht viele Variationsmöglichkeiten. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, eine Melodie in einem Song zu haben – wir haben die Melodien in den Gitarren und eben nicht im Gesang. Das Album ist aggressiv und macht dennoch Spaß. Mein Ziel war, Aggression mit Melodien und Harmonien zu verbinden. Allerdings wird das nächste Album ein wenig anders: auf Motherwar gab es auch langsamere Songs wie the templar oder the final countdown. Im Moment arbeiten wir daran, für den Nachfolger schnellere Sachen zu schreiben. Es soll ein Schlag in die Fresse werden..

Ihr seht nicht gerade aus wie eine typische Metal Band…

Ja?

Nun, als ich die Fotos sah und noch nicht in Motherwar reingehört hatte, erwartete ich diesen sogenannten Modern Metal Sound. Wie wichtig ist denn Image für euch?

Es ist verdammt wichtig, ein Image zu haben. Wir wollten keine weitere Metal Band sein, mit Leder und Nieten – das haben wir hinter uns, wir hatten jahrelang Leder und schwarze Klamotten getragen. Wir wollten ein wenig anders sein als andere. Ein wenig auffallen..

Das Cover hingegen erinnert mich irgendwie an klassische Thrash Metal Cover…

Nun, wir wollten statt dem Klischee von Drachen, Kerkern und Rittern ein futuristisches Cover. Witzigerweise erinnert es an das neue Maiden Cover, das wir aber nicht kannten. Auch die Farben im Booklet sind ähnlich. Ich war ziemlich überrascht, als ich Brave New World das erste Mal sah, haha.

Die nächste Frage hast du vermutlich schon ein paar Mal beantworten müssen: Warum habt ihr euch für The final countdown von Europe als Coversong entschieden?

Es gab mehrere Gründe. Ich habe mit Dispatched noch nie einen Song gecovert. Als wir die Songs für das Album geschrieben haben, hatten wir uns entschieden, diesmal auch einen Song einer anderen Band einzuspielen. Wir wollten aber kein gewöhnliches Cover machen. Ein Metal Song ist bereits ein Metal Song, es bringt wenig, einen typischen Klassiker noch mal zu spielen. Wir waren auf der suche nach einem Titel, den wir schneller spielen konnten, so dass er auch nach Dispatched klingt. Außerdem sollte der Song bekannt sein, so das ihn viele Leute wiedererkennen. Irgendwann kamen wir dann eben auf The final contdown.

1986 fand ich das original großartig, heute ist das ja fast peinlich zuzugeben…

Mir hat er damals auch gut gefallen – vielleicht hätten ihn Europe gleich so wie wir aufnehmen sollen… The final countdown war in Schweden ein großer Hit, jeder kannte das Teil. Selbst wenn ihn die meisten heute nicht mehr mögen, so gab es damals doch eine menge Leute, die ihn 1986 gut fanden.

Im ersten Song Motherwar habt ihr eine Melodie von Mozart verwendet – keine neue Idee: Accept haben so etwas ähnliches in dem Song Metal-heart gemacht – gibt es da einen Zusammenhang?

Der Song Motherwar war der letzte Titel, den ich geschrieben habe, bevor wir ins Studio sind. Wir hatten uns schon vorher überlegt, in einen Song eine klassische Melodie einzubauen, und da die anderen Songs bereits fertig waren, mussten wir es eben in diesen einbauen. Es ist dasselbe wie bei The final countdown: wir wollten etwas bereits bekanntes in einen Song integrieren, das man schon aus einem anderen Zusammenhang kennt.

Ihr verwendet teilweise ziemlich dominante Keyboards, auf der anderen Seite betonst du, dass dich der klassische Heavy Metal beeinflusst – wie passt das zusammen?

Ich habe schon immer viel Keyboards in meinen Songs verwendet – ein Keyboard kann einen Song auffüllen, der Sound wird gewaltiger. Auf Motherwar sind noch recht wenige Keyboards vertreten, finde ich. Im Vergleich zu den alten Sachen hörst du sie kaum. Das wird sich aber ändern, ich finde dass sie zu sehr im Hintergrund stehen.

Okay, und hier noch zum Abschluss der Vampster-Fragebogen:

Wie wichtig ist das Internet für die Metal Szene?

Ich arbeite selbst viel mit dem Internet. Ich denke, dass es sehr praktisch ist, weil man viel schneller und einfach Kontakte küpfen und sich informieren kann.

Nenne bitte die drei letzten Alben, die dir richtig gut gefallen haben?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mir Turbo von Judas Priest gekauft habe – ich mag das Album sehr. Die neue Iron Maiden, Brave New World, gefällt mir sehr gut – es ist das beste Album der Band seit zehn Jahren. Ich höre einfach sehr viel Maiden, wohl auch weil ich mit dieser Musik aufgewachsen bin. Whoreacle von In Flames gefällt mir auch sehr gut.

Wen willst du mal treffen?

Adrian Smith von Iron Maiden!

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