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DIRTY PASSION: Different Tomorrow

Das Potential ist da und man bewegt sich in einer nicht so überlaufenen Ecke des klassischen Hard Rock, allein das ist schon lobenswert. Freunde des melodischen Hard Rock sollten ruhig mal rein hören, aber auch Classic-Rocker und Sleaze/Glam-Rocker dürfen gern ein Ohr riskieren.

Wo ja gerade in Schweden in jeder zweiten Garage in diesem Moment eine neue CD produziert wird von all den unausgelasteten Musikern und ihren zahllosen Bands, da lassen es DIRTY PASSION mit ihrem Hard Rock deutlich gemütlicher angehen. 2006 gegründet und nach zahlreichen Shows und Touren mit namhaften Bands wie Y&T, FASTER PUSSYCAT oder SAXON – aktuell ist man mit den Japanern LOUDNESS in den USA unterwegs – hat man sich mit dem Debüt vier Jahre Zeit gelassen. Gut Ding will Weile haben oder so, aber nicht immer garantiert das automatisch ein Meisterwerk.

Statt im in Schweden ja angesagten tuntigen Glam-Rock oder 70ies Retro-Style mitzumischen, setzen sich DIRTY PASSION irgendwo dazwischen. Die Gitarre zeigt sich deutlich von den 80ern beeindruckt, WHITE LION und DOKKEN scheinen da ganz weit vorn zu stehen. Immer mal gibt es Spät-70er-Momente, man klingt auch mal etwas nach den MTV-rockigen SCORPIONS-Zeiten und oft auch einfach schwedisch, TREAT und EUROPE kommen immer wieder in den Sinn. Letztere natürlich vor allem auch wegen der Stimme von Emil Ekbladh, der total nach deren jungen Joey Tempest klingt, sowohl von der Klangfarbe als auch den Melodien. Das klingt vielversprechend, die Band spielt solide, die Gitarrenarbeit klingt bemüht und überzeugt. Da laufen dann auch Songs wie Rockin´ In The NIght, der Titelsong, Self-Destructive oder Liar gut rein, man swingt mit, die Melodien sind gefällig. Es gibt einige Songs, die eigentlich herausstechen könnten, das tun sie aber nicht ausreichend deutlich. Irgendwie hat man permanent das Gefühl, DIRTY PASSION würden sich selbst ausbremsen, der durchaus mögliche Funke will einfach nicht so recht überspringen. Statt für diesen Sound wichtige Energie, Lebensfreude und eine gewisse Leichtigkeit auszustrahlen, wirken die Songs immer etwas introvertiert und zurückhaltend. Das bringt auch ein wenig das Video zu 1.000.000 Voices rüber. Den Sound etwas knackiger, etwas positive Energie und vor allem auch etwas mehr Abwechslung, alle Songs bewegen sich hier auf dem Debüt grob im selben Tempo, und die Sache kann ganz anders aussehen.

Das Potential ist da und man bewegt sich in einer nicht so überlaufenen Ecke des klassischen Hard Rock, allein das ist schon lobenswert. Aber trotz einiger netten Songs muss man dieses Debüt nicht zwingend haben. Trotzdem sollten Freunde des melodischen Hard Rock ruhig mal rein hören, aber auch Classic-Rocker und Sleaze/Glam-Rocker dürfen gern ein Ohr riskieren. Wer weiß, vielleicht wird das nächste Album schon ein echter Überflieger.

Veröffentlichungstermin: 13.12.2010

Spielzeit: 43:20 Min.

Line-Up:
Emil Ekbladh – Vocals
Christopher Olsson – Guitar
Björn Wilander – Bass
Markus Winberg – Drums

Label: Denomination Records / Transubstans

Homepage: http://www.dirtypassion.net

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/dirtypassionswe

Tracklist:
1. This Is The Way
2. 1,000,000 Voices
3. Rockin´ In The Night
4. Different Tomorrow
5. A Trip To Paradise
6. Self-Destructive
7. Liar
8. We´re All Gonna Fall
9. Selling Your Soul
10. Without You

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