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DEVIL LEE ROT: At Hells Deep

Kultiger Stoff zwischen VENOM, MOTÖRHEAD und SODOM.

Kann einem ein Typ mit einem derart kultigen Pseudonym unsympathisch sein? Und kann so jemand überhaupt noch was falsch machen, wenn er musikalisch etwas abliefert, das zumindest aus der Masse an Veröffentlichung herauszustechen vermag – qualitativ anspruchsvoll oder nicht? Ich würde sagen nein. Er könnte sicher vieles besser machen, aber die Katze hat er definitiv schon mal im Sack.

Der PAGAN RITES-Frontmann veröffentlicht mit At Hells Deep sein nunmehr drittes Solo-Album, bei dem man nicht so recht einordnen kann, ob das Ganze jetzt eine reine Fun-Geschichte darstellen soll, oder ob da doch mehr Ernsthaftigkeit dahinter steckt, als man es ganz oberflächlich betrachtet vermuten könnte.

Angesprochen wird eine relativ kleine Zielgruppe, die ihren Metal roh, traditionell und kompromisslos mag. Und deren Loyalität dürfte man sich sicher sein. DEVIL LEE ROT kombinieren geradlinigen angestaubten Heavy Metal mit rohen, fast melodielosen Krächzvocals, bei denen es egal ist, ob der Ton immer zu hundert Prozent sitzt oder nicht. Überzogenes Anspruchsdenken ist hier unangebracht. Es regiert der reine Metal-Spirit und dem muss man eben zu hundert Prozent verfallen sein, um Spaß an At Hells Deep zu haben.

Und so stellt man schon nach kurzem fest, dass sich auf diesem Album einige schöne kleine Metal-Hymnen befinden, die sich in den Gehörgängen festsetzen können, auch wenn Devil Lee selbst stimmlich die 1-Oktaven-Hürde selten übersteigt. Zumeist kommt er gar mit 2-4 Tönen aus, was wie gesagt der Eingängigkeit der Tracks nicht abträglich ist. Zumal er in der Beziehung hervorragend durch die Lead-Gitarren unterstützt wird, die zwar ebenfalls weit weg von irgendwelchem Gefrickel sind, aber dennoch in ihrer Traditionsbefangenheit den Melodiefaktor nicht zu Kurz kommen lassen.

Irgendwo zwischen der NWOBHM, frühem Thrash und ebenso altem Black Metal liefert man 10 Stücke ab, die in erster Linie Leuten gefallen dürfte, die sich gerne in der Schnittmenge zwischen VENOM, MOTÖRHEAD und von mir aus auch SODOM aufhalten und nicht unbedingt innovationsorientiert sind. At Hells Deep ist kein Album, dem man einen besonders großen Stellenwert zuschreiben sollte, Spaß macht das Ding aber dennoch. Und wie gesagt: angesichts dessen kann ein DEVIL LEE ROT nicht wirklich was falsch machen – songwriterisch ist man aber definitiv noch steigerungsfähig.

Veröffentlichungstermin: August 2005

Line-Up:
Devil Lee Rot – Vocals

J. Voltage – Guitar

D. Slaughter – Guitar

L. Blade Bass

M. Bombarder – Drums
Label: Iron Fist Productions

Tracklist:
1. The Battle / AT Hell´s Deep

2. Man made of Steel

3. Prepare for War

4. Danger in the Dark

5. Heaven will Pay

6. Blade in the Night

7. Future Invaders

8. Devil Lust

9. Metal Avengers

10. Fistful of Fury

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