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CIBORIUM: Overgrowing Human Void

Die Portugiesen schaffen es auf ihrer zweiten Death Metal Platte nicht, ihre guten Ideen in mitreißende Musik umzusetzen.

Mit „Overgrowing Human Void“ von CIBORIUM erreicht uns das Zweitwerk einer Band, die sich offensichtlich viel vorgenommen hat. 1995 gegründet, brachten die Portugiesen 1998 schon mal ein Album mit dem Titel „Colossal Crags“ auf den Markt. „Overgrowing Human Void“ wurde eigentlich bereits 2002 aufgenommen, aber erst jetzt wurde mit TwoFatMen ein Label gefunden. Trotz der langen Bandgeschichte ist die Band für mich ein absolut unbeschriebenes Blatt.

Musikalisch will sich die Band nicht auf ausgetretenen Pfaden bewegen, sondern versucht ihrem Death Metal durch die Kontraste cleane Vocals und Grinds sowie Blastbeats und Mid-Tempo Passagen, die mal eher rifforientiert, mal eher melodisch eingesetzt werden, eine eigenständige Note zu geben. Dabei die Qualität zu halten gelingt nicht immer. Eine gewisse Monotonie schleicht sich ein, da es der Band nicht gelingt in ihren einzelnen Bestandteilen variabel zu klingen. Zwar entsteht ein Flickenteppich aus einer Gruppe verschiedener Elemente, die jedoch immer die gleiche Form haben. So könnte man die verschiedenen Passagen innerhalb des Albums wohl beliebig tauschen. Obwohl dabei auch gelungene, straff arrangierte Tracks wie „Glass Case“ und „Skyshaper“ entstanden sind, gibt es untereinander zu große Parallelen, auch bei Tracks mit Überlänge wie „Shadowalk“, „None Shall Pass“ und „Thou Art Surely Lost“ fällt dies auf. Der stärkste Track ist für mich „The Neverending Glide“, dessen Riffing und ruhigere Passagen deutlich hervor stechen. Als Besonderheit hat sich die Band noch zwei kurze Instrumentaltracks einfallen lassen, nach deren Sinn jedoch gefragt werden muss. „Nucleous Craft“ und „Lackadaisical“ klingen weder technisch besonders beeindruckend, noch bringen sie das Album in irgendeiner Form voran.

Das alles klingt jedoch zu negativ. Gelungen ist CIBORIUM auf jeden Fall einen eigenen Stil zu finden, auch wenn dieser noch nicht in allen Bereichen völlig ausgereift wirkt. Die Band deutet dennoch an, dass ein gewisses Potenzial vorhanden ist, das allerdings noch besser ausgeschöpft werden muss. Gerade „The Neverending Glide“ macht Lust auf mehr, da es zeigt, dass es sich bei CIBORIUM um eine Band handelt, die Atmosphäre mit einem gewissen Grad an Technik und Vertracktheit kombinieren kann. Vielleicht würde ein guter Produzent diese Stärken besser hervorheben und besagte Schwächen beseitigen können. Ein druckvollerer Sound würde der Band ebenfalls gut tun. Zum Reinhören trotzdem interessant.

Veröffentlichungstermin: 13.09.2004

Spielzeit: 40:38 Min.

Line-Up:
Joao Sequeira – Vocals

Bruno Guilherme – Drums

Jose Marques – Guitar

Armando Barradas – Bass

Produziert von Nuno Loureiro
Label: TwoFatMen

Homepage: http://www.ciborium.net/

Email: ciborium@netc.pt

Tracklist:
1. Shadowalk

2. Glass Case

3. Skyshaper

4. Nucleous Graft (Instrumental)

5. Walking On Razors

6. The Neverending Glide

7. Aurora In Black

8. Lackadasicial (Instrumental)

9. None Shall Pass

10. Thou Art Surely Lost

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