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CHAOSPHERE: Hypnophobia [Eigenproduktion]

Aus dem Land des Fußball-Weltmeisters dribbelte sich CHAOSPHERE durch das unwegsame Gelände zwischen Death, Black und Gothic Metal.

Aus dem Land des Fußball-Weltmeisters dribbelte sich CHAOSPHERE durch das unwegsame Gelände zwischen Death, Black und Gothic Metal, um schlussendlich mit dem Debütalbum Hypnophobia zum Torschuss anzusetzen. Der vehemente Einsatz war zwar vorhanden, doch der Sturmspitze in Person von Frontfrau Alessia Agnoletto fehlte es an einer ausgefeilten Schusstechnik, so dass dem geneigten Metal-Fan der Torjubel im Hals stecken bleibt.

Die Geschichte CHAOSPHEREs reicht bis ins Jahr 2001 zurück, als sich die Band noch vorzugsweise die schwarzen Kutten überstreifte. Nach der einen und anderen Umbesetzung und dem Demo Nemesis war es nun an der Zeit, variantenreichere Spielzüge einzustudieren und die Genrelandschaften der näheren Umgebung abzugrasen. Das Resultat ist eine Keyboard-unterstützte Mixtur aus Death und Gothic Metal, das mit gelegentlich gekrächzten Black Metal-Vocals angereichert wird. Die Songstrukturen sind nicht allzu innovativ, das Tempo gemäßigt und die Abwechslung hält sich in Grenzen. Am interessantesten erscheinen noch die mitunter gefrickelten Melodien der Lead-Gitarre. Auch das Schlagzeug überzeugt stellenweise und macht die bemühte Produktion deutlich, indem die Becken äußerst klar klingen, was für eine Eigenproduktion Seltenheitswert besitzt.

Die Schwachpunkte der Band liegen eindeutig bei den ungewollten Disharmonien, die vor allem von den beiden weiblichen Mitgliedern der Band ins Liedgut hineingetragen wurden. Stutenbissig liefern sich Keyboarderin Eleonora Biondi und Sängerin Alessia Agnoletto ein nicht ineinander haken wollendes Duell, das einfach zu schräg klingt, als dass es beabsichtigt sein könnte. Alessia Agnoletto hat zudem noch Schwierigkeiten in den cleanen Passagen (Bitter Suite For A Dead Man), wo mancher Ton einfach nicht getroffen wird. Das sie für die gelungeren Growls (Angel Of Grace) und Screams ebenfalls die Verantwortung trägt, ist hingegen mit einer gewissen Bewunderung zu quittieren.

Hypnophobia hat bestimmt seine Stärken und könnte mir phasenweise wirklich gefallen. Und ich gebe zu, dass ich mir das Album noch immer hin und wieder gerne anhöre, weil es einfach gewisse Elemente in sich birgt, die mir gefallen (Genregemisch, female fronted, ein gewisses Maß an Atmosphäre und irgendwie schräge Kompositionen). Insofern ist es umso bedauerlicher, dass CHAOSPHERE von unabstreitbaren Mängeln aufs Spielfeld geführt wird. Aber mit gutem Training und mehr Spielpraxis könnte den Italienern vielleicht in ein paar Jahren doch noch ein Volltreffer gelingen.

Für zehn Euro ist Hypnophobia auf der Bandwebseite zu bestellen, wo es auch vier komplette Songs zum Herunterladen gibt.

Veröffentlichungstermin: April 2006

Spielzeit: 49:02 Min.

Line-Up:
Alessia Agnoletto – Vocals
Diego Sokota – Guitars
Nicola Scalamera – Bass
Eleonora Biondi – Keyboards
Roberto Palusa – Drums

Produziert von Andrea Mei & Paolo Ojetti @ Potemkin Studio, Civitanova Marche (Italien)
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.chaosphere.it

Tracklist:
1st Metamorphosis
1. Intro
2. Bitter Suite For A Dead Man
3. Obsession
4. Angel Of Grace
5. Spyridion´s Fall

2nd Metamorphosis
6. Intro 2
7. Walking Down The Graveyard
8. Altar Of Chlorine
9. Hypnophobia
10. Vortex Of Sacrifice

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