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BRITNY FOX: Springhead Motorshark

Zwar (leider) kein Album wie "Boys in Heat", aber eine gute Scheibe, die aufgrund ihrer Vielfältigkeit positiv überrascht.

BRITNY FOX ist definitiv eine meiner Lieblingsbands aus den späten Achtzigern. Klar, sonderlich originell klang die 1985 in Philadelphia gegründete Truppe noch nie und erinnerte auf meinem Immer-noch-Lieblinsgalbum Boys in Heat (1989) stark an CINDERELLA (eine von den Bands, die auf meiner Muss-ich-noch-live-sehen-bevor-ich-sterbe-Liste stehen), was vielleicht daher kam, dass Gründungsmitglied und Gitarrist Michael Kelly Smith eben auch ein Gründungsmitglied genau dieser Band war, bevor er mit (Ex-)Sänger Dean Dizzy Davidson (der die Band nach dem zweiten Album verließ, Bands wie BLACKEYED SUSAN oder LOVE SAVES THE DAY gründete und unter dem Namen Jarod Dean das A Weekend Soul Massage-Album herausbrachte) BRITNY FOX gründete. Elf Eigenkompositionen (43:40 Min.), darunter zwei Instrumentals (Titelsong, Coup D´Etat) sind auf Springhead Motorshark, dem ersten Studioalbum seit 1991 (Bite Down Hard) zu hören und grundlegend hat sich nicht wirklich viel geändert. Hätte ich den nicht mehr ganz so taufrischen Knaben Tommy Paris (Gesang), Michael Kelly Smith (Gitarre – die beide auch die Produktion und das Hauptsongwriting übernahmen), Billy Childs (Bass) und Johnny Dee (Drums und auch schon seit Jahren für DORO tätig) auch nicht abgenommen, wenn sie plötzlich versuchen würden, eine gänzliche andere bzw. junge Zielgruppe anzusprechen. Wenn es neben mir tatsächlich noch weitere Fans des guten, alten 80er-Jahre Hardrocks gibt, dann dürfte sich Springhead Motorshark recht gut verkaufen. Geboten bekommt man, dank Songs wie Far Enough, Pain oder Freaktown immer noch den bekannten Hardrock mit Ecken und Kanten (der aber wesentlich grooviger als früher und mit einem modernen Anstrich versehen aus den Boxen kommt), eine in allen Bereichen erstklassige Gitarrenarbeit, catchy Refrains und einen wuchtigen Sound, der das Album zu keiner Zeit altbacken klingen lässt. Unbestritten dürfte sein, daß BRITNY FOX im Jahre 2003 so abwechslungsreich wie nie zuvor in ihrer Karriere agieren. Das atmosphärische Memorial und das auf einem LED ZEPPELIN-Riff aufgebaute (achteinhalbminütige) Sri Lanka sind nur zwei Beispiele für eine musikalisch hörbar gereifte Band. Auch Is it real? (auf akustische Art und Weise und mit Clap-your-Hands-Elementen vorgetragen) und Lonely Ones (mit beatle-igem Gesang, Laut-Leise-Dynamik und Pianogeklimper) sind eher ungewöhnlich für diese Band, die auch mit L.A. (eher von der getragenen Sorte und mit Pianounterstützung) einen eher untypischen Song eingespielt hat. Als zusätzlichen Kaufanreiz gibt es mit Closer to your Love, Long Way to Love und Dream on drei Bonus CD-Rom Videos, die einen Kauf allein zwar nicht rechtfertigen, aber definitiv nicht stören. Zwar (leider) kein Album wie Boys in Heat, aber eine gute Scheibe, die aufgrund ihrer Vielfältigkeit positiv überrascht…

Spielzeit: 43:40 Min.

Line-Up:
Tommy Paris: lead vocals, guitar
Michael Kelly Smith: lead guitar
Johnny Dee: drums
Billy Childs: bass

Produziert von Tommy Paris & Michael Kelly Smith
Label: Spitfire

Homepage: http://www.britnyfox.com

Email: johnnydee@mac.com

Tracklist:
1. Pain
2. Freaktown
3. T.L.U.C. (For You)
4. LA
5. Springhead Motorshark
6. Is It Real?
7. Coup D´Etat
8. Far Enough
9. Lonely Ones
10. Memorial
11. Sri Lanka

Bonus live videos (taken from Long Way to LIVE!)

1. Closer to Your Love
2. Long Way to Love
3. Dream On

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