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BABY GRACE: The Divine Principle Of Dancecore

Ein modernes Rock Album mit überzeugendem Frauengesang, das an Keyboard-Abhängigkeit krankt.

BABY GRACE ist ein Projekt, das 1998 ins Rollen kam und nun seinen Weg aus dem Studio heraus findet und versucht als moderner Stilmix die Käuferschaft zu überzeugen. Dabei hat man sogar den Schriftsteller Thomas Schwabe mit an Bord, um lyrische Tiefe in die Texte zu bringen.

Um mit den musikalischen Dingen anzufangen: Prägnantestes Merkmal der Band ist wohl der Gesang von Sängerin Julita Elmas, die über meistens heftige Gitarrenriffs und druckvolles Drumming tänzelt. Um die harmonische Komponente nicht aus den Augen zu verlieren, setzt die Band dazu noch viele hypnotische Synthiesounds ein. Der Opener Public Purgatory verdeutlicht das Konzept bereits und offenbart auch die Schwächen. Nach dem wirklich gelungenen, sphärischen Intro verliert der Song kurz seine Wirkung, nämlich in dem Moment, wenn die Synthesizer/Keyboards aus bleiben. Dies geschieht allerdings nicht häufig. Und so kann man sich eigentlich fast über die komplette Laufzeit über fesselnde Sounds freuen. Dabei sind die einzelnen Komponenten angenehm modern geraten. Die Gitarren sind NuMetal mäßig fett und lassen sich ab und zu auch mal zu einem Solo hinreißen, die perfekte Intonation beim Gesang ist eine Selbstverständlichkeit und Grundlage, um die Message der Band beschwörend zu verkünden. Die Keyboards geben den letzten harmonischen Schliff. Angenehm ist auch, dass man in einigen Passagen den pulsierenden Bass durchhört bzw. der Bass auch mal im Vordergrund ist. Gelungene Tracks gibt es genügend. Das alleine durch Keyboards bestimmte, intensive Gemini sticht atmosphärisch heraus, während Trouble Kid durch ein schönes Akustikgitarren-Solo zu überzeugen weiß.

Die angesprochene Message der Band muss allerdings nicht jedermanns Sache sein. Die Band ist auf der Suche nach dem göttlichen Prinzip. Jeder Song beschäftigt sich mit diesem Thema. Aber wir sind nicht hier um Glaubensrichtungen zu bewerten. Letztendlich steht die Musik an erster Stelle und in dieser Hinsicht haben BABY GRACE ihre Hausaufgaben gut gemacht. Abgesehen von einer gewissen Gleichförmigkeit und der zu erkennenden Abhängigkeit von synthetischen Klängen, ist The Divine Principle Of Dancecore ein qualitativ gutes Album, das sich in der Ecke von POWDER bewegt, diese aber in Sachen Tiefe übertrifft. Der Sound geht in Ordnung, auch wenn der letzte Druck fehlt.

Veröffentlichungstermin: 04.06.2004

Spielzeit: 55:32 Min.

Line-Up:
Julita Elmas – Vocals

Wilhelm Tümmers – Bass

Florian Deutsch – Drums

Georg Palm – Guitars

Thomas Schwabe – Texte
Label: Flotainment

Homepage: http://www.babygrace.de

Tracklist:
1. Public Purgatory

2. God Is

3. The Chosen Ones

4. Inverted Inquisition

5. Trouble Kid

6. Gemini

7. P.O.W.

8. Unreproachful Giver

9. Killing Gods

10. Time Of The Beggars

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