Herrschaftlich schreitet FJOERGYN heran, um Symphonic Pagan Metal-Jünger zum demütigen Hofknicks zu bewegen. Nach dem auf positive Resonanzen gestoßenen Debüt Ernte im Herbst ist der thüringischen Band rund um Initiator Stephan L. durchaus ein qualitatives Weiterkommen zu attestieren. Auch wenn dies vor allem in technischer Hinsicht sofort ins Ohr sticht. So wurde der Drumcomputer von einem Schlagzeuger aus Fleisch und Blut ersetzt, die Produktion ist klar und das Liedgut hat allgemein an Härte gewonnen.
Trotzdem herrschen auf Sade Et Masoch nach wie vor diejenigen Elemente vor, die für die Balance von dunkler Verzweiflung und gotischem Wohlgefallen kämpfen, ohne dabei das lyrische Konzept aus den Augen zu verlieren. Letzteres behandelt – der Albumtitel lässt es vermuten – die Termini des Titels, wobei die lexikale sexuelle Bedeutung umschifft wird und mehr auf die Dominanz und Unterwerfung im Kontext des Handelns des Menschen und der Natur abgezielt wird.
Musikalisch bieten FJOERGYN ein Wechselbad der Gefühle, indem wilde Blast Beat-Rasereien auf schleppende Synthie-Passagen treffen, cleaner Sprechgesang von diabolischem Krächzen abgelöst wird und metallische Gitarrensoli mit klassischen Orchester-Arrangements verwoben werden. Insofern bietet das Album einen sehr großen theoretischen Reiz, der in der Praxis jedoch nicht ganz zur Geltung kommt. Keine Frage, Sade Et Masoch wird schon mit großem Interesse mitverfolgt, doch kann man als Hörer nicht immer Schritt halten, um das Album in seiner Gänze zu verinnerlichen.
Veröffentlichungstermin: 29.06.2007
Spielzeit: 52:51 Min.
Line-Up:
Stephan L. – Gesang, Gitarre, Bass & Keyboards
Martin L. – Schlagzeug
Label: Reartone Music / Twilight
Homepage: http://www.fjoergyn.de
Tracklist:
1. Prolog
2. Das Leid Des Einhorn
3. Die Hierarchie Der Engel
4. Ach Sprich Doch…
5. Masoch
6. Katharsis
7. Narziss(t)
8. Ich Sah Den Himmel Weinen
9. Sade