BOARDERS: The World Hates Me

Eine seit 1989 bestehende Band, die auf ihrem ersten offiziellen Streich "The World Hates Me" Thrash-Metal mit vielen anderen Stilrichtungen des Genres vermischt.

Bereits seit dem Jahre 1989 treibt die aus Italien stammende Band BOARDERS im Metal-Untergrund ihr Unwesen. Im Laufe der Jahre veröffentlichten die Milanesen 3 Demos sowie 2 selbstproduzierte Studioalben namens “Rust Of 99” und “All Clear For Lies”, sowie ein Livealbum (“Tribute To Megadeth: Live At Metalagno”). Letzteres gibt uns auch zwei wichtige Hinweise: Erstens mit welcher Gattung von Heavy Metal wir es hier zu tun haben, nämlich old-school Thrash Metal und zweitens, welche Band sich die 4 Recken als Hauptvorbilder ausgesucht haben… …genau, MEGADETH. Laut ihrer Biographie tingelten die BOARDERS auch zwischenzeitlich als MEGADETH-Coverband durch die Landen und so ist es nicht verwunderlich, dass auf dem neuesten Output “The World Hates Me” mit “In my darkest hour” auch eine Coverversion der Thrashveteranen um Dave Mustaine auftaucht.
Jetzt aber alle Augen und Ohren auf “The World Hates Me”. Der Opener klingt aber mal nicht wirklich nach Thrash Metal, sondern eher nach schnörkellosem Hardrock mit AC/DC Anleihen. Macht aber nichts, der Song hat Klasse. Weiter geht`s mit “Baptized with fire” und damit erhöht sich auch der Härtegrad. Zeitweise von einer kernigen Doublebass angetrieben, weist der Song ein wunderbares old-school Riff auf, bei dem man zwangsläufig mit dem die körpereigene Festplatte umfassenden Körperteil mitwippen muss. Dies gilt auch für den mit einem auffallenden Namen versehenen nächsten Song – “Schmertzgarten” tituliert. Der deutsche Titel deswegen, weil sich das Stück mit dem schwärzesten Kapitel der deutschen Geschichte auseinandersetzt. Anfangs noch eher ruhig, steigert der Song seine Intensität und wird zum Ende zunehmend wütender. Mit “Never alone” folgt darauf das krasse Gegenstück, eine kitschfreie, harmonische leicht melancholische Ballade, bei der auch eine Gastsängerin zum Zuge kommt. Danach darf aber sofort wieder gebangt werden. Zuerst zum oben genannten “In my darkest hour” dann zu “Jump for joy”, der nach dem Opener zweite flotte, simple “mitten in die Fresse” Rocker. Mit “For what it`s worth” zeigen sich die BOARDERS von ihrer düstersten, aggressivsten Seite. Vor allem der fast schon Black-Metal-artige Gesang tut sein Übriges dazu. “Deliver you back to hell” erinnert anfangs stark an SKEW SISKIN bis die Gitarristen zum großen Finale ein brachiales PANTERA-Riff vom Stapel lassen.
Jetzt aber…mit “W.P.D.” wird zum ersten Mal so richtig ihren großen Vorbildern gehuldigt. Dieses Lied könnte in dieser Form auch von Dave Mustaine stammen. Eine Uptempo-Granate, die an die erfolgreichsten Alben von Megadave und Co. erinnern lässt. “`Till life do us one” zeigt die BOARDERS dann nochmal von ihrer gefühlvolleren Seite und mit “The world hates me” wird der doomige Schlusspunkt hinter ein Album, das viele Stilrichtungen des Metal homogen vereint, gesetzt.
Also mir macht das Album Spaß. Das sehen zwar offensichtlich andere Rezensenten anders, aber wenn sich so mancher Schreiberling alleine wegen des Titels “Schmertzgarten” aufregen kann, dann weiß ich auch nicht… Wenn man lange genug sucht, findet man in jeder Suppe ein Haar, so auch auf “The world hates me”. Darüber kann allerdings getrost hinweg gesehen werden, weil das Album in einem Guss daherkommt und auch produktionstechnisch ein hohes Level aufweist. Daumen hoch!

Veröffentlichungstermin: 20.04.2007

Spielzeit: 47:13 Min.

Line-Up:
Gesang, Rhythmusgitarre: Egi
Leadgitarre: Gigi
Bass: Oscar
Schlagzeug, Percussions: Roby

Produziert von BOARDERS und Stefano Parodi
Label: Quam Libet Records

Homepage: http://www.boarders.it

Tracklist:
1.True rebellion
2.Baptized with fire
3.Schmertzgarten
4.Never alone
5.In my darkest hour
6.Jump for joy
7.For what it`s worth
8.Deliver you back to hell
9.W.P.D.
10.`Till life do us one
11.The world hates me

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