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SYMPHONY X, CIRCUS MAXIMUS und DREAMSCAPE am 14. Februar 2008 in der Kölner Live Music Hall

SYMPHONY X beehren nach der Tour als Support von DREAM THEATER ein weiteres Mal unsere Gestade und hinterlassen trotz mäßigem Support-Programm nur zufriedene Gesichter.

Letztes Jahr noch als Support von DREAM THEATER unterwegs, beglückten uns SYMPHONY X Anfang des Jahres noch einmal – diesmal als Headliner. Das Vorprogramm bestritten die deutschen DREAMSCAPE sowie die Norweger von CIRCUS MAXIMUS, die ich ja beide bereits auf dem letztjährigen PROG POWER FESTIVAL in Baarlo begutachten durfte.

DREAMSCAPE mussten als erste auf die Bretter der bisher nur spärlich gefüllten Live Music Hall. Ich hatte die Band von ihrem Auftritt in Baarlo noch als ziemlich gut in Erinnerung, doch am heutigen Abend gelang es ihr leider nicht mich zu überzeugen. Zu statisch die Performance, zu bieder wirkte der ganze Auftritt irgendwie. Da konnte auch der aufgedrehte und erneut sehr sympathisch wirkende Frontmann nichts mehr dran ändern, auch wenn er mir mit Ansagen wie Wir kriegen noch den letzten Progger zum Arschwackeln sogar ein Lächeln entlocken konnte. Schade eigentlich, denn wie gesagt: vom PROG POWER hatte ich die Band deutlich stärker in Erinnerung. So gab es vom Publikum eben auch nur Höflichkeitsapplaus.

Setlist DREAMSCAPE:
Deja Vu
Clockwork
Short Time News
Somebody
Breathing Spaces
When Shadows Are Gone

CIRCUS
Kommen mit türkischer Küche nicht klar – CIRCUS MAXIMUS

Nachdem mich schon DREAMSCAPE enttäuscht hatten, waren meine Erwartungen an CIRCUS MAXIMUS nicht mehr all zu hoch. Dementsprechend wurde ich auch nicht enttäuscht, denn auch CIRCUS MAXIMUS ergingen sich in langatmiger Prog Metal-Duchschnittlichkeit, wie vor kurzem schon an selber Stelle erlebt. Da passten die kleineren Pannen wie der fehlende Sound auf dem Mikro oder, dass dem Drummer zwischendurch mal ein Stick flöten ging, schon rein und sorgten zumindest für ein wenig Amusement. Ansonsten sind CIRCUS MAXIMUS eine weitere pseudo-progressive Dudel-Band. Die klingen alle gleich, die braucht kein Mensch. In einer längern, technik-bedingten Pause erfuhren wir außerdem noch, dass der Sänger nach dem gestrigen Genuss türkischer Küche des öfteren das Klo frequentierte und dementsprechend nicht hundertprozentig fit war. Tja, das könnte mir nicht passieren. Darmgrollen verursachte mir allerdings, dass jetzt scheinbar schon die Vorbands mit Singspielchen anfangen. Muss das sein??? Nein, mit dem Vorprogramm taten SYMPHONY X zumindest mir keinen Gefallen. Als es dann gegen Ende des Konzertes auch noch verdächtig in der PA knackte, machte man sich fast schon Gedanken, ob dieser Auftritt der letzte gewesen sein könnte, den man heute zu hören bekommt und das wäre wirklich fatal gewesen.

SYMPHONY
Spielten in einer völlig anderen Liga als Ihre Vorbands – SYMPHONY X

Diese Sorge war erfreulicherweise unbegründet. SYMPHONY X legten mit gleich drei Songs der nicht mehr ganz so neuen Scheibe Paradise Lost los. Beim Bass-Intro zu Domination konnte Mike LePond mal zeigen was er drauf hat, und zu Beginn von Serpents Kiss hüpfte der komplette vordere Teil der Halle. Diese Band spielt nicht nur in einer anderen Liga als die Vorgruppen, nein, das hier ist ein ganz anderes Spiel! Mit Inferno“ kam dann ein Song des Vorgänger-Albums zum Zuge. Danach folgte der Titeltrack des aktuellen Werks. Hier war dann zum ersten Mal wirklich Gänsehaut angesagt. Russel Alan, der optisch wie eine Mischung aus Biker und Türsteher wirkt, singt hier wirklich perfekt. Vom V – The New Mythology Suite-Album gab es mit Egypt nur einen Song zu hören. Hier hätte ich gerne noch meinen Favoriten Evolution (The Grand Design) gehört. Von The Divine Wings Of Tragedy gab es neben Sea Of Lies und Smoke And Mirrors auch Teile des Titeltracks im Medley mit Revelation vom neuen Album. Schade, dass man nicht auch noch The Accolade gespielt hat. Dafür kam mit Masquerade immerhin ein Song des selbstbetitelten Debütalbums zum Zuge. In den vorderen Reihen war eigentlich das ganze Konzert über Partystimmung, so dass SYMPHONY X als sie gegen kurz vor elf nach dem Medley aus Revelation und Divine Wings Of Tragedy die Bühne verließen lautstark bejubelt und natürlich zurück beordert wurden. Sicher kann man geteilter Meinung über die Setlist sein, allen Fans können es SYMPHONY X wohl eh unter drei Stunden Spielzeit nicht recht machen, dafür haben die Amis inzwischen einfach zu viele hochklassige Alben veröffentlicht. Lässt man also die Songauswahl mal beiseite muss man SYMPHONY X an diesem Abend einen hervorragenden Gig attestieren. In dieser Form ist die Band wohl 90 Prozent der Kollegen aus dem Prog Metal-Lager meilenweit überlegen. Nicht zuletzt aufgrund der großartigen Stimme eines Russel Allen. Hoffentlich sieht man die Truppe dieses Jahr auch auf dem einen oder anderen Sommer-Festival, denn im Gegensatz zu einigen Bewegungs-Legasthenikern aus dem Prog-Bereich machen SYMPHONY X auch ordentlich Betrieb auf der Bühne und sollten so auch problemlos vor einem weniger homogenen Publikum als dem heutigen bestehen können.

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