PSYCHO DRAMA – Interview mit Bart Barlettano

Vollblut-Musiker…


..und gleich noch ein gutes Beispiel dafür, daß es sich bei Metallern nicht um irgendwelche bösartige Menschen handelt, sondern daß es auch durchaus sympathische Zeitgenossen sein können. Bart Barlettano merkt man wirklich an, daß er ein echter Vollblutmusiker ist, dem es um die Sache geht und nicht nur um an das große Geld zu gelangen…

FIERCE: Gleich am Anfang mal die Kritik…ich habe die neue CD Bent gehört und war schon etwas enttäuscht, da ihr im Gegensatz zu eurem Debüt meiner Meinung nach an eigener Identität verloren habt, die ihr damals schon hattet…

BART: Nun, ich kann dich schon irgendwie verstehen, da das Material auf der neuen CD alles sehr in eine Richtung geht. Als wir das erste Album aufnahmen, benutzten wir so ziemlich alles, was wir geschrieben haben, da die Band auch ganz neu war. Das Album wurde ein paar Monate, nachdem wir die Band gründeten, eingespielt. Auf diesem Album hatten wir um einiges mehr Zeit um zu schreiben und Ideen zusammenzubringen. Ich denke, was in diesem Prozeß passierte war, daß wir mehr die Sachen aussuchten, die ähnlich klangen, um sie auf dem Album zu verwerten und hielten die anderen Ideen zurück. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir die ganze Sache schon etwas mehr vermischt, aber weißt du, es geht hier um 5 Jungs, die in einer Band spielen und gemeinsam entscheiden, was gemacht wird, ich denke, du weißt, was ich meine…aber ich gebe dir recht, daß ‚The Illusion‘ differenzierter Klang. Ich denke mal, das das nächste Album um einiges Verschiedenartiger sein wird, als ‚The Illusion‘.

FIERCE: Wird es mehr Überraschungen geben?

BART: Mmh…vielleicht…wir haben bereits an neuem Material gearbeitet und ein paar Tracks für das neue Album geschrieben. Seit der Zeit nach ‚The Illusion‘ ist soviel Material entstanden. Wir sagten uns, laß uns mal sehen, wie die Sachen funktionieren und was wir jetzt tun ist, daß wir ein paar Songs haben, die wir jetzt weiter ausarbeiten.

FIERCE: Findest du, daß es heutzutage für jüngere Bands im Progressive Metal schwieriger ist, da in dem Genre ein so hoher musikalischer Standard besteht, um überhaupt die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen?

BART: Ja, kann ich nur zustimmen. In dem Zusammenhang bin ich in zwei Hälften gespalten. Auf der eine Seite ist es gut, daß es so ist, denn dadurch gibt es auch eine ständige Herausforderung. um musikalisch besser zu werden, bessere Songs zu schreiben, interessante Ideen zu finden, letztendlich ist es ja auch das, um was es geht, Menschen zu unterhalten. Ich hoffe, daß jeder meine Musik genießt und das fordert einen immer wieder heraus, daß wir besser werden müssen als die anderen Bands. Das ist echt eine coole Sache und auch das, was uns immer am Weitermachen hält. Wenn es einfach wäre, würde es jeder tun. Aber auf der anderen Seite der Münze mag ich halt auch gerne good old straight-ahead-rock´n´roll. Deshalb hab ich auch kein Problem damit, ganz einfache Sachen zu spielen, dazu liebe ich Musik einfach zu sehr. Der Musiker in mir liebt es, diese komplizierten Sachen zu spielen und glaub mir, Psyco Drama werden das auch weiter tun, wenn wir Alben veröffentlichen, aber es gibt auch viele Riffs, die ich nicht verwerfen möchte. (ganz begeistert) Ich sag dir was, eines Tages werden ich ein Album veröffentlichen, auf dem die ganze Ideen verbraten werden, die wir momentan nicht benutzen, da sind einfach zu viele gute Ideen dabei, damit könntest du ganze Alben machen. Irgendwann werden die Sachen veröffentlicht…

FIERCE: Hört sich großartig an…

BART: (lacht) Wenn es soweit ist, lasse ich es dich wissen … aber ich denke, die Band hat auf dem neuen Album viel mit Sounds experimentiert und das tun wir immer noch…wir spielen mit den Sachen rum, die wir für Cool halten, wir mögen diese Grooves, das ist auch etwas, das nicht wirklich auf ‚bent‘ verlorenging, aber ich denke, daß beim neuen Material einfach mehr Melodie hinzukommt… mehr Melodie und Groove.

FIERCE: Welche Bands haben euch denn tatsächlich inspiriert?

BART: Oh, das ist echt eine harte Frage. Ich habe dadurch, daß ich in einem Studio arbeite die Möglichkeit, viele verschiedene Bands und Stilrichtungen zu hören. Ich denke, was mich am meisten inspiriert, sind natürlich Sachen, die mich fesseln, die mich auch fragen lassen, warum hörst du sowas. Ich liebe Dinge, wie z.B. ‚Jimmy´s Chicken Shag‘, einer amerikanischen Band, so ‚Hardcore-American-Stuff‘, nicht Hardcore-Music, ich weiß nicht mal genau, wie ich dir dasbeschreiben soll, es hat sehr harte Gitarren, aber fast schon sowas wie ein Southern-Rock-Feeling mit einem Schuß Aggressivität, oder ich mag auch Sachen wie ‚Live‘, ich mag die ‚Nixons‘, jegliche Band, die dieses ‚Real real heavy guitar‘-Ding passieren lassen, wobei man das differenzierter sehen muß, ich meine nicht das, was viele Leute als ‚Heavy‘ bezeichnen würden, aber für mich ist es heavy, denn es ist ‚bigger than the Music‘. Solche Sachen inspirieren mich. Ich mag aber auch textliche Inhalte, zu wissen, um was es in den Texten geht. Also Dinge, die mich auch auf dem geistigen Weg inspirieren.

FIERCE: Was denkst du über die ‚etablierteren‘ Progressive-Metal-Bands, wie Fates Warning, Dream Theater, Queensryche…? Hast du deren neuen Sachen schon gehört?

BART: Ja klar! Dream Theater bekamen hier auch schon in einem lokalen Radiosender Airplay, was fast schon ein Wunder ist. Normalerweise werden solche Bands hier nur als Underground-Sachen gehandhabt. Aber ein großer Radiosender hat nun auch wieder angefangen, Dream Theater zu spielen. Die neue Scheibe, die sie gemacht haben ist echt Wahnsinn. Und ich mag es, daß es immer noch Dream Theater sind, sie spielen die Sachen, die sie mögen. Aber sie versuchen auch immer noch, neu zu klingen. Die neue Fates Warning hab ich ehrlich gesagt noch nicht ganz durchgehört, da es ja nur 1 Song über 45 Minuten ist. Aber es freut mich zu sehen, daß die Jungs das machen, was sie auch wirklich wollen. Fates Warning sind definitiv noch Fates Warning, niemand hat sie zu Fall gebracht. Das schlimmste was uns passieren könnte, ist wenn uns jemand dazu bringen könnte, anders zu klingen, als wir es wirklich wollen. Manchmal passiert sowas, ohne daß man das wirklich merkt. Aber alle diese Bands haben es dann geschafft, wieder zu ihrem ursprünglichen Ding zu kommen. Das neue Queensryche-Album ist etwas anderst. Es gibt da Sachen die ich mag, aber ich habe mir das Album noch nicht gekauft, weshalb ich mich auch nicht näher damit beschäftigen konnte um jetzt was darüber zu sagen. Da gibt es Sounds, bei denen ich echt nicht weiß, ob ich mich da reinhören kann. Aber sie haben da auch echt coole Sachen gemacht.

FIERCE: Auf dem Song ‚Fear‘ klingt Corey meiner Meinung nach etwas nach Ronnie James Dio. Ist da etwas dran?

BART: Ich hab das schonmal gehört. Vielleicht wegen der melodischen Aggression, die Dio hat. Was ich dir eigentlich nur dazu sagen kann ist, daß wir immer große Dio-Fans waren, besonders ich und Corey. Ich kann mir das auch heute noch gut anhören und mich reinversetzen. Ich weiß nicht, ob es unsere Absicht war, nach Dio zu klingen, es kam einfach aus uns raus. Ich finde, wenn man als Band schon verglichen wird, dann doch am liebsten mit den Göttern des Heavy Metal. (lacht) Wir könnten es aber nie besser machen als Dio. He´s the Man! Wir haben mit ihm eine Show gespielt, das war großartig, denn ich bin mit diesen Sachen groß geworden und mit ihm auf der gleichen Bühne zu stehen war echt ´ne coole Sache. Und der Kerl macht echt die Hölle von einer Show, für sein Alter, it really rocks!

FIERCE: Warum habt ihr den Beatles-Song ‚Come Together‘ als Cover gewählt?

BART: (lacht)

FIERCE: Schon klar, das werdet ihr immer gefragt…

BART: Yeah, really…es ist eine lustige Sache…wir machen eigentlich nicht viele Covers, aber wenn wir ein Cover machen, dann verändern wir es, um unser eigenes Ding draus zu machen und es auch vom Original zu unterscheiden. Wir hatten eigentlich gar nicht die Absicht einen Beatles-Song zu covern. Eines Nachts jammten wir zusammen, ich weiß gar nicht genau, wer auf einmal dieses Riff gespielt hat, einer von uns Gitarristen und auf einmal kamen wir drauf…’hey, das wäre echt cool, das mit heavy Gitarren zu spielen’… und sofort meinte Mackenzie, ‚ja, laß uns da noch ´ne coole Drum reinbringen und es nach uns klingen’…und sofort, nach 5 Minuten hatten wir eine Version davon stehen. Dann planten wir, das Ding bei unserer nächsten Show zu spielen um zu sehen, wie es ankommt und wir erzählten niemandem davon, sondern banden es einfach in die Show ein. Ja, und als Corey den ersten Vers sang, waren die Leute sofort begeistert, jeder kannte den Text und sang mit und wir sagten uns, ‚ja, laß einfach das Publikum weiter singen‘ das war fantastisch, alle sangen und wir spielten einfach weiter, deshalb dachte wir dann auch, der Song verdient es, auf das Album zu kommen.

FIERCE: Also gab es auch gar keine weitere Auswahl für eine Coverversion…

BART: Ja, das war sehr spontan…wir saßen nicht zusammen und sagten, ‚hey, laß uns eine Coverversion machen.‘ Wir haben auf das Album einfach draufgepackt, was wir für richtig hielten… diesmal wird definitiv nicht mehr so viel Zeit zwischen den Albumreleases vergehen. Das war einfach zu lange. ‚The Illusion‘ kam kurz nachdem die Band gegründet wurde heraus und wir konnten einfach nicht so schnell ein weiteres Album rausbringen, auch finanziell, jeder erwartete ein weiteres nach 1 Jahr oder so. Wir haben alles in die Veröffentlichung von ‚The Illusion‘ gesteckt und mußten uns erstmal davon erholen. Jetzt ist die Situation etwas stabiler. Wir hoffen alle, daß die Leute verstehen, daß ‚Bent‘ nicht zwingend die Richtung ist, in die wir weiter gehen werden. Es ist nur das Einfangen der Phase, wie wir klangen, als wir das Album einspielten und wir hoffen, daß dies auch auf das nächste Album zutrifft, auch wenn es vielleicht ganz anderst klingt. Aber es soll eben viel schneller gehen. Wir wollen keine 3 Jahre bis zum nächsten Album warten. Die Idee ist einfach, den Moment einzufangen und darum ging es auch bei ‚Bent‘, das ganze so aufzunehmen, als wäre es fast live. Es wurde zwar in einem Studio aufgenommen, aber es gab da nicht viel overdubbing und keine großartige Produktion, einfach hinstehen und drauflosspielen. Ja, es war ein Versuch, das Gefühl einzufangen. Wir haben uns nicht auferlegt, so perfekt wie möglich zu klingen, es gibt sicher produktionstechnische Sachen, auf die man heute nicht verzichten kann, aber wir sagten uns, daß Feeling ist wichtiger, als daß wir zu viel dranrumwerkeln. So wollen wir auch in Zukunft unsere Alben aufnehmen, um dieses Live-Feeling rüberzubringen, denn wir sind definitiv eine Liveband.

FIERCE: Was ich an dem Album mag, ist der rohe Gitarrensound…war das etwas, was ihr wirklich haben wolltet?

BART: Yeah und es wird auf dem nächsten noch viel mehr davon geben…ich mag das einfach…ich glaube, wir haben das, was wir wirklich wollten noch gar nicht erreicht, wobei der Sound jetzt schon cool ist. Auf dem nächsten werden wir noch roher klingen. Beim nächsten Projekt will ich noch viel mehr in die Richtung gehen, ich möchte, daß die Gitarren wirklich schrubben…ich denke das wird dir bestimmt gefallen (lacht)…

FIERCE: Habt ihr eigentlich Kontakt zu anderen Colorado-Bands, wie Jag Panzer, Titan Force, Leviathan…

BART: Sicher…das sind alles Freunde.. wir treffen uns öfter…

FIERCE: Gibt es eine Colorado-Szene?

BART: Nein, es ist hier so hart…Colorado ist sehr konservativ und verklemmt…die Verwaltung hier möchte gerne kontrollieren, wie sie gegenüber anderen Städten aussieht…dieses Image der Heiligkeit… und da gibt es keinen Platz für Metal-Bands…

FIERCE: ….etwas, was man sehr oft von Amerika hört…

BART: Ja, und das ist auch der Grund, warum wir Europa so mögen, denn wenn wir dort unsere Sachen rüberbringen, essen es die Leute förmlich auf…jeder kommt auf einen zu ‚wow, das ist großartig‘ und wir denken nur ‚WOW’…woanderst haben die Leute die Einstellung, ‚mach das raus‘ und in Europa kommen die Leute ‚Yeah, bring it on’…und das ist der Grund, warum wir das so mögen, wir können unser Ding machen, es nach Europa bringen und es wird einfach akzeptiert…sogar wenn es den Leuten nicht gefällt, oder sie wie du von der neuen Scheibe etwas enttäuscht sind, lieben sie immer noch die Musik an sich…Amerika wird sich bestimmt langsam erholen, ich weiß nur nicht, wie lange das dauern wird…hier geht halt viel nach dem ‚die Farbe der Woche‘-Prinzip…es gibt genug Bands, die hochkommen, einen Hit haben und dann für immer verschwinden. ‚Eintagsfliegen’…und das ist eine Schande, denn es gibt viele Bands bei denen du nur denkst, Wahnsinn, aber sie haben gar keine Chance, daß sie von den Leuten gehört werden können und morgen sind sie dann weg…

FIERCE: Ich schätze mal, du wirst mir nicht so viel über die Lyrics sagen können…

BART: Doch, klar…die Lyrics auf ‚Bent‘ und ‚The Illusion‘ wurden gemeinsam von der Band geschrieben. Oft schreibt einer ein Grundelement, eine Idee oder ein paar Verse und bringt es zur Sprache und alle anderen bringen dann noch ihre Ideen dazu, so produzieren wir das ganze praktisch innerhalb der Band. Es kommt immer darauf an, wir schreiben auf verschiedene Weise. Manchmal fängt ein Song mit einem Gitarrenriff an, manchmal mit einer Melodielinie…

FIERCE: …denkst du, es ist besser, zuerst die Lyrics zu verfassen, oder erst die Musik zu schreiben…

BART: uh…difficult question…bei uns funktioniert das auf beide Weisen, deshalb ist es für mich schwer, das zu beantworten. Ich bevorzuge es, mit einem bestimmten Groove anzufangen aber zum gleichen Zeitpunkt ist es wichtig für mich, zu wissen, um was es ungefähr in den Lyrics gehen soll, so daß ich mich dem Feeling anpassen kann. Ich denke das ist der meist benutze Weg von uns, Songs zu schreiben.

FIERCE: Gibt es Lyrics, die dir besonders am Herzen liegen?

BART: Ich kann nicht sagen, daß ich einen Favoriten habe, aber ich mag ‚Stuck‘ sehr, denn als wir die meisten Songs zu ‚Bent‘ schrieben, spielte viel Aggression eine Rolle. Nach dem Release von ‚The Illusion‘ sollten wir eigentlich touren und nach Europa kommen jedoch hatten wir eine Management-Situation, die nicht unbedingt gut war und wir mußten erst einige Leute loswerden und deshalb gab es viele Aggressionen und viel kam aus dieser Situation heraus. Viele Songs von ‚Bent‘ reflektieren diese Zeit, für uns persönlich. Und Songs wie ‚Stuck‘ sollen dieses ganze Gefühl einfangen. Der ganze Song handelt eben davon, ‚festzustecken‘ und du hast wirklich deine Hände gebunden und du weißt, daß du dazu fähig bist, rauszugehen und etwas gegen diese Situation zu unternehmen, kannst es aber nicht, aufgrund von rechtlichen Schwierigkeiten. Oder dann wäre da noch ‚blind‘, der eben über die Menschen handelt, die blind durchs Leben laufen und nicht sehen, was da oben bei der Regierung abgeht. Wir wollen nicht hinstehen und diese politically-correct redende Band sein…ich finde es jedoch cool, diese Lyrics einzubauen und daß es trotzdem noch Spaß macht, die Musik anzuhören. Wir wollen nicht die Band sein, die predigt.

FIERCE: Wie sieht es mit Live-Gigs in Europa aus?

BART: Was wir hoffen ist, daß wir wirklich bald eine Tour in Europa kriegen…hey, Mann, wenn du irgendwelche Fäden in den Händen hältst, um das hinzukriegen…(lacht)

FIERCE: Sorry, die hab ich leider nicht…

BART: Wir wollen auf jeden Fall irgendwas auf die Reihe kriegen, damit wir ein paar Wochen rüberkommen können. Wenn wir nach Europa kommen könnten, würden wir überall auftreten, wo es nur geht. Bisher hatten wir leider noch keine Chance dazu…aber wir würden wirklich gerne kommen, da wir wirklich viel Feedback von euch bekommen….ich weiß nicht, denkst du, wir würden bei euch gut ankommen?

FIERCE: Ja, bestimmt, ich kann nur von Stuttgart sprechen, aber gerade die traditionellen Metal-Bands werden hier regelrecht abgefeiert…

BART: Ja, die Live-Show ist auch wirklich traditionell, sehr wild, wir mögen es einfach zu rocken.

FIERCE: Gibt es spezielle Wünsche, wen ihr gerne supporten würdet?

BART: Hey, ich würde wirklich mit jedem touren, ich habe momentan keine speziellen Favoriten. Letztes Jahr hätten wir eigentlich mit Nevermore rüberkommen sollen.

FIERCE: …ja, ich hab euch eigentlich erwartet…

BART: Man, wir wollten euch echt nicht enttäuschen, wir hatten schon alles vorbereitet, rüberzukommen die ganze Band war so ‚yeah, ready to go‘ drauf, und dann kam diese Managment-Katastrophe. Das hat uns für eine Weile echt fertig gemacht. Wir hatten bereits geplant, für 2 1/2 Monate weg zu sein, jeder hat sein Leben darauf eingestellt, für längere Zeit auf Tour zu sein und dann hörst du ’nun, ihr geht nicht‘. So eine Tour zu machen, wäre exakt das gewesen, was wir wollten. Ich weiß nicht, hast du diese Tour gesehen?

FIERCE: Ja klar, wenn ich dir jetzt erzählen würde, wie die Reaktionen auf die Tour waren, wärst du wahrscheinlich noch mehr von der Situation angekotzt…

BART: Ja, Jesus, ich weiß…aber es freut mich trotzdem, zu hören, daß die Tour gut gelaufen ist. Ich wünschte nur, wir wären dabei gewesen.

FIERCE: Habt ihr Kontakt zu Nevermore?

BART: Wir hatten im Oktober mit Nevermore gemeinsam eine Show, das war das erste mal, daß wir mit ihnen redeten, seit dieser ganze Mist passiert ist. Aber mit Iced Earth habe ich noch nie Kontakt gehabt.

FIERCE: Was anderes…von euch gab es ja dieses sehr minimalistische Video von ‚From here‘, das, obwohl es wohl kein großes Budget hatte, sehr gut rüberkommt und auch einen sehr sympathischen Eindruck hinterläßt…

BART: Ja, laß mir dir was über dieses Video erzählen…ich habe das Video produziert und es ist so, daß das Video, das du sahst, nicht fertig war. Es war eigentlich so gedacht, daß da noch andere Sequenzen rein sollten, was jedoch nicht geschah. Ich habe das Video gedreht, als wir gerade bei Massacre unterschrieben. Ich bezahlte das ganze aus meiner eigenen Tasche. Ich wollte es eigentlich fertigstellen, wenn ich das Geld dazu hätte, ich hatte die ersten Sachen zusammen- getragen und es wurde editiert und du konntest es vom Anfang bis zum Ende durschschauen. Aber es gab eine ganze Reihe von Szenen, die ich nie einfügen konnte. Was passierte war, daß uns Massacre, als wir den Deal machten, fragten, ob wir ein Video hätten. Deshalb schickte ich ihnen gleich eine Kopie von ‚From Here‘, unvollendet, und Massacre veröffentlichten es. Und wir sagten uns, ’nun, wenn die es veröffentlichen, dann haben wir´s wohl geschafft‘ (lacht). Was wir haben wollten, war der Eindruck, als würdest du in unseren Proberaum kommen, und wir gerade jammen. Was eigentlich noch eingefügt hätte werden sollen waren Szenen mit Wolken oder einem hereinbrechenden Sturm, aber das hat ja leider nicht geklappt und so werd ich mir das für ein anderes Video aufheben…

FIERCE: Beschäftigst du dich viel mit solchen Dingen?

BART: Ja, ich arbeite in dem Geschäft und auch andere der Band. Das ist okay, damit man die Rechnungen auch bezahlen kann. Ich mag einfach die Kombination von Video und der Musik. Das tu ich wirklich gerne, zuerst die Musik schreiben und dann noch ein Video dazu machen. Hey, was meinst du, was die Single von ‚Bent‘ wäre?

FIERCE: Nun, ich finde, ‚Fear‘ hat aufgrund des Refrains Hitcharakter, aber auch ‚Come Together‘ würde bestimmt ankommen, wobei ich es eigentlich nicht mag, wenn eine Band gleich einen Coversong veröffentlicht, da es die Band nicht wirklich repräsentiert…

BART: Ja, genau, in der Band wurde genau über die Songs gesprochen, wobei auch viele Leute auf uns zu kamen und meinten, wir sollen ‚Come Together‘ rausbringen, aber wir sagten, ’nein, das ist nicht, um was es bei Psyco Drama geht.‘

FIERCE: Wie sieht es eigentlich aus, seid ihr im Internet aktiv?

BART: Ja, wir haben alle Netz-Anschluß, wir haben auch bald vor, eine Homepage einzurichten, allerdings kann ich dir die Adresse noch nicht sagen…