In Zeiten, in denen alle Augen und Ohren meist Richtung Megaseller und One-Night-Sensations gehen und oft absolut belanglose Musiker oder Bands zu Stars hochproduziert werden, da ist es fast wie eine Oase in der Musikwüste, dass es noch Leute wie CONNY CONRAD gibt. Schon seit über 30 Jahren musikalisch unterwegs ist es durchaus möglich, dass ihn nahezu jeder mal gehört hat, irgendwo, irgendwann. Verborgen vor dem Massenmarkt bastelt CONNY CONRAD mal an seiner Band DARK OCEAN, mal an Soloprojekten oder auch an Entspannungsmusik oder Werbesongs. Erst kürzlich hat der Schwabe seinen Geburtstag mit einer fetten Show gefeiert, von uns gibt es keine Geburtstagstorte mit 50 Kerzen, aber doch ein paar Fragen zu den neuen Releases und seinem musikalischen Leben.
Conny, die letzten Monate warst Du ziemlich aktiv. Unter anderem hast Du als Soloalbum „Guitarworld„ veröffentlicht. Das macht Sinn, in der Szene kennt man Dich in erster Linie als Gitarrist.
Ja, dieses Jahr war bei mir besonders intensiv. Schließlich bin ich 50 geworden und hatte auch so noch das eine oder andere Jubiläum zu feiern. Um den Anlass dann genügend zu würdigen, habe ich eben die ewig in mir schlummernde Idee, nur mit Gitarren eine ganze Rockband zu simulieren, verwirklicht. Je nach Szene kennt man mich als Gitarrist wie auch als Komponist. Beide Funktionen habe ich dann eben mal wieder auf der „Guitarworld“ voll ausgeschöpft.
Zuerst war mein Gedanke, wie man denn als gestandener Musiker so einen sonderbaren Drumcomputer verwenden kann. Erst später wurde mir klar, dass Du alle Instrumentenklänge, also auch die Drums, mit Deinen Gitarren erzeugt hast. Wie kommt man denn auf so eine Idee, die dann auch noch wirklich funktioniert?
Immer bin ich auf der Suche nach neuen Klängen. Da ich auch ein wenig Schlagzeug spielen kann, bin ich nicht nur fit im Drumprogrammieren, sondern kann auch überall recht rhythmisch herumklopfen. Dass das auch auf der Gitarre funktioniert, war recht maßgeblich von der Mikrophonposition und der Equalizereinstellung am Pult abhängig. Insgesamt war ich dann doch auch überrascht. Mittlerweile habe ich da neue Gags entdeckt, die nach einer „Guitarworld 2“ schreien, zumal ich bewusst nicht alle Soundideen auf der „Guitarworld“ verewigt habe. Vielen fällt übrigens gar nicht auf, dass es sich hier nicht um ein echtes Schlagzeug handelt. Insofern sorgt das Scheibchen schon ganz schön für Aufsehen im positiven Sinne.
Der Großteil der Songs wirkt sehr entspannend, ist eher ruhig gelagert. Was inspiriert Dich zu deinen Songs? Gehst Du da eher professionell mit dem Kopf ran oder lässt Du deinen Gefühlen freien Lauf.
Zunächst gebe ich mich einfach den Gefühlen und Ideen hin. Zugegeben, bei manchen Auftragskompositionen arbeite ich gleich mit dem Kopf. Das kannst Du nach über 30 Jahren als Komponist nicht ausschalten, aber bei „Guitarworld“ oder überhaupt bei den eigenen Sachen gibt es erst einmal „Feeling pur“, bevor ich die Arrangementwerkzeuge auspacke. Das Gefühl der Entspannung entsteht wahrscheinlich oft durch meine Art der Harmoniewechsel und die Liebe zur Mehrstimmigkeit.

Bei „Rockomania„ zeigst Du aber auch, dass in Dir ein kleiner Rocker steckt. Gab es Vorbilder, die Dich geprägt haben? Ist auch mal Platz für härtere Sounds in Deinem Haus? Was hört CONNY CONRAD beim Autofahren, Hausputz oder abends auf dem Sofa?
Echte Idole hatte ich nicht. Schrittweise geprägt fühlte ich mich in jungen Jahren stets durch TONI IOMMI (BLACK SABBATH) und Dave Cousins (THE STRAWBS). Ich stehe auf harte Basics gepaart mit Orchestersounds und fetten Teppichen. Ja, ich liebe harte Sounds, wenn sie die Melodie nicht kaputtmachen. Deshalb gibt es bei mir oft im Haus Musik von ROYAL HUNT, KAMELOT, NIGHTWISH oder dann eben die Klassiker SAGA, KANSAS, ASIA und BLACK SABBATH. Meine Lieblingsband neben BLACK SABBATH heißt IQ. Schade, dass sie auch nur bei Insidern bekannt ist. Mit deren Ex-Keyboarder Martin Orford hatte ich schon netten Kontakt.
Dein Gitarrensound auf „Guitarworld„ und auch stellenweise auf „Generations 2“ erinnert oft etwas an BRIAN MAY. Bist Du großer QUEEN-Fan?
Interessant, denn viele erinnern sich bei mir an den Sound von MIKE OLDFIELD. Wir drei kopieren uns nicht gegenseitig. Es ist wahrscheinlich die gemeinsame Art, sehr melodisch zu spielen mit einem hohen Anteil von Overdrive, der diesen singenden Ton erzeugt und eben die schon genannte Liebe zur Mehrstimmigkeit. Ja, und QUEEN haben mir bis zum Album „Jazz“ sehr gut gefallen, danach nur mit einzelnen Songs. Die poppige Seite von QUEEN ist nicht so mein Ding.
Was für ein Equipment benutzt Du?
Seit diesem Jahr kann ich stolz darauf sein, von IBANEZ (Meinl) endorsed zu sein. Auch dort wurde man auf „Guitarworld“ aufmerksam. Also, damit wäre klar, welche Gitarren ich spiele.
Ansonsten verwende ich nur den POD von Line6. Keine Amps oder weitere Effektgeräte, fertig. Alles andere ergibt sich durch die Spielweise. Als ich mit DARK OCEAN die Tour von BARCLAY JAMES HARVEST in 2002 zum größten Teil begleitete, konnte selbst deren Gitarrist nicht glauben, dass mein Sound nur vom POD kommt. Schon witzig, denn das Teil spielen viele und es klingt grauenhaft, sorry. Bei mir funktioniert es eben. Dafür kann ich nicht gut Kochen, hihi…
Produzierst Du bei dir zuhause oder verziehst Du dich in einen herrlich muffigen Proberaum?
Als ich bis 2004 noch in Stuttgart wohnte, pendelte ich von meinem eigenen Studio zu Partnerstudios hin und her, denn ab einer gewissen Lautstärke waren die Nachbarn „not amused“. Als wir dann ins Gäu gezogen sind, konnte ich in unserem Anwesen nun mein Studio nach Herzenslust ausbauen, was ich auch reichlich getan habe. Es ist schon obersuper, in einem solchen Studio nur für die eigenen Sachen zuhause arbeiten zu können. Trotzdem lasse ich manches in anderen Studios mischen oder zumindest mastern.
Einen muffigen Proberaum kenne ich nur noch von meinen Proben mit DARK OCEAN in England. Das ist 1-2mal im Jahr und irgendwie nostalgisch, da es mich immer an meine Jugendzeit in den Schulbands erinnert.
Man bezeichnet Dich gern mal als Gitarrenvirtuosen. Dabei hast Du dir alle Instrumente selber beigebracht. Ich selbst hatte auch nie Gitarrenunterricht und werde oft gefragt, wie ich denn gerade dies und das gespielt habe. Erklären kann ich das dann meistens nicht, nur spielen. Kannst Du dein Spiel vermitteln, anderen Musikern erklären? Obwohl es ja wahnsinnig Spaß macht, wenn die Lehrbuchmusiker verzweifeln, wenn sie das unorthodoxe Spiel eines ungelernten Musikers nicht hinkriegen! 😉
Stimmt! Mit vier Jahren, – also vor 46 Jahren! – legte ich mit meiner ersten echten Gitarre los. Ich habe den Beatbands im Fernsehen die Griffe abgeschaut und dann selber experimentiert. Als ich 7 oder 8 Jahre alt war, habe ich den „Quintenzirkel“ entdeckt, um traurig von der Musiklehrerin zu erfahren, dass es den schon seit Jahrhunderten gibt. Entmutigt hat mich das aber nicht. Ganz im Gegenteil habe ich Skalen entwickelt, die ich so bis heute kaum gehört habe. Als Teenager ließ ich die Tonbänder so langsam ablaufen, dass ich die Soli der damals angesagten Gitarristen nachspielen konnte. Zufrieden war ich immer erst dann, wenn ich sie perfekt, aber noch schneller spielen konnte. Das wurde damals bei mir richtig zum Sport. Es gibt eine physikalische Grenze des Schnellspielens. Diese Grenze erreichen ein paar Leute, zu denen auch ich gehöre. Gitarrenvirtuose ist schön, muss aber in einem gesunden Verhältnis zum Spiel mit Gefühl stehen.
Ja, und in jungen Jahren – ich war jung und brauchte das Geld – hatte ich viel Gitarrenunterricht gegeben. Heute habe ich dafür keine Zeit mehr.
Siehst Du dich eher als Einzelkämpfer in Deinem Studio oder arbeitest Du lieber mit einer Band?
Also ich würde mich schon als Einzelkämpfer betrachten. So richtig gemütlich kann man mit mir nicht zusammen spielen. Die Musik muss so klingen, wie ich sie mir vorstelle. Dieses Recht hat ja wohl jeder Musiker. Meine Banderfahrungen bis 1985 waren, dass einfach zu viel diskutiert wurde. Das Thema Band habe ich dann, bis ich 1998 zufällig MARK COUGHLAN aus England in Australien kennengelernt hatte, auf Eis gelegt. Er gab mit seinem Schlagzeugspiel und seinem Verständnis für meine Musik den Ausschlag dafür, dass wir beide ein letztes Mal im Leben das Risiko „Band“ ins Leben riefen. Immerhin produzieren wir im Moment nun schon mit DARK OCEAN die fünfte Scheibe! Nachdem alle Mitglieder aus England sind, sind unsere Treffen stets ein Highlight und ich kann ohne große Überschneidungen meinen anderen Projekten nachgehen.
Gerade erst hast Du mit Deinem Projekt CONNY CONRAD & FRIENDS das zweite „Generations „-Album veröffentlicht. Wie auch „Guitarworld„ wirst Du das Album weitestgehend über den Download anbieten. Warum dieser Weg? Um mit der Zeit zu gehen oder auch um Geld zu sparen, Du bist ja schließlich Schwabe! 😉 Der Vorteil des Downloads ist natürlich der viel einfachere Vertrieb und es bleiben nicht zum Schluss die üblichen 53 CDs übrig, die man dann wahllos verschenkt um sie loszuwerden.
Haha, ja so kann man es auch sehen. Ich muss es so sagen: Seit etwa 30 Jahren lebe ich mit Plattenverträgen von kleinen Firmen bis hin zu Verträgen mit Majorcompanies. Klar haben die gewachsene Vertriebsschienen, die Du als kleines Label alleine nicht hinbekommst. Aber – die Krise in der Musikbranche ist allen bekannt. Mit ein Hauptgrund ist, dass zuviel veröffentlicht wird. Früher schon finanzierten ca. 5% der gesignten Acts die anderen 95% einer Plattenfirma, und das ist heute noch schlimmer geworden. Was bringt es mir, wenn mein Act die Nr. 12.000 bei einer Majorcompany ist?
Und – Download ist die Zukunft! Die Zahlen aus der Branche sprechen eine deutliche Sprache. Zum einen können wir dadurch wirklich mit Kleinauflagen von max. 500 Stück im Hardwarebereich leben, weil eine Zweitauflage in 2-3 Tagen fertig ist, und zum anderen sparst Du dadurch echt „sinnlose“ Kapitaleinsätze.
Jetzt muss ich nur noch den Trick herausfinden, wie ich meine Generation dazu bewegen kann, mit Download und Internet stressfrei umzugehen. Da entdecke ich Berührungsängste. Zudem kann ich das blöde Argument („Download? Nee, ich will was in der Hand haben, sprich eine CD mit schönem Cover!“) nicht nachvollziehen. Welche Mark lügt sich der denn in die Tasche?
Wenn ich mir die downgeloadeten (geiles deutsch-englischJ) Files auf CD gebrannt und das Cover ausgedruckt habe, dann habe ich doch was in der Hand. Und wenn schon das Cover als Argument herangezogen wird, dann sollte man so konsequent sein und eigentlich nur auf Vinyls im LP-Format zurückgreifen, denn da haben die Cover vom Format her noch gewirkt.
Bei CONNY CONRAD & FRIENDS und nun mit „Generations 2„ bietest Du anderen Künstlern eine Plattform. Wie kam es zu der Idee?
Es gibt einige Künstler aus meiner Jugendzeit, die Rockgeschichte geschrieben haben und bei den jungen Menschen heute gar nicht bekannt sind. Das finde ich sehr schade. Dann gibt es viele tolle Talente, die ihre Chance suchen oder bislang noch keine bekommen haben.
Ich stehe da mittendrin und dachte mir, ein generationenübergreifendes Projekt zu entwickeln, das Jung und Alt miteinander verbindet, um letztendlich zu zeigen, dass Musik altersunabhängig funktioniert. So entstand GENERATIONS!
Du hast alle Lieder selbst geschrieben, aber nicht alle Texte. Einige kommen auch von den Gästen selbst. Warum hast Du ihnen nicht Deine eigenen Texte aufgedrückt? Es ist doch Dein Projekt…
Ja, ich texte schon, aber nicht wirklich gerne. Wenn die Gäste dann auch noch aus England oder USA kommen und selbst texten können/wollen, dann wäre es doch eine Schande, wenn ich dieses „grammatikalische Superangebot“ nicht wahrnehmen würde, oder?
Na, ein ausgeprägtes Egoproblem scheint es da bei Dir also nicht zu geben. Auf der ganzen Scheibe schiebst Du dich nie aufdringlich in den Vordergrund und überlässt den Sängern die Scheinwerfer.
Es sind meine Songs, meine Instrumentierung, mein Arrangement und meine Produktion. Gerade die Interpretationen der Sänger(innen) faszinieren mich und machen mich ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz. Schließlich machen sie alle mit, weil ihnen meine Musik ausgesprochen gut gefällt.
Wie kam es dazu, dass gerade diese Leute mitmachen?
Nachdem mit Dave Cousins und Mick Rogers regelrechte Freundschaften entstanden sind, war es klar, dass ich sie auch diesmal wieder dabei habe. Ansonsten sind es eben Menschen, die mir persönlich etwas bedeuten. Es gab natürlich auch solche, die einfach nur Geld für das Einsingen wollten und es nur als Job angesehen hätten. Da habe ich dankend abgelehnt. Alle die mitmachen tun das, weil sie komplett überzeugt sind.
Wie habt Ihr aufgenommen? Bei Dir im Studio? Oder durch verschicken der Aufnahmen?
Sowohl als auch. Z.B. David Surkamp wohnt in St. Louis (USA) und hat ein eigenes Studio. Wo er wohl seinen Vocaltrack aufgenomen hat? Dave Cousins war bei mir, Judith Hildebrandt auch. Also eine bunte Mischung. „Zusammengebaut“ habe ich dann alles in meinem Studio.
Hast Du die Songs noch mal für Dich überarbeitet oder nur hier und da ein paar Gitarren dazu gepackt?
Die Songs waren von der Instrumentierung her als Demo komplett fertig, und dann habe ich sie an die „friends“ verschickt. Erst nach Einbau der Vocals wurde dann amtlich bei Marko Curkovic im Engineering Sound Studio gemischt und gemastert. Marko hört sehr gut!
Der Titel „Generations„ fasst die Scheibe perfekt zusammen. Du hast alte Hasen dabei, weniger bekannte Leute und junge Talente. War denn die erste „Generations„ ein großer Erfolg, der nach einem Nachfolger rief?
In die Media-Control-Charts kamen wir nicht, in andere schon. Zudem wurde „Where the eagle flies“, gesungen von MICK ROGERS, bei einigen Sendern ein Radiohit. „Generations“ war ein Thema bei SWR1- der Abend und bei Frank Laufenberg im SW-Fernsehen. Alles in allem so erfolgreich, dass ich guten Gewissens nachschieben konnte. Mittlerweile fragen Künstler bei mir an, ob sie auf die „Generations 3“ kommen können. Eine schöne Entwicklung!
Die ersten Durchläufe fand ich „Generations 2“ ehrlich gesagt nicht ganz so prickelnd wie zum Beispiel die ähnlich aufgemachte Scheibe von KEITH REID. Erst später habe ich mich erwischt, dass ich die Songs mitgesummt habe und Deine CD fing an zu wachsen. Die „älteren“ Rockfans nehmen sich sicher noch die Zeit, in eine CD wirklich reinzuhören. Aber die junge Downloadgeneration, die von schnelllebigen Musiktrends überrollt werden, wie willst Du die für Deine Musik gewinnen?
Wie sagen die „Alten“: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Oder Mick Rogers: „Qualität setzt sich immer durch“. Kurz, ich kann sehr penetrant sein. Irgendwann merken das dann auch die Kids. Ich bin Optimist, fühle mich sehr wohl in der Internet/Download-Welt und hoffe, dass die junge Generation genau die Offenheit zeigt, die sie von den älteren Leuten verlangt. Dann werden es immer mehr, die den Kern meiner Musik erfassen können.
Den Auftakt für „Generations 2“ macht Paul Roberts, der mit SNIFF ´N THE TEARS und dem Song „Driver seat“ vor allem in der Bikerszene bekannt war, ansonsten nie den verdienten Erfolg einfahren konnte. Wo hast Du ihn ausgegraben?
Ja, „Drivers Seat“ war ein Millionseller. Ich hatte mir damals schon in den 70ern die Scheiben von SNIFF ´N THE TEARS besorgt, weil ich die Stimme von Paul so mag. Als ich mir Gedanken machte, wen ich für „Generations 2“ einladen könnte, fiel mir auch seine Stimme ein, und ich begann, im Internet zu recherchieren. Dabei stellte ich fest, dass er seit seiner Erfolgszeit ein beachtlicher Maler geworden ist. Ich fragte mich, ob er noch singt? Also schrieb ich ihm und bekam rasch die Antwort, dass er keine Lust hat. Wie gesagt, ich kann penetrant sein… Er war dann nach Monaten endlich bereit, wenigstens meine Songvorschläge anzuhören. Von da an war er wie ausgewechselt, begeistert und motiviert. Das Ergebnis kann nun jeder hören!
Bei David Surkamp und seiner Band PAVLOV´S DOG denke ich zuerst mal an Mickey Mouse-Vocals, diese hohe Quieckstimme hatte die Progressive-Rocker aus St. Louis Mitte der 70er bekannt gemacht. Schade, meine beiden PAVLOV´S DOG-LPs sind noch in Umzugskartons vergraben. Hier bei „When the world is out of round„ klingt er ja nicht mehr ganz so schrill.
Seine „Heliumstimme“ fand ich einfach immer gigantisch. Ich bin froh, dass er zum Schluss im Song so schön hoch singt. Für mich einfach der Hammer.
Positiv überrascht hat mich die Schauspielerin Judith Hildebrandt (Hinter Gittern, Sturm der Liebe), die sowohl als Schlagerschnitte durchgehen könnte als auch hier eine amtliche Rockröhre aufblitzen lässt. Sie macht sicher nicht zum ersten Mal Musik?
Schau mal auf ihre Webseite. Sie war schon paar Mal in den Charts. Ich hatte sie bei einer Veranstaltung im Filmpark Babelsberg 2003 persönlich kennengelernt und ihr versprochen, irgendwann einmal mit ihr Musik zu produzieren. Sie sagte damals auch zu. So haben wir gegenseitig unser Versprechen gehalten. Sie hat eine wirklich tolle Stimme, und so hoffe ich, dass durch „Open your heart“ viele wieder auf sie als Sängerin aufmerksam werden!
Ha ha, ich kenne sie noch von der coolen Kindersendung „Hugo„, das ist sie doch, richtig?
Yeah!
Liebe auf den zweiten Blick war dann Dave Cousins. Die Folkrocker THE STRAWBS kenne ich nur vom Namen, weiß nur, dass Rick Wakeman (YES) dort mal dabei war. Dave´s Stimme hat was von einem gemütlichen Opa, er klingt wie eine Mischung aus Johnny Cash und Gunter Gabriel.
DAVE COUSINS! Einer der zwei Oberhelden aus meiner Jugend. THE STRAWBS sind die wohl erfolgreichste Folkrockband Englands. Sie füllen heute noch weltweit Säle, z.B. in Kanada, USA, Japan und England, aber in Deutschland waren sie nur einmal mit dem Nr. 1 – Hit „Part of the Union“ 1973 erfolgreich. Ausgerechnet dieser Titel, der fast gar nichts mit dem eigentlichen STRAWBS-Sound zu tun hat. Ich rate jedem, der Progrock, GENESIS, Hardrock und ein bisschen Folk mag, ALLES von THE STRAWBS anzuhören und deren Webseite anzuschauen. Diese Band hat auch Millionen von Platten verkauft, mehrfach Gold und Platin kassiert und wirklich Rockgeschichte geschrieben. Ich liebe diese Band! Umso stolzer bin ich, dass Dave Cousins auf meiner ersten Generations zwei Titel, auf der zweiten „Generations“ einen Titel, auf der Cosmica-CD von DARK OCEAN einen Titel gesungen und mit mir zusammen das Album „Cousins and Conrad – HIGH SEAS“ produzierte und weltweit veröffentlichte. Das gibt es noch heute, und kein geringerer als der von Dir erwähnte RICK WAKEMAN, spielte als uralter Freund von Dave auf einem Titel sein unverkennbares Piano. Das Album ist ein Highlight unter den STRAWBS-Fans. Es wurde dieses Jahr unter den Fans gar mal diskutiert, ob ich ein Mitglied der STRAWBS werden könnte. Das ehrt mich sehr, ist aber nicht möglich. Viel wahrscheinlicher ist, dass ich mit Dave ein weiteres Album produziere oder gemeinsam auftrete, wie in 2005, als wir beide eine kleine, aber feine Germany-Tour veranstalteten.
Den professionellsten Auftritt hat sicher Mick Rogers (MANFRED MANN´S EARTHBAND), hier hört man den Profi mit internationaler Karriere deutlich heraus.
Ja, DER Supergitarrist von MANFRED MANN´S EARTHBAND! Wir schätzen uns gegenseitig sehr und haben uns damals über die gleiche Plattenfirma kennengelernt. Er besuchte mich sogar in England, als ich mit Dave Cousins dort in London-Teddington aufgetreten bin. Die beiden kennen sich natürlich auch. Mick ist ja bekanntlich sehr intensiv mit MANFRED MANN´S EARTHBAND on Tour. Daher ist es schwierig, Zeit für weitere gemeinsame Songs zu finden. Als sie beim ROCK OF AGES in Seebronn (Süddeutschland, 5 Minuten von mir entfernt) spielten, hatten wir eine schöne Zeit und haben auch am nächsten Tag gemeinsam in deren Hotel in Rottenburg gefrühstückt. Da war auch die ganze Band und auch Manfred Mann anwesend, der mich mit anerkennenden Worten würdigte. Das tut gut! Jedenfalls werden Mick und ich mal die Zeit für neue Taten finden.
Die Stimme von Helena Mace klingt sehr schön, mit den großen Stimmen der Rock/Pop-Damen kann sie aber nicht mithalten. Hat Dich ihre samtige Stimme verzaubert oder doch eher ihre Kulleraugen? 😉
Scherzkeks! Ich bin mit einer tollen Frau verheiratet, die selbst faszinierende Kulleraugen hat! Bei Helena ist es doch in der Tat die samtige, glockenklare und dennoch kräftige Stimme, die mich sofort bewogen hat, sie auf die Generations und als Gast auf die nächste DARK OCEAN-Scheibe zu bringen. Mittlerweile produziere ich mit ihr gar ein komplettes Album, das im Frühjahr 2009 veröffentlicht werden soll. Ob sie mit anderen Stimmen mithalten kann, ist subjektive Betrachtungsweise des Hörers. Für mich hat sie einen Wiedererkennungswert, der seinesgleichen sucht.
Auch bei anderen Songs tauchen gelegentlich weibliche Backings auf. Ist das auch Helena?
Nein, alle Backings sind nur von mir gesungen worden. Mehrstimmiger Gesang ist auch ein bisschen ein Hobby von mir. Nachdem ich da recht hoch komme, kann man schon annehmen, dass es weibliche Stimmen sind, aber nein, wirklich alles von mir gesungen.
Herman Stones haut mich jetzt nicht so vom Hocker. Natürlich klingt es witzig, dass hier laut Info „ein Krankenkassenchef„ singt. Aber wenn ich über das Nienburger Altstadtfest gehe und da die älteren Herren auf den Bühnen mehr oder weniger gut Oldies und Bluesrock präsentieren, da sind ebenfalls Lehrer, Behördenobermacker und bedeutende Geschäftsleute am Rocken. Auch ein Herr CONRAD hat als Kripo-Beamter nicht gerade den Job, bei dem man gleich an Rockmusiker denkt. 😉 Ich vermute hier einfach mal, dass Herman ein Kumpel von Dir ist?
Die Betrachtung eines Menschen hinsichtlich seiner Berufe, Tätigkeiten, Fähigkeiten und Einstellungen bringt gar nichts, wenn man seine Stimme beurteilen will. Eine Stimme gefällt oder eben nicht. Mir gefällt die Stimme von Herman Stones schon seit vielen Jahren. Er ist eingefleischter, ja schon fast extremer Fan der ROLLING STONES. Ich nicht! Das ergibt eine hochkreative Spannung, denn seine Fähigkeit, wie Mick Jagger zu klingen, ist ja hier und da ganz nett, aber den Jagger gibt es halt schon. Ich habe in der Stimme von Herman Stones (seinen Namen habe ich übrigens aus seinem Vornamen und seiner Liebe zu den STONES entwickelt) eine Eigenständigkeit entdeckt und entwickelt, die nichts mehr mit Mick Jagger zu tun hat. Ich stehe auf extreme Stimmen, die man liebt oder hasst. Ein Mittendrin gibt es bei mir nicht. Seine Stimme liebe ich. So haben wir nach unserem gemeinsamen, nach wie vor aktuellem Anti-Drogen-Projekt „proYact“ und der CD „You don´t need drugs“ von 2005 Hermanns erste CD produziert („Best Of“, 2006), das Supportkonzert mit THE SWEET als Live-CD veröffentlicht („Live at the Lake of Constance“, 2007) und sind derzeit am zweiten Studioalbum dran. An den Drums haben wir übrigens RICHY DENIS, früher mal bei SCHULZE, heute DER persönlich von BRIAN MAY ausgesuchte Drummer für das QUEEN-Musical „We will rock you“! Cool, oder? Richy findet übrigens Herman Stones auch obercool, sonst würde er da nicht mitspielen. Und, abgesehen davon, dass es beachtlich ist, wenn jemand Mitte 50 seine erste Scheibe auf den Markt bringt, so muss ich doch betonen, dass „Herman“ für mich mehr als nur ein Kumpel, nämlich ein sehr guter Freund ist! Ansonsten möge man einfach mal auf seine Website schauen. Erstaunlich, wie weit er es in den 3 Jahren schon gebracht hat.
„This is my time„ singt Chris Dietrich. Seine Stimme klingt viel versprechend, aber auch recht jung.
Ja, er ist um die 20, kommt aus Aschaffenburg, studiert Kunst und hat sich bei unserem Label beworben. Ich bin von seiner eigenwilligen Stimme sehr angetan und hoffe, dass die Musikwelt durch seine Teilnahme an „Generations“ auf ihn aufmerksam wird und ihm ein weiteres Sprungbrett bietet.
Ich denke, mein persönliches klangliches Highlight auf „Generations 2„ ist das von Reno Rock (CABDRIVER) wunderschön gesungene „Message of God„. Wie wichtig ist Religion in Deinem Leben? Du bist ja in einer Klosterschule aufgewachsen, in wieweit hat das Einfluss genommen, dass Du dich zum Musiker entwickelt hast?
Also erst einmal zu Reno. Tatsächlich hat er eine Hammer-Stimme! Zudem hat er die „Generations 2“ und die „Guitarworld“ in seinem Studio gemischt und gemastert. Er hört sehr gut! „Message of God“ ist ja von der letzten DARK OCEAN-CD „Cosmica“. Der Titel war der Live-Hit von DARK OCEAN und wurde gar auf den kanarischen Inseln gespielt! Er hat nun fast eine Unplugged-Version daraus gemacht. Sehr schön.
Religion? Durch Religionen sind Milliarden von Menschen gestorben. Als Anhänger der Paläo-Seti-These von Erich von Däniken dürfte mein Verhältnis zur Kirche/Religion nun jedem klar sein, der sich hier auskennt. Ich sage es auch gerne oft so: Was war vor dem Urknall? Der Initiator dieses für Menschen nicht wirklich nachvollziehbaren Ereignisses, bzw. die Intelligenz, die dahinter steht, ist für mich Gott.
In einer Klosterschule bin ich nicht aufgewachsen, sondern in „Kloster Schöntal an der Jagst“ geboren, nicht im Kloster selbst, sondern ein paar Häuser weiter.
Ab 14 war ich dann bis zum Abitur in 1978 in einem Internat in Künzelsau. Das existiert heute noch und heißt offiziell „Aufbaugymnasium für Jungen mit Heim“. Aber keine Panik, schon damals waren auch Mädchen in der Schule. 😉
Wie muss man sich das Leben in so einem Internat vorstellen? Mein erster Gedanke ist da Harry Potter und Hogwarts, aber das ist ja doch eine etwas andere Baustelle.
Ja, das ist schon ähnlich, nur dass ich dort nicht zaubern gelernt habe sondern Rocksologitarre und meine erste Schulband gründen konnte. Die sonstigen Schulnoten lassen wir jetzt mal beiseite, haha. Es waren einige der schönsten Jahre meines Lebens!
Zurück zu „Generations 2„. Der Abschluss gehört dann doch ganz Dir, mit einem instrumentalen, irisch anmutenden Seelenputzer nimmst Du dir den Raum für Dich und Deine Gitarre. „Space patrol suite„ könnte auch bei meinem Neurochirurgen im Wartezimmer laufen, klingt sehr entspannt und beruhigend.
Man muss schon ein echter Heavyrocker sein, wenn man dieses Stück „entspannend“ finden kann. Schon einem „Popper“ ist es zu heftig. Okay, mein „Herr Lehrer, ich kann was“-Solo am Ende des Stückes habe ich schon ziemlich nach hinten gedrückt, aber vielleicht ziehe ich es mal auf einem DARK OCEAN-Album nach vorne. Ja, irisch-keltische Stimmungen mag ich sehr. Mittlerweile habe ich schon so viele orchestrale Stücke in dieser Stimmung komponiert, dass ich sie vielleicht mal auf eine separate Kompilation bringe. Ansonsten finde ich ein Instrumentalstück als Ausklang eines Albums immer recht passend.
Du hast schon öfters entsprechende „Chill out„-CDs gemacht. Gibt es dafür einen echten Markt? Bist Du selbst eher ein ruhiger Typ oder doch eher etwas zu aktiv und mit diesen Klängen bringst Du dich selbst auf den Boden zurück?
Seit 12 Jahren bin ich sehr gut im Segment „Relaxation, Meditation, Wellness usw.“ vertreten. Das begann 1996 mit der Serie „Dreamworld Vol. 1“. Check mal amazon, da gibt es die alle noch. Zudem haben wir alle Alben noch einmal als Download-Release veröffentlicht. Nachdem ich Keyboardteppiche (Padsounds) und Orchesterklänge liebe, war es ein einfaches, mal in den Kompositionen die Rockdrums und die Heavyguitars wegzulassen. Schon blieben die Entspannungssounds übrig. Das habe ich dann über all die Jahre weiter ausgebaut. Ein klassisches Beispiel ist der Titel „Nightwalkers“, auf der DARK OCEAN-CD „Planet Paranoid“ als Rockarrangement und auf der „DreamSpirits Vol. 1“ als Entspannungsarrangement.
Nun, ich würde mich schon als ruhig bezeichnen. Je nach Thema kann ich aber auch sehr aktiv oder gar energisch werden. Einen Zusammenhang zu meiner Musik habe ich so gesehen noch nicht erkannt. Klar unterliege auch ich Stimmungen. Witzigerweise schreibe ich die schönsten Balladen, wenn ich in einer glücklichen Stimmung bin.
Was ist mit George Holloway? Der junge Engländer wird auch der neue Sänger Deiner reanimierten Band DARK OCEAN sein. Wäre „Generations 2„ nicht eine gute Gelegenheit gewesen, auch ihn vorzustellen?
Das schon, aber ich wollte ihn bewusst erst auf der nächsten DARK OCEAN-Scheibe präsentieren. Überraschungseffekt!
Wo hast Du ihn entdeckt? War dieser neu entdeckte Sänger der Grund, DARK OCEAN wieder in Gang zu bringen? Oder stand der Gedanke schon und George war der fehlende Deckel auf dem Topf?
Im Mai 2006 habe ich ja bekanntlich DARK OCEAN auf Eis gelegt. Seitdem hatten wir etwa 30 Sänger getestet. Nervenaufreibend, denn es geht ja nicht nur um den Klang der Stimme. Im Sommer rief mich dann Mark an und erzählte von George. Mittlerweile stand ich nun mit ihm schon zweimal auf der Bühne. Einmal im Juli im YATESs in Bournemouth/UK und einmal im September auf meiner 50er-Party im Cassiopeia in Stuttgart. Er könnte mit seinen 21 Jahren gut mein Sohn sein, und so gebe ich wieder einmal meinen Generationen verbindenden Aktionen neues Futter.
Was steht dann bei DARK OCEAN als nächstes an? Gibt es Pläne für den Veröffentlichungstermin der neuen CD oder Shows?
Ja, derzeit nehmen wir den Gesang von George und die Drums von Mark auf. Wir wollen das fünfte DARK OCEAN-Album Ende Februar fertig haben und es als Premiere in Englands angesagtem Rockclub „The Landmarc“ an der Südküste am 1. März 2009 präsentieren. Wahnsinn – the venue ist jetzt schon sold out! Danach planen wir weitere Gigs in England und auch in Germany.
Warum habt Ihr euch damals getrennt? Die CD „We build the bridge„ zum Beispiel war doch eine echt runde Sache.
Danke für das Lob! Ich denke, dass alle bisherigen 4 Alben ihre Berechtigung haben. Diese Trennung in 2006, die im eigentlichen Sinne gar keine war, hatte mit der Musik überhaupt nichts zu tun. Wir mussten uns sozial, menschlich und persönlich neu ordnen, und dabei haben wir festgestellt, dass wir unseren Elly zwar nach wie vor lieben, dass er aber doch nicht auf Dauer DER ideale Sänger für diese Konstellation einer Band ist.
Wirst Du das „Generations„-Projekt weiterführen oder DARK OCEAN den Vortritt lassen?
„Generations“ hängt maßgeblich davon ab, ob sich auch zukünftig genügend Sänger(innen) meiner Wahl finden, die mitmachen möchten. Sobald das der Fall ist, wird es „Generations 3“ geben. Und DARK OCEAN lebt! Da bin ich voll drin.
Aber das sind ja auch nicht Deine einzigen Baustellen, Du hast auch all die Jahre reichlich Deinen musikalischen Stempel verteilt. Neben den erwähnten Chill Out-CDs und anderen Instrumentalsachen hast Du hier und da für andere Leute Songs gemacht, produziertest Werbejingles, hast auch mal ein Kindermusical gemacht.
Ja, weil eben eine Komposition je nach Arrangement in verschiedenen Stilrichtungen verwendet werden kann, ist mein „Einsatzgebiet“ doch recht groß. In erster Linie praktiziere ich jedoch Rockmusik mit orchestral-symphonischen Touch. Alles andere kommt danach.
Selbst in der Sportwelt konnte man Dich nicht ignorieren. Gemeinsam mit Sänger David Hanselmann hast Du unter anderem die Hymne zur Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart und den Song „La Ola in America„ zur Fussball-WM ´94 produziert. Auch der Bundesligaclub KSC hat seinen Vereinssong von Dir. Bist Du Sportfreak oder nur zufällig an diese Jobs gekommen?
Alle Ballspiele gefallen mir. In jungen Jahren war ich dreimal Baden-Württembergischer Meister im Handball als Torwart, zweimal Schulmeister in Tischtennis und einmal in Tennis.
Als Sportfreak würde ich mich nicht wirklich bezeichnen. Bewegung ist wichtig und muss – in meinem Fall – auch noch Spaß machen. Die Verantwortlichen sind auf mich zugekommen und dann habe ich meine Vorschläge vorgelegt. Das ist nicht nur im Sportbereich so sondern überall. Mal nehmen sie deine Songs, mal nicht. Da hast Du kaum Einfluss. Nachdem ich Melodien schreibe, die auch hängen bleiben, habe ich auch in diesem Bereich meine Spuren hinterlassen.
Stehen noch andere, neue musikalische Projekte an?
Neben der aktuell laufenden Produktion des fünften DARK OCEAN–Albums produziere ich das Album von HELENA MACE, zwei Newcomer (www.mikevanhyke.de und www.tshasi.de ) und die Fortsetzung der Instrumentalserie „Nature Moods“. Auch interessant ist ein neuer Auftrag, in dem ich die Planetenschwingungen vertonen darf. Parallel zu den Produktionen ist natürlich auch immer viel für die Promotion der aktuellen Veröffentlichungen zu tun.
Seit 1999 hast Du deine eigene Produktionsfirma CoCo Productions. Bleibt da neben CoCo, Deiner Musik und dem Job noch Zeit und Muße für Hobbys?
Die Geschäfte der Musikproduktionsfirma und des Labels führt meine Frau. Wir sind ein super Team und trennen, rein zeitlich gesehen, nicht wirklich zwischen Geschäft und privat. Büro und Studio sind im Haus, so dass sich alles bunt ineinander vermischt. Ganzheitlich gesehen ist das unser Leben, wie wir es uns gewünscht und erarbeitet haben. Wenn du so gut organisiert bist, wie wir beide, dann hast du genügend Zeit zum Ausspannen. Wirklich gestresst sind wir beide eigentlich immer nur deshalb, weil die Leute heutzutage so träge, unmotiviert, unehrlich und unzuverlässig sind. Aber das Problem kennt ja wohl jeder, der etwas erreichen will oder schon erreicht hat.
Wie steht Dein privates Umfeld zu Deiner musikalischen Tätigkeit? In „Deinem Alter„? Solltest Du da nicht was Vernünftiges machen, von Musik wird man eh nicht reich…
Naja, meine Familie, Verwandten und Freunde kennen mich so ja schon seit Jahrzehnten. Die haben sich an den „Exoten“ gewöhnt. Witzigerweise wollen sie gerade von mir immer eine Antwort darauf haben, warum es so viele doch recht talentfreie Musiker gibt, die viele Millionen verdienen, während ich wahrscheinlich ein Leben lang hier auf das Wort „viele“ verzichten muss. Vielleicht verrate ich es irgendwann einmal….
Nein, jeder der mich kennt, weiß, dass ich Musik nicht spaßeshalber als Hobby mache. Zu deutlich sind die Spuren, die ich in der Musikwelt hinterlassen habe. Meine Musik wird gecovert, mein Gitarrenspiel kopiert usw. So kann ich mittlerweile getrost sagen, dass meine Musik eine eigene Handschrift besitzt, die international erkannt und gar mit dem GOLDEN GLOBE der International Association of VIPs ausgezeichnet wurde. Jetzt, nachdem ich auf die 100 zugehe, kann ich da schon etwas offener darüber reden als in jungen Jahren.
Vor kurzem hast Du „50 Jahre CONNY CONRAD„ gefeiert. Welche Wege will ein Mann wie Du noch gehen? Neue musikalische Experimente? Ganz was Neues? Könntest Du dir vorstellen, ganz aufzuhören und in Rockerrente zu gehen?
Ganz aufhören und in Rente dahinvegetieren wird es bei mir, so gesundheitlich möglich, nie geben. Mir gehen die Ideen nie aus. Musikalisch mache ich mir da also keine Sorgen. In der heute wirtschaftlich schweren Zeit ist es jedoch immer schwerer, größere Projekte, wie z.B. mein Musical „Atlantis“ wirksam umzusetzen. Wie auch immer, wer meine Musik noch nicht gehört hat, der kann sich über meine Webseiten informieren oder meinen Namen als Suchbegriff im Internet eingeben und dann bestellen.
Vielen Dank für Euer Interesse an meiner Musik. Wir sehen uns! Und ich hoffe, dass es vampster.com noch lange, lange geben wird!
Fotos: CoCo Productions