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WHILE HEAVEN WEPT: Vast Oceans Lachrymose

Wer das letzte Album "Of Empires Forlorn" mochte, der wird an "Vast Oceans Lachrymose" nicht vorbei kommen.

WHILE HEAVEN WEPT feiern ihr 20-jähriges Bestehen in der besten Form, sie bringen endlich mal wieder ein neues Album raus. Mit ihrem letzten Album Of Empires Forlorn hat die Band um Mainman Tom Phillips eine überall abgefeierte Vorlage geliefert, die in einem ewig währenden Prozess zu einem irgendwie total überproduzierten, aber ebenso faszinierenden Meisterwerk wurde und zur eigenen Messlatte dient. Die zu toppen, kann da zur Lebensaufgabe werden, auch Vast Oceans Lachrymose brauchte eine ganze Weile und besteht aus Songs, die jeweils schon einige Jahre existieren. Hier also kann man sie endlich kennen lernen, die neuen Epen aus dem Hause Phillips.

Positiv ist auf jeden Fall, dass Tom Phillips Ausschau gehalten hat nach einem echten Sänger. Was er selbst bisher abgeliefert hatte, klang auf den Tonträgern echt toll, war von ihm aber live nicht umzusetzen. Mit Rain Irving (MAGNA CARTA, ALTURA, NAILED) scheint er eine gute Wahl getroffen zu haben. Rain transportiert überraschend gut die sentimentale bis melancholische Stimmung der Lyrics. Hier findet Phillips wieder wie gewohnt schöne, fantasievolle, nachdenkliche und emotionale Worte. Diese werden wieder passend in ein Klangbild gebettet, das man sofort erkennt. Weitestgehend klingt man einfach nach WHILE HEAVEN WEPT, drückt mal recht heavy und treibend aus den Boxen, bringt reichlich epische und schleppende Momente ein, wodurch WHILE HEAVEN WEPT ja gern mal als Doom-Band bezeichnet werden. Und natürlich gibt es auch wieder diese zuckersüßen Parts und Melodien, die eigentlich absolut kitschig und klebrig wie kanadischer Rapskleehonig rüberkommen, sich aber perfekt und einfühlsam in die Songs einfügen und dann zum Träumen und Mitsummen einladen. Die Songs in sich sind wieder sehr abwechslungsreich, von proggigen Passagen über balladeske Klänge bis hin zu fast thrashigen Ausflügen passiert erfreulich viel innerhalb der epischen bis doomigen Songs. Bei To Wander The Void klingt man wie eine Mischung aus frühen FATES WARNING und den ganz alten SCORPIONS zu ULI JON ROTH-Zeiten. Passend hat zudem die Stimme von Rain gelegentlich einen Touch von Klaus Meine. Auch sonst fühlt man sich oft etwas an FATES WARNING erinnert, irgendwo zwischen Awaken The Guardian und No Exit…, da hat das Infoblatt durchaus Recht. Gerade wenn es melodisch wird, kommen auch mal BRAVE stark durch, da man ja zum Teil auch hier gemeinsam musiziert. Deren Sängerin Michele bietet einige gewohnt bezaubernde Backing Vocals. Rein instrumental gibt es viel zu entdecken, ohne dabei von Frickelei erschlagen zu werden. Witzig, was für ein zartes Bassspiel Sympathiebolzen Jim Hunter (REVELATION, TWISTED TOWER DIRE, OCTOBER 31) hier abliefert, da ist jemand erwachsen geworden. Auch wenn hier alles aus der Feder von Phillips stammt, strahlt Vast Oceans Lachrymose mehr Bandfeeling aus als noch Of Empires Forlorn, dem eine gewisse Projektstimmung doch anzumerken war. Das neue Album wirkt stimmig und flüssig, auch wenn mir persönlich das abschließende Duo aus Titelsong und Epilogue doch etwas zu lang und dabei zuckersüß erscheint. Aber was soll´s, schön ist es trotzdem. Ein weiterer abwechslungsreicher Metalsong hätte es aber auch gern sein dürfen.

Wer das letzte Album Of Empires Forlorn mochte, der wird an Vast Oceans Lachrymose nicht vorbei kommen. Auch hier findet man alles, was man an WHILE HEAVEN WEPT mag, wenn man es denn mag. Manchem Metaller mögen gerade die kitschig-schönen Momente aber sicher zu überzogen sein. Fans müssen zugreifen, Neulinge sollten mal reinhören.

Veröffentlichungstermin: 06.11.2009

Spielzeit: 42:24 Min.

Line-Up:
Rain Irving – Lead Vocals
Tom Phillips – Guitars, Keyboards, Vocals
Scott Loose – Guitars
Jim Hunter – Bass, Vocals
Michelle Schrotz – Keyboards, Vocals
Trevor Schrotz – Drums

Label: Cruz Del Sure Music

Homepage: http://www.whileheavenwept.net

MySpace: http://www.myspace.com/whileheavenwept

Tracklist:
1. The Furtest Shore
2. To Wander The Void
3. Living Sepulchre
4. Vessel
5. Vast Oceans Lachrymose
6. Epiloge

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