Sänger Victor Garcia und Schlagzeuger Alberto Ardines werden dem einen oder anderen noch von AVALANCH in Erinnerung sein. Bei deren „El Angel Caido“-Tour entstand der Gedanke ein gemeinsames Projekt zu starten, was letztendlich zum Ausstieg des Duos und der Gründung von WARCRY führte. Der Bandname ist natürlich extrem originell gewählt (es gibt mindestens drei gleichnamige Bands), das Coverartwork stammt von Altmeister Luis Royo und zählt nicht eben zu seinen unbekannten Werken. Mit der Eigenständigkeit haben sie es also in dieser Hinsicht nicht so. Auch musikalisch reißt man keine neu verwurzelten Bäume aus, sondern scharrt an der Oberfläche melodischen Power Metals, der mit relativ dezentem Keyboardeinsatz unterlegt ist. Überzeugend ist das schlüssige Songwriting und der rohe Gesang von Victor Garcia. Das Songmaterial ist sehr melodisch, besitzt aber trotzdem einen gesunden Härtegrad. Natürlich können auch diese Spanier nicht ohne neo-klassische Geschichten auskommen, aber sie sind nicht so stark an YNGWIE und Konsorten angelehnt wie die meisten anderen Bands des Genres. Insgesamt ist „El Sello De Los Tiempos“ ein nettes Album, das im oberen Mittelfeld der gnadenlosen Veröffentlichungsschwemme angesiedelt ist. SARATOGA vom gleichen Label gefallen mir zwar noch einen Tick besser, aber als Debüt kann man das Werk des Sextetts nur positiv bewerten.
Spielzeit: 54:44 Min.
Line-Up:
Victor Garcia – v
Fernando Mon – g
Pablo Garcia – g
Alvaro Jardon – b
Alberto Ardines – dr
Manuel Ramil – key
Produziert von Victor Garcia und Alberto Ardines
Label: Avispa
Homepage: www.warcry.as
Tracklist:
1.El Sello Del Tiempos 2.Alejandro 3.Hijo De La Ira 4.Capitan Lawrence 5.Tu Mismo 6.Un Mar De Estrellas 7.Un Lugar 8.Dispuesto A Combatir 9.Vampiro 10.Hacia Delante 11.Renancer