W.A.S.P.: The Neon God Part 2 / The Demise

Gut gemacht, Schwarzie – aber leider nicht sehr gut!

Ich bin seit dem Erstling aus dem Jahre 1984 (das selbstbetitelte Album erschien im September und lag knappe drei Monate später unterm Weihnachtsbaum) wirklich beinharter W.A.S.P.-Fan. Ich bin auch der Meinung, dass Blackie Lawless es bis heute nicht geschafft hat, ein wirklich schlechtes Album zu veröffentlichen. Sicher, Alben wie The Crimson Idol (1992), Kill Fuck Die (1997) oder The Headless Children (1989) gefallen mir besser als Still Not Black Enough (1995), Inside The Electric Circus (1986) oder Helldorado (1999) – aber so richtig grottenschlecht war noch kein Album der Band um Mastermind Blackie Lawless (der am 04.09.1956 als Steven Duren in New York geboren wurde). Auch das neue und mittlerweile zwölfte Studioalbum ist kein solches geworden. Klar, innovativ und originell ist Blackie Lawless schon lange nicht mehr. Er klaut zwar viel bei sich selbst, aber dafür ist er sich 100%ig treu geblieben, was bedeutet, dass kein W.A.S.P.-Fan von dieser Scheibe enttäuscht sein dürfte. Bin ich auch nicht, aber ich bin auch nicht wirklich begeistert – kann allerdings nicht genau sagen, warum das so ist. Vielleicht weil man alles schon mal auf anderen Alben (auch besser) gehört hat? So gibt es auch auf The Neon God Part 2 / The Demise bombastische Parts, aggressive Metal-Elemente, business as ususal in Form von ruhigeren Augenblicken, Ken Hensley-mässige Tastentöne und Blackie’s charismatischen wie einzigartigen Gesang. Einzelne Tracks hervorzuheben, macht wenig Sinn, da die Scheibe wohl nur als Gesamtwerk gehört ihren (zweifelsfrei vorhandenen) Reiz versprüht. Der Sound der Scheibe (die natürlich von Blackie himself produziert wurde) ist sicherlich nicht übel, hätte aber auch ein bisschen mehr Druck vertragen können. Am textlich hochinteressanten Gesamtkonzept der beiden The Neon God- Scheiben gibt es dagegen nichts auszusetzen, dieses aber hier zu erläutern, würde den Rahmen einer handelsüblichen Plattenkritik sprengen. Aber es lohnt sich, die Geschichte über die fiktiven Charaktere Jesse Slane, Robert Slane, Mary Slane, Sister Sadie, William Billy Sims, Judah Magic und Fragen a la Warum und wieso bin ich hier? mit einer erhöhten Aufmerksamkeit zu verfolgen. Musikalisch alles wie gehabt, textlich wieder deutlich reifer als auf den letzten Scheiben. Gut gemacht, Schwarzie – aber leider nicht sehr gut!

Veröffentlichungstermin: 27.09.2004

Spielzeit: 46:42 Min.

Line-Up:
Blackie Lawless (Gesang, Gitarre)

Stet Howland (Drums)

Mike Duda (Bass)

Darrell Roberts (Gitarre)

Produziert von Blackie Lawless
Label: Sanctuary / Noise

Homepage: http://www.waspnation.com

Tracklist:
1.Never Say Die

2.Resurrection

3.The Demise

4.Clockwork Mary

5.Tear Down The Walls

6.Come Back To Black

7.All My Life

8.Destinies To Come (Neon Dion)

9.The Last Redemption

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