Über 35 Jahre hat die Band VIOGRESSION schon auf dem Buckel und in dieser Zeit – mit einer langen Pause dazwischen – bislang drei Alben veröffentlicht. Nun folgt mit „Thaumaturgic Veil“ das vierte Album der US-Amerikaner aus Milwaukee. Dass die Death Metal-Band bislang nicht vom Vampster-Radar erfasst worden ist, nimmt etwas wunder, schließlich sind wir hier – einen heimlichen Rundblick durch die virtuellen Redaktionsräume machend – doch fast alle etwas old school (in der Altersstruktur). Diese Old-Schooligkeit trifft auch auf VIOGRESSION zu: sowohl was die Altersstruktur der Musiker betrifft, als auch angesichts der Musik, schließlich greift das Quintett rund um Sänger Brian DeNeffe, dem einzig verbliebenen Original-Mitglied seit den 90ern, den Stil von anno dazumal auf, als bei uns OBITUARY und MORGOTH ganz hoch im Kurs standen.
VIOGRESSION verbinden gewürgte und leidende Vocals mit peitschenden Becken
Angelehnt an diese Namen kann man sich auch auszugsweise die Musik auf „Thaumaturgic Veil“ vorstellen. Durchzogen von sehr vielen Interludes packen VIOGRESSION teilweise zäh dahin kriechende Death Metal-Stücke aus, bei denen dann kurzzeitig das Tempo angezogen wird und die Lead-Gitarre kreischend dazwischenfunkt („Renumeration“, „Superposition“). Dazu die gewürgten und beinahe leidenden Vocals sowie ein Sound mit peitschenden Becken und fertig ist ein klangliches Abbild einer vergangenen Zeit.
Auf „Thaumaturgic Veil“ vermisst man das Album-Feeling
Doch ganz so einfach wollen wir es VIOGRESSION auch nicht machen, schließlich gibt es auch ein paar Durchhänger, als dass Songs wie „Travesty ov darkness“ oder das leicht thrashige „Pummeled“ nicht ganz den Punkt treffen und nicht unter die Haut gehen wollen. Weiterhin verfolgt die Band ein durchaus herausforderndes Ziel, als dass das Album das Zusammenspiel von Bewusstsein, Unterbewusstsein und Materie erforschen will und die Existenz dabei als ein binäres System, das durch Schwingungsfrequenzen geformt wird, betrachtet. Um dies zu untermauern, wurden unter anderem die meditativen Interludes und deren Frequenzen eingebettet. Aber bei dieser Challenge kann ich der Band nicht folgen. Das macht es dann auch schwer, einen Roten Faden zu ergreifen, an dem man sich entlang hangeln kann. Somit geht das Album als Ganzes etwas unter und es bleiben die Tracks einfach nur lose als solche stehen. Schade.
Veröffentlichungstermin: 11.07.2025
Spielzeit: 49:46 Min.
Line-Up:
Brian DeNeffe – Gesang
Lief Larson – Gitarre
Johnathon Ibarra – Gitarre
Jason Hellman – Bass
Erik Schultek – Schlagzeig
Label: Eigenproduktion
Mehr im Netz: https://viogression.info/
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Viogression
Mehr im Netz: https://viogressionr.bandcamp.com/
VIOGRESSION „Thaumaturgic Veil“ Tracklist
1. Enûma Elish Ilū
2. Jinx
3. Akhara Aakasa
4. Renumeration (Audio als Stream)
5. Samsara Ananta
6. Travesty ov darkness
7. Heqet Saeculum
8. Pummeled
9. Amaranthine Kairos
10. Superposition (Audio als Stream)
11. Buki’s dream*
12. Vulnus sclopetarium
13. Ouroboros Noesis
14. Eaten by flies
15. Aeternitas Aevum
16. As the light fades
17. Adrothia Akaru
18. Summon
19. Light harvester