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THE REQUIEM: A Cure To Poison The World

THE REQUIEM schicken uns in eine verloren geglaubte Ära zurück: “A Cure To Poison The World” lässt den emolastigen Post Hardcore der 2000er Jahre wieder aufleben.

Der verdutzte Blick auf den Kalender bestätigt es: Wir schreiben tatsächlich noch das Jahr 2024, können unseren Ohren aber zunächst kaum glauben. THE REQUIEM schrammeln auf ihrem Debüt, als wäre es 2007, wo zwischen MY CHEMICAL ROMANCE, AFI und I AM GHOST Teenager-Ängste und Weltschmerz Hochkultur feierten. Zumindest im Post Hardcore und der verwandten Emo-Schiene, deren stilprägende Facetten sich das Trio kurzerhand zu eigen gemacht hat.

„A Cure To Poison The World” fügt dem klassischen Sound zwar nicht unbedingt Neues hinzu, transportiert ihn aber mit Selbstbewusstsein in die heutige Ära, wo der punkige Anstrich von Stücken wie „Less Than Zero“ plötzlich wieder ungemein frisch wirkt. Erinnert die Gitarrenarbeit sowie der raue Gesang Damiens hier noch leicht an die RISE AGAINST der2000er Ära, sind es im hitverdächtigen „An Elegy Written On Porcelain Arms“ eher die eingangs erwähnten Genre-Vorreiter, die Pate standen.

THE REQUIEM schicken uns in eine verloren geglaubte Ära zurück

Kurzweilig ist die geradlinige und zumeist knackige Scheibe in jedem Fall, obwohl THE REQUIEM mit zunehmender Spielzeit doch ein wenig Elan verlieren. So bremst die Akustik-Ballade „Two Lovers Left Alive“ das Album zur Hälfte leider etwas aus, was die soliden aber keineswegs aufregenden Refrains im zweiten Abschnitt nicht wieder ausgleichen können. Wenigstens setzt der Gothic-Touch samt Spinett-Sounds in „Diary Of A Masochist” noch einen kleinen Akzent, dringt jedoch nicht mehr in die Höhen des Auftakts vor.

Wir könnten an dieser Stelle über verschenktes Potenzial lamentieren, täten den US-Amerikaner dann aber auch etwas Unrecht. Für ein Erstlingswerk ist „A Cure To Poison The World” schließlich eine beachtliche Unternehmung, die zugleich eben jene nostalgische Ader kitzelt, die wir mit dem Ende der MySpace-Ära schon fast verloren glaubten. Offenbar steckt im Jahr 2024 doch noch Leben in der Emo-Bewegung – das bestätigt uns jedenfalls ein zweiter Blick auf den Kalender, um die Möglichkeit eines unerwarteten Zeitsprungs ein für allemal auszuschließen.

Veröffentlichungstermin: 16.02.2024

Spielzeit: 36:15

Line-Up

Damien – Vocals
Felipe – Gitarre
Salem – Bass

Label: Fearless Records

Homepage: https://therequiemband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/therequiemband

THE REQUIEM “A Cure To Poison The World” Tracklist

  1. This Is How The World Ends
  2. An Elegy Written on Porcelain Arms (Video bei YouTube)
  3. Less Than Zero
  4. I’ll Be Late For My Funeral (Lyric-Video bei YouTube)
  5. L’exquisite Douleur
  6. Cursed (Video bei YouTube)
  7. Two Lovers Left Alive
  8. Kill The Lights
  9. Diary Of A Masochist (Video bei YouTube)
  10. The Difference Between You & Me Is That I Get The Last Laugh
  11. Before I Go…
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