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THE LAST TEN SECONDS OF LIFE: No Name Graves

Mit voller Wucht in die Magengrube: THE LAST TEN SECONDS OF LIFE setzen auf “No Name Graves” und mit runderneuertem Line-up klare Prioritäten.

Meist verheißt es ja nichts Gutes, wenn nahezu die komplette Band die Koffer packt. Für das verbliebene Gründungsmitglied Wyatt McLaughlin war die notgedrungene Nachbesetzung von drei Vierteln des Line-ups im Jahr 2022 jedoch offenbar eine Chance, zu den fundamentalen Werten zurückzukehren. So lassen THE LAST TEN SECONDS OF LIFE sicherlich nicht zufällig im Opener „Of All Humanity, The Sum” den Geist von „Soulless Hymns“ (2015) wieder aufleben.

Grundsätzlich zeigt sich „No Name Graves“ in der langsamen, groove-orientieren Ecke des Deathcore verankert, wo die Riffs tonnenschwer treffen und die Breakdowns dem walzenden Grundcharakter ein wenig extra Punch hinzuaddieren. Wenn sich in „Body Of A Bastard“ die begleitende Lead-Gitarre aus dem Morast schlängelt, um den teils abgrundtiefen Growls ausnahmsweise eine klare Melodieführung zur Seite zu stellen, bewegen sich THE LAST TEN SECONDS OF LIFE schon am Rande ihrer Komfortzone.

Mit voller Wucht in die Magengrube: “No Name Graves” setzt klare Prioritäten

Zumindest hinterlässt das Quartett diesen Eindruck, wo doch sonst hauptsächlich eine zermalmende Urgewalt über uns hereinbricht, die langsam kriechend im Titeltrack oder mächtig groovend („Saint No More“) stets auf dasselbe Ergebnis abzielt. „No Name Graves“ ist so heavy wie unnachgiebig, streut kurze Doublebass- und Blastbeat-Salven nur ein, um uns danach umso überzeugender in die Magengrube treten zu können.

Möglich macht dies abseits der für US-Deathcore typisch dicken Produktion der neue Mann am Mikro. Tyler Beams Organ ist vor allem in den tiefen Regionen das ideale Vehikel für den Ansatz, welchen THE LAST TEN SECONDS OF LIFE verfolgen. Auch hier gilt allerdings, dass wirklich neue Impulse rar gesät sind, wenngleich das teils doomige „Doomsday Death Trap“ durch seine ominöse Atmosphäre ähnlich in Erinnerung bleibt wie das tatsächlich vielseitige „Debt To The Dark“.

THE LAST TEN SECONDS OF LIFE zeigen zum Ende, was künftig möglich wäre

Hier spielen die vier Musiker in dezenter Weise mit unterschiedlichsten Stilmitteln, ohne am eigentlichen Fundament zu rütteln, bevor dem Ganzen im finalen „Thirst For Extinction“ noch eins draufgesetzt wird. Auf seinen letzten Metern tritt die Band das Gaspedal durch und versichert uns, dass die Band auch in runderneuerter Besetzung durchaus verschiedene Gesichter zeigen kann: Potenzial, das „No Name Graves“ derzeit noch nicht durchgehend zu realisieren vermag, während es aber doch deutlich macht, warum der Line-up-Wechsel für THE LAST TEN SECONDS OF LIFE letzten Endes eine gute Sache gewesen sein könnte.

Veröffentlichungstermin: 09.02.2024

Spielzeit: 34:43

Line-Up

Tyler Beam – Vocals
Wyatt McLaughlin – Gitarre
Andrew Petway – Bass
Dylan Potts – Drums

Produziert von Carson Slovak und Grant McFarland

Label: Unique Leader

Homepage: https://www.thelasttensecondsoflife.com/
Facebook: https://www.facebook.com/thelasttensecondsoflife

THE LAST TEN SECONDS OF LIFE “No Name Graves” Tracklist

01. Of All Humanity, The Sum (Video bei YouTube)
02. Letania Infernalis
03. No Name Graves
04. Body Of A Bastard
05. Saint No More
06. Feel My Fangs In You
07. Doomsday Death Trap
08. Broken Glass Incantation
09. Debt To The Dark
10. Thirst For Extinction

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