SHOCORE: Devil Rock Disco

Mit einem fähigen Management und vor allem genügend Kohle für die Promotion, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis SHOCORE im Airplay von MTV und VIVA in der Enlosschleife laufen.

Mit einem fähigen Management und vor allem genügend Kohle für die Promotion, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis SHOCORE im Airplay von MTV und VIVA in der Enlosschleife laufen. Die Kanadier liefern genau das, was trendy Konsumkids all around the world heutzutage für die ultimative Rock Vollbedienung halten. Dazu gehört zuerst ein knallbuntes Outfit. Das Booklet zollt ganz offensichtlich den Werken von Rob Zombie Tribut und das Cover wurde stilecht u.a. von einem Tätowierer entworfen. Die Band um die beiden Mainmen Terry „Sho“ Murray und Cory „Core“ White trägt modische Flammenhose und Zigenbart genauso wie Matte und Pentagram T-Shirt, erweckt also den Mutant zwischen new und old school (erfolgreich von Pantera vorgebetet). Abgerundet wird die Optik durch die beiden professionellen Tänzerinnen „Miss Pussy Pants“ und „Sweet Heart“ die auch Teil der Liveshow sind. Wer also sollte diese Band nicht cool finden? – All diejenigen, denen die Optik egal ist, die sich lieber ganz allein auf die Musik verlassen.

Und genau dort bröckelt die Substanz von SHOCORE, genau wie bei so vielen MTV Bands. Die Musik ist leider auf ähnlicher Effekthascherei aufgebaut, wie das Image der Combo. Der Opener ‚Bonecracker’, der übrigens auch als der Soundtrack für ein Videospiel verwendet werden soll (passt ja perfekt ins Bild) zielt auf die Kid Rock Fans ab. HipHop meets Gitarrenriffs, gewürzt mit einigen Loops und einer Prise Groove. ‚Highschool Punk’ fängt ähnlich an, bekommt aber ein begleitendes Gitarrensoli verpasst und erinnert dadurch ein wenig an Pantera. ‚Rudy’ klingt wie ein Remix eines Rammstein Songs durch DJ Bobo – absoluter Müll! ‚Two Trick Pony’ soll wohl die Blink 182 Fans begeistern… langweilt aber schon nach kurzer Zeit. Und so oder so ähnlich geht´s weiter. Die Qualität sinkt von Song zu Song und endet im wohl nicht ganz ernst gemeinten ‚Delila´s’ (dieser leiernde Gesang kann einfach nicht ernst gemeint sein).

SHOCORE sind also weit davon entfernt, irgendwelche tiefgründige Unterhaltung zu bieten. Wer allerdings auf leichtverdauliches Mainstream-Entertainment abfährt, sich nach dem Kauf einer solchen CD „hip“ oder „cool“ fühlt, der darf ruhig 15 Euro (oder mehr) für diese gute halbe Stunde Junkfood Rock ausgeben.

Jens Koch

Spielzeit: 32:04 Min.

Line-Up:
Sho (g.)

Core (v.)

Steve Ericson (g.)

Paul Floyd (b.)

Andy Simpson (d.)

Chochi (Samples)

Produziert von Sho & Core
Label: Bellaphon

Homepage: www.shocore.org

Tracklist:
01. Bonecracker

02. Highschool Punk

03. Rudy

04. Two Trick Pony

05. Legendary Camaro

06. Get Up

07. My Girlfriend Is The Devil

08. Delilas

09. Steak & Chops

10. Do What You Like

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