POWERS COURT: The Red Mist of Endenmore

Eigenständiger, vertrackter Power Metal irgendwo zwischen ICED EARTH und LEVIATHAN (US). Nur so richtig hängen mag nix bleiben…

Das letzte POWERS COURT-Album Nine Kinds of Hell habe ich noch in sehr positiver Erinnerung, ehrlich gesagt habe ich das Album aber seither weder angehört, noch ist irgendwas davon ernsthaft hängengeblieben. Ich habe die leise Befürchtung, dass es sich mit dem dritten Album der Amis, The Red Mist of Endenmore, nicht anders verhalten wird – wobei es schwer fällt den Grund dafür zu finden.

Ich mag den Sound von POWERS COURT. Dieser technische Power Metal mit leichtem europäischen Einschlag, der durch seine – ich nenne es mal sakrale – Gesanslinien von Danie Powers, die zudem auch noch eine sehr außergewöhnliche Stimme hat, eine enorme Eigenständigkeit mitbringt, ist schon etwas Besonderes. Auffallend ist beim Opener Ab Initio, dass die Gitarrenriffs und die Rhyhtmik deutlicher von alten ICED EARTH inspiriert sind. Bei den weiteren Stücken tritt dieser Einfluss zwar nicht mehr so deutlich in den Vordergrund, verschwindet aber nie ganz. Als weitere Vergleichsbands fallen mir bei The Red Mist of Endenmore verschiedene 90er-Jahre-US-Metal-Truppen wie z.B. LEVIATHAN ein, die ähnlich mit Rhythmik und vertracktem Spiel umgegangen sind. Schade nur, dass Neuzugang Daniel Nydick am Schlagzeug dieser Vertracktheit nicht immer gewachsen zu sein scheint – trotzdem prägt gerade sein Zusammenspiel mit Basser Steve Murray den Sound auf diesem Album.

Warum also diese einleitenden Worte? POWERS COURT haben einen eigenständigen Sound, verstehen es eine intensive Atmosphäre aufzubauen, beherrschen im Großen und Ganzen ihre Instrumente und haben zudem eine außergewöhnliche und prägnante Sängerin an Bord. Da ist doch alles vorhanden, um sich im Metal Business heutzutage behaupten zu können. Liegt es vielleicht doch am Songwriting? Hört man genau hin, dann gibt es auch in dem Bezug nichts zu mäkeln. Aber spätestens nach einem halben Tag ist der Eindruck der Musik wie weggefegt, es will einfach nix hängen bleiben. Seltsame Sache.

Trotzdem möchte ich Fans von technischem Power Metal empfehlen, POWERS COURT auf jeden Fall mal anzutesten. Sicher wird man den Gesang von Danie Powers mögen müssen, um Zugang zu The Red Mist of Endenmore zu bekommen Vor allem wenn sie sich im hohen, operesken Gesangsbereich übt, neigt man gerne dazu die CD abzuschalten. Trotzdem bin ich mir sicher, dass es da draußen den ein oder anderen Metal-Fan geben wird, den dieses Album kickt – von daher: ruhig mal ein Ohr riskieren.

P.S.: Bei The Red Mist of Endenmore handelt es sich übrigens um ein Konzeptalbum um eine Geschichte von Danie Powers, zu der man über die offizielle Homepage der Band auch ein Begleitbuch erwerben kann.

Veröffentlichungstermin: 28.03.08

Spielzeit: 43:12 Min.

Line-Up:

Danie Powers – Gesang, Gitarre
Steve Murray – Bass
Daniel Nydick – Schlagzeug 

 

Label: Dragonheart / Metal Blade

Homepage: http://www.powers-court.com

Tracklist:
1. Ab Initio
2. The Prophecy
3. Power Tapestry
4. A Somber Day
5. Kingdowm Falls
6. Darkness Calls
7. The Tarot Reader
8. Outrage
9. The Red Mist of Endenmore
10. There once was a Tim
11. Vain Regrets
12. Cold Day in Hell (Bonus-Track)

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