„Finally Free“, so lautet der Titel des ersten Albums der Symphonic Metal-Band NEVARIA. Doch so rechten Glauben schenken mag man dem Albumtitel nicht. Denn so richtig frei- und losgelassen wirkt das erste Album der Bayreuther Formation nicht. Viel mehr agiert das Quintett rund um Sängerin Tanja Schneider (Ex-DAWN OF DESTINY) schaumgebremst. Paradoxerweise zeigt dies der Titeltrack allzu deutlich, ist er doch bis auf den Refrain eher auf der langweiligen Seite und fadet zudem auch noch aus. Auch „Wind“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, indem Anleihen an den Gothic Metal / Rock der Mitte 2000er-Jahre à la MORTAL LOVE genommen werden.
NEVARIA agieren stark, wenn sie sich von Schablonen lösen
Besser gelungen ist das mit etwas mehr Bombast ausgestattete „Life“. Auch die härtere Ausrichtung von „Raise Your Fist“ weiß mit Abstrichen zu gefallen. Hier gibt es beinahe thrashige Gitarren und stellenweise richtig flottes Tempo. Doch am ehesten findet man Gefallen an NEVARIA, wenn sie sich von den Symphonic Metal-Schablonen lösen. „Black and White“ gibt hierzu ein gutes Beispiel ab, wenn zuvor die akustischen Gitarren Akzente setzen und in weiterer Folge der Song auch dramaturgisch gut aufgelöst wird.
NEVARIA liefern mit „Finally Free“ ein achtbares Debütalbum ab
In Sachen Gesang erledigt Tanja Schneider eine ordentlichen Job. Zwar würde ich mir persönlich die eine oder andere dunklere und tiefere Nuance ihrer hellen Stimme wünschen, doch kann man der Sängerin keine Schwäche nachsagen. Nur manchmal ist die Stimme allzu präsent und in der gleichen Tonlage anhaltend („Leaving You“). Zu erwähnen ist zudem noch das eine oder andere nette Gitarren-Solo von Kim Wölfel, das die Songs auflockert und -wertet. Somit liefern NEVARIA ein achtbares Debütalbum ab, das Raum für die Entwicklung eines eigenen Stils lässt. Wird dieser genutzt, dann wären die Bayern tatsächlich „Finally Free“.
Veröffentlichungstermin: 25.10.2019
Spielzeit: 47:05 Min.
Line-Up:
Tanja Schneider – Gesang
Kim Wölfel – Gitarre
Markus Spiethaler – Keyboards
Kevin Deese – Bass
Alexander Dahlen – Schlagzeug
Label: Dr. Music Records
Webseite: https://www.nevaria-band.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/NevariaOfficial/
Mehr im Netz: https://twitter.com/NevariaO
NEVARIA „Finally Free“ Tracklist
1. Life (Lyric-Video bei YouTube)
2. Finally Free
3. Wind
4. Raise Your Fist
5. Leaving You
6. Drowning
7. No Mercy
8. Black and White
9. Control
10. Deserve Honesty
11. Anyway