MENS REA: Mens Rea [EP] [Eigenproduktion]

Eine interessante, israelische Mischung aus Classic Rock und Grunge!!!

Für alle, die jetzt gleich verwundert aufspringen und anmerken, dass men der Plural von man ist, sei zunächst einmal gesagt, dass der Begriff MENS REA der lateinische Ausdruck für den subjektiven Tatbestand ist und nichts mit der englischen Sprache zu tun hat. Soviel dazu….
Recherchiert man im WWW zur Band MENS REA, wird man sogleich feststellen, dass man es hier mit einem Exoten zu tun hat, nämlich mit einer Rockband aus Israel. Wie lange es diese Combo schon gibt, kann ich euch allerdings leider nicht sagen, da mir kein Begleitschreiben vorliegt und außerdem die Homepage der Band nicht verfügbar ist. Aus ihrer Myspace-Seite lässt sich herauslesen, dass MENS REA ihre Musik als eine Mischung aus (Classic) Rock und Grunge bezeichnen…

…eine durchaus passende Einordnung, wie sich herausstellt, auch wenn ich noch eine Prise Alternative Rock hinzugebe. Gleich der gemächliche, zum Teil schwerfällige Opener Abandoned offenbart sowohl Elemente des Classic Rock (man höre nur den Einstieg), als auch aufgrund seiner Sperrigkeit Grunge-Anleihen. Das darauffolgende Talentless kommt da schon wesentlich flotter und belebender daher. Bemerkenswert ist, dass Sänger Tal Kedmy in manchen Passagen wie Dave Mustaine klingt und in manchen wie Brian Molko von PLACEBO. Eine interessante Mischung, wie ich finde, die dem ein oder anderen aber wahrscheinlich auf Dauer ein bisschen auf die Nerven gehen kann. Aber Grunge ist ja allgemein hin nicht unbedingt entspannende Musik, sondern durchaus gewollt anstrengend. Als ob mich MENS REA aber eines besseren belehren wollten, folgt mit Guilty mind sogleich eine ruhiger gehaltene Nummer. Diese weist allerdings vor allem Classic Rock Elemente auf. Insbesondere der (inzwischen ehemalige) Leadgitarrist Ran Gliksberg scheint ein Faible für die Anfangstage der Rockmusik zu haben, denn seine versierten Soli erinnern nicht selten an den Stil eines RITCHIE BLACKMORE oder eines JEFF BECK. Danach wird es mit Don`t wanna hear you now wieder etwas kerniger, ehe mit dem abschließenden Naive, einer anfangs sperrigen und melancholischen Nummer, zum Ende hin, von einem einmal mehr feinen Solo angetrieben, nochmal richtig mit Schmackes gerockt wird.

Fazit: MENS REA zeigen mit ihrer Demo-EP, dass sie alle oben genannten Genres gut verinnerlicht haben. Die vier Israelis verstehen auf alle Fälle ihr Handwerk und auch die Produktion ist für ein Demo gut gelungen. Auch wenn Mens Rea kein Überflieger ist, ist die EP dennoch in der Summe eine interessante Angelegenheit, an der mir (als traditionellen Rocker natürlich) vor allem die Classic Rock-Elemente und die erfrischenden Soli von Ran Gliksberg gefallen. Grunge- und Alternative Rock-Fans kommen aber auch auf ihre Kosten. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich alle Songs der EP auf der Myspace-Seite der Band anhören. Ein sehr ordentliches Demo!

Veröffentlichungstermin: 14.04.2008

Spielzeit: 20:38 Min.

Line-Up:
Gesang, Rhythmusgitarre: Tal Kedmy
Leadgitarre: Ran Gliksberg
Bass: Itay Miron
Schlagzeug: Zach Ben Michael

Produziert von MENS REA
Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/guiltymind

Tracklist:
1.Abandoned
2.Talentless
3.Guilty mind
4.Don`t wanna hear you now
5.Naive