MASSEMORD: 12 years of Mass Murders

Handelt es sich bei MASSEMORD also um Straight Edge-Veganer? Hat Mastermind Lord Hastur Warmachine einen Fetischhang zu weißen Gummistiefeln?

Auf dem Cover eine tote Kuh in ihrem Blut und ein Mensch in weißen Gummistiefeln. Dazu der Titel des Machwerkes 12 years of mass murders. Nun, Kühe werden schon länger als zwölf Jahre in weiß gefliesten Schlachthöfen ihres Lebens beraubt. Handelt es sich bei MASSEMORD also um Straight Edge-Veganer? Hat Mastermind Lord Hastur Warmachine einen Fetischhang zu weißen Gummistiefeln? Oder aber bezieht sich die Zahl 12 im Titel auf die zwölfjährige Bandgeschichte? Was hat die Kuh mit der norwegischen Truppe zu tun? Wäre im Zeitalter der Vogelgrippe ein Küken nicht ein viel gruseligeres Fronttier gewesen? Ist das Kuhfleisch für die Verpflegung im Studio gedacht?

Wenn ja, war das Fleisch wohl nicht besonders lecker. Nicht nur bei der Produktion schwächelt 12 years of mass murders deutlich. Obschon keine rumplige Kellersoundlandschaft gewählt wurde, schmälern die massiv getriggerten Drums, denen jegliche Dynamik fehlt, doch das Hörvergnügen. Musikalisch bieten MASSEMORD langweiligen und einfallslosen Black Metal, der hier und da eine thrashige Note aufweist. Diese eigentlich Spannung versprechende Mischung lähmen die Norweger durch ihre unsaubere Spielweise, ausgelutschte Riffs und diverse Patzer, so etwa der schreckliche Röchelgesang in Den Svarte Skogen. Da hilft auch eine verkorkste Anleihe an die On the Demiurge-Zeiten von OCTINOMOS in Burning Souls nichts.

Denn MASSEMORD haben ein absolut ultrabilliges Keyboard, welches sich in einfältigster Art und Weise störend zu Wort meldet (DRAUGAR lässt grüßen). Tut man dessen Auftritt im Opener noch als kurze Geschmacksverirrung ab, verspielt Hell sämtliche Sympathien. Hier entlocken die Norweger dem Tasteninstrument holde Werbejingle-Klänge, welche so kitschig sind, dass sie nicht mal auf einem BRITNEY SPEARS-Album zu finden wären. Dann meldet sich auch noch ein besoffener Troll zu Wort, der einen auf ein baldiges Ende des Werkes hoffen lässt. Doch MASSEMORD sind offenbar Sadisten mit Instrumenten: Wer die Keyboardattacke in Hell überstanden hat, wird in Blood of the wolf bis aufs Blut malträtiert. Absolute Grundkenntnisse werden hier in die Tasten gehauen, unterirdisch uninspiriert und so billig, dass Aldi dagegen ein Nobelschuppen ist. Spätestens damit bringen MASSEMORD auch den härtesten Metaller dazu, sich lieber zehnmal Stille Nacht von der kleinen Nichte auf dem Klavier vorzuspielen lassen.

Obwohl bereits die angesprochene Musik reicht, um MASSEMORD in die hinterste Ecke der Schublade mies und komplett überflüssig zu stopfen, berauben sie sich in Eternal War selbst jeglicher Daseinsberechtigung und ziehen ihren Namen bis in die M-Spitzen in den Schlamm. Grund hierfür ist der Zusatz live. Im Booklet wird auf Englisch ausgeführt, dass Eternal War offenbar live in Switzerland on summer 2003 aufgenommen wurde. Dazu ein tosendes Publikum in einem Stadion, das so groß sein muss, dass die WM 2002 schon in der Schweiz hätte stattfinden müssen. Ich würde gerne wissen, wo alle diese Leute in der kleinen Schweiz sind. Sogar wenn die gesamte Black Metal-Szene der Schweiz an ein Konzert kommen würde, was angesichts der vielen Misanthropen absolut utopisch ist, käme nie eine solche Geräuschkulisse zusammen. MASSEMORD greifen hier also auf ein Fake-Publikum zurück, um sich selbst den Anstrich von umjubelten Stars zu geben. Ein Wunder, dass die Band nicht auch noch nackt auf dem Cover posiert und dann ihren Manager los schickt, um ihre eigenen CDs zu kaufen.

Was bleibt ist ein ärgerlich schlecht gemachtes, absolut überflüssiges Werk. Man fragt sich beinahe, wie es möglich ist, dass die Leute hinter MASSEMORD schon mehr als zwölf Jahre alt sind.

Veröffentlichungstermin: 01.04.2005

Spielzeit: 69:00 Min.

Line-Up:
Lord Hastur Warmachine: Gitarren, Drums

Der Henker: Vocals

Barren: Gitarren

Label: Perish in Light

Homepage: http://www.massemord.cjb.net

Tracklist:
1. Myer`s Revenge

2. The Majesty Of The North

3. Last Day Of Snow

4. Hell

5. Burning Souls

6. Den Svarte Skogen

7. Skogenkaller Og Vi Svarer 2

8. Take Me Back To Hell

9. Blood Of The Wolf

10. Eternal War (live)

11. Welcome To Hell

12. King Of The Universe

13. Outro

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