Das 2000 gegründete Einmann-Projekt LOST LIFE zieht unter dem Banner Odium (The Downfall Of Bleeding Hearts) erneut los, um seinen minimalistischen Black Metal zu präsentieren. Soundmäßig setzt Alleinherrscher Nephesus, der lediglich bei der Live-Umsetzung seiner verzerrten Klänge weitere Mitstreiter duldet, auf zischenden, rohen Sound und dünne, künstlich klingende Drumklänge. Doch auch bei rauhen Produktionsgewändern gibt es qualitätsbedingte Unterschiede und dieses Werk entwickelt nicht dieselbe Durchschlagskraft wie gewisse skandinavische Outputs aus vergangenen Tagen.
Leider machen auch Schwächen im musikalischen Bereich Odium (The Downfall Of Bleeding Hearts) zu schaffen. So setzt der Bad Tölzer zeitweise auf unglaublich billig klingende Keyboards oder schlägt in Das Blutende Herz Lagerfeuer-kompatiblen Cleangesang mit grauslichem Geflöte an. Zeigt LOST LIFE seine schwarzmetallischen Seiten, ist der Einfluss BURZUMs nicht von der Hand zu weisen – und wie zahlreiche andere Truppen derselben Prägung schafft es auch Nephesus nicht, dieselbe dichte Atmosphäre wie der Norweger heraufzubeschwören. Stattdessen wird spannungsloser Schwarzmetall geboten, dem weder ein Fingerzeig Richtung GORGOROTH noch zu XASTHUR hilft.
Am Ende bleibt Odium (The Downfall Of Bleeding Hearts) ein überflüssiges, ja ärgerliches Schwarzmetall-Werk, das zwar durchwegs düster ist, aber lediglich Erinnerungen an ältere und bessere Alben aufwärmt, ohne qualitätsmäßig in ihren Dunstkreis vorzustoßen. Misanthropen auf der Suche nach neuen Klängen sollten also hier ihrer Menschenverachtung freien Lauf lassen und nicht zugreifen.
Veröffentlichungstermin: 05.01.2005
Spielzeit: 41:57 Min.
Line-Up:
Nephesus: Vocals, alle Instrumente
Produziert von Nephesus
Label: Fullmoon Funeral Productions
Homepage: http://www.lost-life.de
Tracklist:
1. Pessimistic… (Intro)
2. …Visions
3. Dust From Your Grave
4. Circle Of Blood
5. Downfall
6. Das Blutende Herz
7. Mankind`s End
8. Hymn Of Destruction
9. We`re The Ones
10. Verlorenes Leben
11. Forest Of The Forgotten
12. Crystal Gates To Nowhere (Outro)