KHROMA: Ex Nihilo

KHROMA halten auf “Ex Nihilo” das Energielevel hoch: Satte Riffs, tief gestimmte Gitarren, Groove und elektronische Spielereien erzeugen eine kalte und bedrückende Atmosphäre, die mehr Tiefe beweist als anfangs gedacht.

Egal, ob Pressluft- oder Vorschlaghammer: KHROMA bedienen fast ausschließlich schweres Gerät. Doch mit einem potenziellen Trugschluss müssen wir vorweg dennoch aufräumen – obwohl die Finnen mit tief gestimmten Gitarren und Nu-Metal-Schlagseite durch die neun Tracks pflügen, fehlt es nicht am Blick fürs Detail. „Ex Nihilo“ mag keine Präzisionsarbeit am Skalpel bieten, die zahlreichen elektronischen Anleihen und Synth-Spuren verleihen dem Album dennoch mehr Tiefe als zunächst gedacht.

Was im Opener „Slaves“ als Aufeinandertreffen von Djent-Gitarren und Keyboard-Streichern beginnt, nimmt in „Dead Arrive (Run Tell Them)“ Industrial-Züge an, bevor „Waste All Reason“ und „Drop That Treble“ im Nu-Metal-Stil sogar etwas Sprechgesang einstreuen. Mit Groove und bratenden Gitarren macht „Tread Light“ wenig Anstalten, die Zügel etwas lockerer zu nehmen, wohingegen kleinere Drumcomputer-Passagen (u.a. „Tidal“) auf Albumlänge zumindest kurze Verschnaufpausen von Drummer Antti Honkas energiegeladenem Spiel gewähren. Nichtsdestotrotz bleibt das Energie-Level konstant hoch, die Performance der Band erstaunlich humorbefreit: Zu lachen gibt es auf „Ex Nihilo“ wenig, dafür sorgt die kalte, mechanische und oftmals bedrückende Atmosphäre der Kompositionen.

“Ex Nihilo” ist laut, kraftvoll und eindringlich

Der Vorteil: KHROMA schaffen dadurch ein in sich stimmiges und kohärentes Werk, das aufgrund seiner stilistischen Konsequenz umso intensiver wirken kann. Selbst vergleichsweise eingängige Stücke wie „Kill The Friction“ fügen sich so nahtlos in das vorherrschende Narrativ ein. Es ist eines, das nicht viel übrig hat für Feingefühl und zarte Annäherungsversuche: „Ex Nihilo“ ist laut, kraftvoll produziert und dank der energischen Shouts von Frontmann Riku Rinta-Seppälä stets maximal eindringlich. Kein Wunder also, dass die Band dank dieser Voraussetzungen vorwiegend zu schwerem Gerät greift.

Veröffentlichungstermin: 10.09.2021

Spielzeit: 35:39

Line-Up

Riku Rinta-Seppälä – vocals, electronics
Mikko Merilinna – guitars, keyboards
Maarik Leppä – bass
Antti Honka – drums

Label: Inverse Records

Facebook: https://www.facebook.com/khromaband

KHROMA “Ex Nihilo” Tracklist

1. Slaves (Video bei YouTube)
2. Dead Arrive (Run Tell Them)
3. Tread Light (Video bei YouTube)
4. Tidal (Video bei YouTube)
5. Drop That Treble
6. Kill The Friction (Video bei YouTube)
7. Waste All Reason
8. The Overthrow
9. Trace Amounts

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