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ILL NINO: One Nation Underground

"One Nation Underground" sollte keinen beinharten ILL NINO-Fan enttäuschen, jedoch scheint es so, als ob die Band an ihre Grenzen gestoßen ist und sich teilweise nur noch selbst kopiert.

Das Debütalbum Revolution Revolucion von ILL NINO aus dem Jahre 2003 schlug in der Szene ein wie eine Bombe. Feuer, Leidenschaft und Latino-Rhythmen paarten sich mit heftigen Grooves, brachialen Riffwänden und dem charismatischen Gesang von Fronter Cristian Machado. Auch ich habe dieses Werk lieben gelernt. Jedoch war schon das folgende Album Confession meiner Meinung nach nicht mehr ganz so stark wie Revolution Revolucion. Zwar immer noch gut, aber der Überraschungseffekt war weg.

Und so war mir auch irgendwie klar, was mich auf One Nation Underground erwarten wird. Das Sextett macht seine Arbeit immer noch gut und äußerst professionell, aber agiert leider immer wieder zu vorhersehbar. Ein pralles Riffgewitter prasselt zunächst beim Opener This Is War auf den Hörer ein, die Vocals pendeln zwischen aggressiv und melodisch und im Mittelpart ertönen Akustikgitarren und Percussions. Alles harmoniert sehr schön miteinander, jedoch ist man der Meinung so was schon mal von den Jungs gehört zu haben. So findet man in jedem der insgesamt 13 Tracks auf One Nation Underground brachiale Abgehparts, die den Körper zucken lassen, verträumte, melancholische Passage und exotische Instrumentierungen. Nur die Songs im Gesamten wollen sich nicht wie das Debütalbum ins Gehirn fräsen. Zudem deuten Stücke wie What You Deserve oder All I Ask For zu sehr auf Massentauglichkeit hin – LINKIN PARK lassen grüßen – und gerade diese Songs sind die schwächsten Kompositionen auf dem Drittwerk von ILL NINO. Wiederum weiß z.B. Turns To Grey richtig zu begeistern. Ein Moshpitaufmischer, der zwar erneut mit einem ultra-eingängigen Ohrwurmrefrain aufwartet, jedoch von den Gastvocals des HATEBREED-Frontbrüllers Jamey Jasta lebt, der in gewohnter Manier ins Mikro rotzt.

One Nation Underground sollte keinen beinharten ILL NINO-Fan enttäuschen, jedoch scheint es so, als ob die Band an ihre Grenzen gestoßen ist und sich teilweise nur noch selbst kopiert. Bin mal gespannt, ob ILL NINO auf dem nächsten Output dieses Manko in den Griff bekommen haben.

Veröffentlichungstermin: 26.09.2005

Spielzeit: 44:04 Min.

Line-Up:
Cristian Machado – vocals

Dave Chavarri – drums

Ahrue Luster – guitars

Jardel Paisante – guitars

Lazaro Pina – bass

Danny Couto – percussions

Produziert von Eddie Wohl
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.illnino.com

Tracklist:
This Is War

My Resurrection

What You Deserte

Turns To Gray

De La Vida

La Liberacion Of Our Awakening

All I Ask For

Corazon Of Mine

Everything Beautiful

In This Moment

My Pleasant Torture

Barely Breathing

Violent Saint