Egal um welches Musikgenre es geht, Fans haben es heutzutage nicht einfach. Bei der Masse an Veröffentlichungen ist es kaum noch möglich alle Guten ins Töpfchen zu bekommen und wenn eine Band nicht durch einen besonders eigenständigen Sound aufzufallen weiß, kann einem das ein oder andere feine Scheibchen leicht durch die Lappen gehen.
GRAND ILLUSION sind so ein typisches Beispiel. Mit einem kurzen Reinhören ist es eigentlich nicht getan um die Langzeitwirkung der Musik feststellen zu können, denn ganz oberflächlich gesehen, spielt man völlig traditionell gehaltenen melodischen Heavy Rock, der sich vom Sound her schwer aus dem großen Wust abgrenzen lässt. Die Strukturen und Arrangements sind altbekannt, genauso die Eingeschränktheit des Stils und bedingt durch die damit einhergehende Notwendigkeit zu eingängigen Melodien hat man kaum Möglichkeiten, wirklich neue Pfade einzuschlagen.
Also geht es darum, den Songs Seele mitzugeben und ein gutes Händchen für packende Kompositionen zu beweisen. GRAND ILLUSION haben diese Gabe definitiv und liefern zwölf frische Stückchen ab, von denen man nicht allzu viel erwarten sollte, die ihren Weg in die Ohren und Herzen der Zielgruppe aber dennoch finden sollte. Von der gefühlvollen Ballade (Heaven or Hell) über AOR-beeinflusste Rocker (1982) bis hin zur melodischen Double-Bass-Nummer mit Hammondeinsatz (Love lies buried) deckt man die übliche Palette an Melodic-Farbtönen ab, gibt dem Hörer für den weiteren Weg den ein oder anderen Ohrwurm mit (The Best is yet to come, When you were mine) und glänzt nebenbei auch noch mit dem ein oder anderen instrumentalen Sperenzchen.
Teilweise etwas merkwürdig mutet die sehr weiche Produktion an, bei der man desöfteren das Gefühl hat, als hätte man alle Kanten mit der digitalen Feile abgeschliffen, was das Album aber nicht seiner Energie beraubt.
Ordinary Just won´t do ist wieder mal so eine Scheibe, über das man gar nicht viel sagen muss: wer das Genre kennt, kann sich vorstellen wie die Band klingt, was man ansonst noch wissen muss ist, dass GRAND ILLUSION gute Songwriter sind und somit ist das ganze eine feine, aber wenig spektakuläre Veröffentlichung.
Veröffentlichungstermin: 26. Juli 2004
Spielzeit: 53:06 Min.
Line-Up:
Bass, Guitars & Keys: Anders Rydholm
Lead Vocals & Guitars: Peter Sundell
Lead Vocals & Keys: Per Svensson
Drums: Christian Sundell
Guitars: Ola af Trampe
Produziert von Tommy Hansen
Label: Escape / GerMusica
Tracklist:
1. Devil´s advocate
2. The best is yet to come
3. Gone for good
4. Heaven or hell
5. New beginning
6. 1982
7. Pull you down
8. Love lies buried
9. Back to yesterday
10. And this is why
11. When you were mine
12. On time